Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen

Krebs – was ist das überhaupt?
Die Diagnose „Krebs“ macht Angst. Sie wirft viele Fragen auf, wie zum Beispiel: „Warum ich?“ oder „Wird sich mein Leben ändern?“. Um den Schrecken zu überwinden, kann es hilfreich sein, die Krankheit Krebs, deren Diagnose und die Therapiemöglichkeiten zu verstehen. Unter dem Begriff „Krebs“ werden zahlreiche Erkrankungen zusammengefasst, die individuell sehr unterschiedlich verlaufen können.

Allgemein versteht man unter Krebs fehlerhafte Zellen, die sich unkontrolliert teilen und neues Gewebe (Tumore) bilden. Nicht jeder Tumor ist Krebs, es gibt gut- und bösartige Tumore. Bei einer Krebserkrankung handelt es sich immer um bösartige (maligne) Tumore. Krebserkrankungen beruhen häufig auf Veränderungen im Erbgut (Genom). Aus der Tumorforschung wissen wir: Die im Erbgut veränderten Gene unterscheiden sich von Patient zu Patient. Diese Erkenntnis führt bei einigen Krebserkrankungen zu einer individualisierten Therapie (personalisierte Krebstherapie).

Bösartige Tumore können überall im Körper auftreten. Die Krebserkrankung wird häufig nach ihrem Ursprungsort (Primärtumor) benannt - bei Lungenkrebs ist der bösartige Tumor beispielsweise im Lungengewebe entstanden und bei Darmkrebs im Darmgewebe. Bösartige Tumore können gesundes Gewebe zerstören, in umgebende Organe einwachsen oder streuen und in anderen Organen (zum Beispiel in der Leber) Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Bei einem Krebsverdacht ist oftmals die Entnahme einer Gewebeprobe notwendig. Dadurch erhalten Sie Gewissheit, ob Sie Krebs haben. Bestätigt sich der Krebsverdacht, müssen wir feststellen, ob es sich um eine Krebserkrankung im frühen (lokalen), lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium handelt. Allgemein gilt: Je niedriger das Stadium, desto höher die Heilungschance. Durch neue Medikamente, die zum Beispiel gezielt in den Stoffwechsel von Krebszellen eingreifen, und die Kombination von Therapieverfahren wie zum Beispiel Operation und Chemotherapie (sogenannte multimodale Therapien) sind auch Krebserkrankungen in fortgeschrittenen Stadien immer besser behandelbar.

Wir helfen Ihnen

Wir sind Krebsspezialisten. Als Fachärzte für Hämatologie (Bluterkrankungen), Onkologie (bösartige Tumore) und Palliativmedizin (fortgeschrittene Krankheitsstadien) behandeln wir Krebserkrankungen in allen Krankheitsstadien - sowohl ambulant (so viel wie möglich) als auch stationär (so viel wie notwendig). Wir stützen uns auf nationale und internationale Leitlinien. Unsere fachübergreifenden Tumorkonferenzen und unsere Ausrichtung auf zielgerichtete molekulare Therapien und die Kombination von Therapieverfahren (sogenannte multimodale Therapie) haben das Ziel, für Sie die auf Ihre individuelle Situation und Ihr individuelles Krankheitsbild passende, optimal zugeschnittene Behandlung zu finden. Bei Bedarf schließt das auch eine palliativmedizinische Versorgung und Schmerztherapie, eine psychoonkologische Unterstützung, die Anlage von Port-Kathetern und/oder Drainagen sowie Verfahren der Interventionellen Onkologie ein.

Wir bieten Ihnen in der Asklepios Klinik Barmbek ein sehr gut abgestimmtes Konzept zwischen ambulanter und stationärer Behandlung. Dafür sind wir organisatorisch (MVZ Onkologie und Station für Onkologie), aber auch personell (Fachärzte für Onkologie, onkologische Fachpflegekräfte, Psychoonkologen usw.) bestens gerüstet. Unsere fachübergreifende, ambulant-stationäre Organisationsstruktur bildet ein tragfähiges Netz; dieses Netz trägt Sie bei einer heilbaren Krebserkrankung, aber auch in schwierigeren Krankheitssituationen. Die Asklepios Klinik Barmbek ist von der Deutschen Krebsgesellschaft offiziell als Zentrum für verschiedene Krebserkrankungen zertifiziert, zum Beispiel für Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Brustkrebs. Zusätzlich ist unsere Klinik als „Kompetenzzentrum für die Chirurgie der Leber, Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre und des Magens" durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) ausgezeichnet und durch die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Leber-, Galle- und Pankreaschirurgie zertifiziert.

 

Expertenvideo: Diagnose Krebs - was nun?

©Asklepios

Die Diagnose "Krebs" ist für viele ein Schock, der bei den meisten Patienten und auch bei deren Angehörigen zunächst Hilflosigkeit und auch Überforderung auslöst. Was ist nun zu tun? Wie geht man mit dieser Nachricht und wie mit seinen Gefühlen um? Wie sehen die therapeutischen Optionen aus? Worauf sollte man achten? Über diese und viele weitere Fragen spricht Prof. Dr. Axel Stang, Chefarzt der Onkologie in der Asklepios Klinik Barmbek, in diesem Interview.

Der erste Schritt: die richtige Diagnose und die Bestimmung des Stadiums

Bei einem Krebsverdacht ist häufig eine Gewebeprobe notwendig. Mit dem Ergebnis der Gewebeanalyse erhalten Sie Gewissheit, ob Sie Krebs haben. Sofern sich der Krebsverdacht bestätigt, gilt: Krebs ist nicht gleich Krebs. Anhand der Gewebeprobe legen wir den Tumor-Typ (zum Beispiel Karzinom, Lymphom oder Sarkom) und die spezielle Krebsart (zum Beispiel Darmkrebs oder Leberkrebs) fest. Zusätzlich erfolgt bei einigen Krebsarten in der Gewebeprobe auch eine Analyse von Genen und/oder Eiweißen. Bestimmte Veränderungen von Genen und/oder Eiweißen können durch Antikrebsmittel gezielt an diesen Veränderungen eingreifen oder die Blutzufuhr zum Tumor verändern (sogenannte zielgerichtete Therapie). Sofern sich anhand der Gewebeprobe die Krebsdiagnose bestätigt, klären wir in einem nächsten Schritt das Stadium der Erkrankung ab, da die Behandlung je nach Stadium sehr unterschiedlich ausfällt.

Unsere Abteilung ist auf die Abklärung von Krebsverdachtsfällen und die Diagnose von Krebserkrankungen spezialisiert. Wir bieten Ihnen alle modernen Diagnoseverfahren.

Diagnoseverfahren

Gewebeproben (Biopsien, Punktionen)

Um verdächtiges Gewebe feingeweblich (histologisch) zu untersuchen, entnehmen wir Gewebeproben – zum Beispiel im Rahmen einer endoskopischen Untersuchung (beispielsweise während einer Spiegelung von Lunge, Magen oder Darm). Eine weitere wichtige Möglichkeit ist die Punktion (Einstich mit einer Hohlnadel) unter Sichtkontrolle mittels Ultraschall oder Computertomografie bei Tumoren im Brustkorb oder im Bauchraum.

Pathologie

Die Gewebeproben werden von den Pathologen unter dem Mikroskop untersucht. Da von der Diagnose sehr viel abhängt, muss die Gewebeprobe sehr sorgfältig analysiert werden. Die Dauer zwischen Analyse und Befund liegt zwischen drei Tagen (einfacher Fall) und zwei Wochen (schwierige Diagnose). Wir wissen, dass diese Zeit der Unklarheit für Sie belastend ist. Daher arbeiten wir eng mit einem sehr erfahrenen Pathologie-Institut zusammen, dessen Mitarbeiter auch alle Techniken der molekularen Pathologie beherrschen. Die Pathologen des Instituts nehmen auch an unseren Tumorkonferenzen teil.

Gentests

Einige Krebsarten haben ein erhöhtes Risiko, genetisch vererbt zu werden. Hier können Gentests bei der individuellen Vorsorgeplanung helfen. Vor einem solchen Gentest bieten wir Ihnen immer zuerst eine genetische Beratung an. Hier können Sie alle Fragen zu diesem Thema stellen, die Ihnen wichtig sind.

Kernspintomografie (MRT), Röntgen und Computertomografie

In Kooperation mit der Radiologie unserer Klinik stehen Ihnen zahlreiche, hochmoderne bildgebende Verfahren zur Verfügung. Erläuterungen zu den einzelnen Techniken finden Sie auf den Seiten der Radiologie.

Organspiegelung (Endoskopie)

Bei der Endoskopie führen wir einen dünnen Schlauch über natürliche Körperöffnungen in den Körper ein. Mithilfe einer Mini-Kamera an der Spitze des Endoskops können das Innere eines Hohlorgans (Speiseröhre, Magen, Darm, Lunge) beurteilt und kleine Gewebeproben gewonnen werden. Hierbei arbeiten wir eng mit unseren Kollegen aus der Gastroenterologie und der Pneumonologie zusammen.

Ultraschall

Mit Ultraschall können wir Organe untersuchen und Tumore bildlich darstellen. Moderne Ultraschallgeräte und die Kontrastmittel-Sonografie ermöglichen eine präzise Bildgebung von Tumoren. Die Ultraschalldiagnostik geht nicht mit einer Strahlenbelastung einher. Die Bilder werden für spätere Kontrolluntersuchungen gespeichert, zum Beispiel zur Kontrolle des Ansprechens auf eine Therapie. Der Ultraschall ermöglicht uns auch die Gewinnung von Gewebeproben für die Diagnose von unklaren Tumoren zum Beispiel im Bauchraum und in inneren Organen wie der Leber. Die Ultraschalldiagnostik stellt ein besonderes Spezialgebiet unserer Abteilung dar.

Therapiemöglichkeiten bei Krebs

Die Therapie von Krebs, der eine schwere, oftmals lebensbedrohliche Erkrankung darstellt, hat Fortschritte gemacht. Einige Krebsarten sind heute heilbar, bei anderen können wir das Überleben verlängern und/oder Symptome behandeln. Auch bei einem Rückfall der Krebserkrankung (Rezidiv) stehen uns verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die Behandlung hängt von der Art und dem Stadium der Erkrankung sowie Ihrer persönlichen Situation (zum Beispiel dem Vorliegen von weiteren Erkrankungen) ab. Um Ihnen als Patient die bestmögliche Therapie zur Verfügung stellen zu können, besprechen wir spezielle Krankheitsbilder in unseren regelmäßigen, fachübergreifenden Tumorkonferenzen. Unser Ziel ist es, Ihnen eine auf Ihre individuelle Situation und Ihr individuelles Krankheitsbild zugeschnittene Behandlung anzubieten. Bei Bedarf schließt dies auch eine palliativmedizinische und/oder psychonkologische Mitbetreuung ein. Informationen zu einigen in unserer Klinik angebotenen Behandlungsverfahren finden Sie auf diesen Seiten:

 

Expertenvideo: interdisziplinäre Tumorbehandlung

©Asklepios

Prof. Dr. Axel Stang, Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin der Asklepios Klinik Barmbek, erklärt Diagnose und Therapie verschiedener Krebserkrankungen. Schwerpunkt des Interviews ist unsere interdisziplinäre Tumorkonferenz, in der Ärzte verschiedener Fachgebiete gemeinsam über die beste Behandlung des einzelnen Patienten beraten.

Nachsorge bei Krebs

Onkologischer Fortschritt bedeutet verbesserte Heilungschanen und/oder ein verlängertes Überleben bei einer möglichst hohen Lebensqualität. Nach einer Krebstherapie kommt es darauf an, die Nachsorge für Sie zu koordinieren. Alle notwendigen Untersuchungen bieten wir ambulant an. Dies erfolgt auf Wunsch und in Absprache mit Ihrem Hausarzt, gegebenenfalls übernimmt dieser auch komplett die Nachsorgekontrolle. Das Ziel der Nachsorge ist es, therapiebedingte Folgestörungen, psychosoziale Belastungen, Rückfälle und weitere Krebserkrankungen (Vorsorge) rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. In jedem Fall können Sie als Patient die Nachsorgeoptionen nach Beendigung der Therapie ausführlich mit uns besprechen, um mit allen Beteiligten Ihre Nachsorge individuell zu planen.

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