Erkrankungen der Lendenwirbelsäule

Lumbaler Bandscheibenvorfall

Grundsätzlich heilen ca. 90% der Bandscheibenvorfälle ohne Operation folgenlos ab. Falls keine Lähmungserscheinungen vorliegen, kann zunächst für ca. sechs Wochen versucht werden, den Bandscheibenvorfall ohne Operation zu behandeln. Im Rahmen einer solchen Behandlung kommen vor allem Schmerzmittel, gezielte Infiltrationen und Krankengymnastik zum Einsatz.

Situationen, in denen eine Operation empfohlen wird, sind das Auftreten von hochgradigen Lähmungserscheinungen oder starken Schmerzen, welche über einen längeren Zeitraum konservativ nicht zufriedenstellend behandelt werden können. Sofort operiert werden muss bei akuten Störungen der Blasen- und Mastdarmentleerung. Die operative Behandlung erfolgt über einen kleinen Hautschnitt durch eine mikrochirurgische Entlastung des Nerven.
 

Lumbale Spinalkanalstenose

Die Spinalkanalstenose ist eine häufige Ursache von Schmerzen der Lendenwirbelsäule mit Ausstrahlung in beide Beine beim Gehen und Gehbeschwerden vor allem bei älteren Menschen. Die Gehstrecke wird zunehmend kürzer, manchmal kommen auch Gefühlstörungen der Beine hinzu. Typischerweise ist das Fahrradfahren noch lange unkompliziert möglich. In seltenen Fällen sind auch Lähmungen der Beine ohne wesentliche Schmerzen zu beobachten.

Ursache ist der altersbedingte Verschleiß mit zunehmender Einengung des knöchernen Kanals der Wirbelsäule und damit Druck auf die abgehenden Nerven.

Im Falle einer symptomatischen Spinalkanalstenose mit hohem Leidensdruck ist die operative Therapie der konservativen Therapie überlegen. Die mikrochirurgische Dekompression des Spinalkanals ist eine der häufigsten Operationen an der Wirbelsäule mit einer niedrigen Komplikationsrate. Wenn eine ausgedehnte Entlastung notwendig ist, muss das Segment manchmal auch mit einem Schrauben-Stab-System stabilisiert werden.

Wirbelgleiten

Angeborene Fehlbildungen, Verletzungen oder Abnutzungserscheinungen können zu einem Verschieben der Wirbelkörper untereinander, zum Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) führen. Dadurch können die im Spinalkanal verlaufenden Nerven eingeengt werden, es kann zu ausstrahlenden Schmerzen in die Beine oder auch Lähmungen kommen. Eine Röntgenaufnahme, am Besten im Stehen, kann diese Veränderung gut zeigen. Zusätzlich erfolgt oft ein MRT.

Stehen Schmerzen der Lendenwirbelsäule im Vordergrund, kann zunächst die nichtoperative Therapie wie bedarfsgerechte Schmerzmittel und gezielte Physiotherapie zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur erfolgen. Auch wirbelsäulennahe Infiltrationen kommen zum Einsatz. Wenn die konservative Behandlung nicht erfolgreich ist und neurologische Störungen bestehen, raten wir oft zur Operation. Dabei werden die Nervenstrukturen, die durch das Wirbelgleiten eingeengt werden, entlastet. Wenn notwendig, erfolgt zum Erhalt der Wirbelsäulenstatik und Balance  eine Stabilisierung des Wirbelsäulenabschnitts mit einem Schrauben-Stab System.

Infektionen der Wirbelsäule

Infektionen der Wirbelsäule können nur die Bandscheibe betreffen (Diszitis) oder auch auf die angrenzenden Wirbelkörper übergreifen (Spondylodiszitis). Auch Eiteransammlungen im Spinalkanal sind möglich. Ursache ist oft ein Infektionsherd im Körper, von dort werden die Bakterien dann über das Blut verteilt und gelangen in die Wirbelsäule. Häufig tritt neben Schmerzen auch Fieber auf.

In Abhängigkeit vom Ausmaß der Infektion kann manchmal nur eine Antibiotikagabe ausreichend sein, oft ist bei Befall der Bandscheibe eine Stabilisierung des Segmentes mit einem Schrauben-Stab-System nötig. Bei einer Eiteransammlung im Spinalkanal muss dieser mikrochirurgisch entfernt werden.  

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