„Woche der Wiederbelebung“ soll Laien motivieren, im Notfall die Herzdruckmassage anzuwenden

• Asklepios-Studie: Viele wollen helfen, aber nur Wenige wissen wie
• Gerettet: 108 Minuten ohne Herzschlag überlebt - ein Fall aus dem interdisziplinärem Zentrum für reanimierte Patienten in der Asklepios Klinik St. Georg
• Vorbild: Asklepios und Hamburger Abendblatt zeichnen Lebensretter aus
• Gratis: Kurse für Wiederbelebung in den Asklepios Kliniken Barmbek und St. Georg

In Notfällen wollen viele Menschen helfen, aber nur wenige trauen sich lebensrettende Maßnahmen wie eine Herzmassage zu. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Asklepios Kliniken, deren Ergebnisse letzte Woche veröffentlicht wurden und bundesweit für Aufsehen gesorgt hat. Die aktuelle, bundesweite „Woche der Wiederbelebung“ vom 18. bis 24. September 2017 ist eine gute Gelegenheit, das eigene Wissen aufzufrischen. Auch Asklepios unterstützt die Aktion, etwa in den Hamburger Kliniken Barmbek und St. Georg, die Interessierten unter dem Motto „Leben retten – kinderleicht“ jeweils drei kostenlose Wiederbelebungskurse mit „MiniAnne“-Übungspuppen anbieten (Kurse bereits ausgebucht). Für Menschen, die andere per Herzdruckmassage gerettet und somit vorbildlich gehandelt haben, lobt Asklepios alljährlich einen Lebensretterpreis aus, der in diesem Jahr gemeinsam mit dem Hamburger Abendblatt am 21. September verliehen wird.

Bild: Cardiac Arrest Center - Team
Im HaCAC werden die Patienten von mehreren Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen betreut.

„Die Woche der Wiederbelebung ist ein guter Anlass, sich zu informieren, zu lernen, zu üben und Ängste abzubauen. Man kann bei der Wiederbelebung nur wenig wirklich falsch machen, aber extrem viel Gutes tun“, sagt Prof. Dr. Alexander Ghanem, leitender Oberarzt der Kardiologie der Asklepios Klinik St. Georg und organisatorischer Leiter des Hanseatischen Cardiac Arrest Centers, einem interdisziplinären Zentrum für Patienten, die länger wiederbelebt wurden. Dank der schnellen Hilfe am Unfallort, oft auch von Laien, und hochmoderner Medizin in der Klinik können heute sogar selbst Patienten überleben, die längere Zeit ohne eigenen Herzschlag waren. „Etwa jeder Dritte überlebt einen Herz-Kreislaufstillstand mit einer einstündigen Herzdruckmassage ohne Hirnschädigung. Das ergab eine erste Untersuchung, die wir mit 35 Patienten durchgeführt haben“, sagt Prof. Ghanem. Im Hanseatischen Cardiac Arrest Center arbeiten Anästhesisten, Intensivmediziner, Kardiologen und Neurologen seit Anfang des Jahres zusammen, um die wiederbelebten Patienten gemeinsam zu betreuen. „Wir hatten einen Patienten, der 108 Minuten ohne eigenen Herzschlag war – und das Ganze ohne größere Beeinträchtigung überlebt hat“, erklärt Prof. Ghanem und wünscht sich mehr beherzte Ersthelfer. Denn den Rettungsdienst zu holen oder mit dem Verletzten zur Beruhigung zu sprechen trauen sich zwar neun von zehn Bundesbürgern zu, wie die eingangs erwähnte Umfrage von Asklepios ergab. Eine Herzdruckmassage würden demnach aber nur 19 Prozent „auf jeden Fall“ durchführen. Eine im internationalen Vergleich geringe Rate, so wie auch die Quote der durch Laien durchgeführten Wiederbelebungen in Deutschland im internationalen Vergleich weit hinten liegt. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass bei jedem Zweiten ein Erste-Hilfe-Kurs schon mehr als zehn Jahre zurückliegt, bei Älteren sogar bis zu 20 Jahre, wie die repräsentative Asklepios-Umfrage unter 1.000 Bundesbürgern ergab. Ängste und Unsicherheiten überwiegen deshalb in einer Notfallsituation. Dabei sind sich heute alle Mediziner einig, dass man als Laie im entscheidenden Moment nur eines falsch machen kann – nämlich nichts zu tun. Menschen, die sich getraut und andere mit einer Herzdruckmassage gerettet haben, stehen daher am 21. September auch im Mittelpunkt, wenn die Asklepios Kliniken gemeinsam mit dem Hamburger Abendblatt den 3. Asklepios Lebensretterpreis verleihen.

Über die Woche der Wiederbelebung

Die Woche der Wiederbelebung geht auf eine Initiative des Bundesverbandes der Anästhesisten zurück und findet jährlich unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit statt.

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