Konventionelle Färbungen Histologie und Zytologie

Wir führen alle gängigen konventionellen Färbungen durch, die für die Diagnostik erforderlich sind.

Die konventionelle Lichtmikroskopie ermöglicht eine Vergrößerung um den Faktor 600-1.000. Damit können Zellen und Zellkerne gut in Ihrer Form und Struktur beurteilt werden. Um die Zellenverbände unter dem Lichtmikroskop sichtbar zu machen, sind verschiedene technische Schritte notwendig. Aus größeren Gewebeproben wird zunächst eine schmale Scheibe, die den Befund gut repräsentiert, herausgeschnitten. Kleinere Proben bis 5 mm können im Ganzen bearbeitet werden. Die Proben werden in eine zu verschließende schmale Plastikkassette platziert und über Nacht in einem Automaten bearbeitet, der dem Gewebe durch schrittweise aufsteigende Alkoholkonzentrationen das Wasser entzieht. Die so entwässerten Proben werden dann am nächsten Tag von unseren Medizinisch-Technischen-Laborassistenten in einen kleinen Paraffinblock eingegossen. Von diesem Quader mit dem einliegenden Gewebe können dann über ein sogenanntes Mikrotom 3 bis 5 Mikrometer dünne Scheiben abgetrennt werden. Diese ziehen unsere Mitarbeiter anschließend auf eine schmale Glasplatte von 8 mal 2 cm Größe auf. Dem Gewebe wird nun mittels Alkohol und Xylol das Paraffin wieder entzogen und der Objektträger anschließend in spezielle Lösungen getaucht, die die Zellbestandteile unterschiedlich anfärben.

Die Standardfärbung ist die Hämatoxylin-Eosin-Färbung (HE-Färbung). Hämatoxylin färbt dabei die Zellkerne als saure Zellbestandteile blau an. Das Zytoplasma als basische Substanz wird dagegen von Eosin rot abgefärbt. Dadurch erhalten wir ein kontrastreiches Bild der Zellstrukturen unter dem Mikroskop.

Neben der HE-Färbung stehen uns noch andere Färbemethoden zur Verfügung, die jeweils spezifische Substrate oder Zellprodukte gezielt sichtbar machen. So dient die PAS-Färbung (engl.: Periodic-Acid-Schiff-Reaction) der Sichtbarmachung von Mukopolysacchariden (lange Ketten von Zuckermolekülen), die zumeist in Schleim vorkommen. Dies hat eine besondere Bedeutung beim Nachweis der schleimbildenden Karzinome (sogenannte Adenokarzinome). Weitere häufig eingesetzte Routinefärbungen sind die Van-Gieson-Färbung, die kollagenes Bindegewebe kräftig rot darstellt, und die Berliner-Blau-Reaktion, die zum Nachweis älterer Blutungsreste dient, indem sie das freiliegende Eisen der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) blau färbt.

Zytologische Untersuchungen haben einen etwas anderen technischen Ablauf. Das Untersuchungsmaterial besteht zumeist aus gewonnenen Körperflüssigkeiten, in denen vom Zellverband losgelöste Zellen schwimmen. Zum Untersuchungsspektrum gehören hier Urin, Liquor und Pleuraergussflüssigkeiten. Durch Zentrifugieren werden diese konzentriert. Dieses Suspendat wird dann ebenfalls auf einen Glasobjektträger aufgetragen. Eine andere Möglichkeit, zytologische Präparate zu gewinnen, sind Abstriche (zum Beispiel der gynäkologische Abstrich vom Muttermund) oder das Punktieren mittels Feinnadel und Ausstreichen des gewonnenen Materials. Die Zellen auf dem Objektträger können wir dann ebenfalls mit den oben genannten Färbemethoden behandeln und sichtbar machen. Damit steht uns eine rasche und sehr effektive Methode für die diagnostische Bearbeitung von Körperflüssigkeiten, Sekreten und Abstrichen (Tumorzellen, entzündliche Veränderungen) zur Verfügung. So gewährleisten wir Ihnen präzise Untersuchungsergebnisse für Ihre erfolgreiche Behandlung.

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