DaVinci® Zentrum Hamburg - Standort Barmbek

Ein Schwerpunkt unserer Abteilung für Urologie liegt seit Jahren auf der minimalinvasiven Chirurgie, der Laparoskopie bzw. Schlüssellochchirurgie. Hierbei führen wir die Operation mithilfe einer speziellen Kamera über kleine Öffnungen in der Bauchdecke durch. Im Vergleich zu großen Hautschnitten ermöglicht die Schlüssellochchirurgie schonendere Operationen mit geringerem Wundschmerz, ohne wesentliche Narbenbildung. Auch die Dauer Ihres Krankenhausaufenthalts kann auf diese Weise verkürzt werden. Eine Weiterentwicklung der klassischen Laparoskopie stellt die roboter-assistierte Laparoskopie mit dem daVinci®-Roboter dar. Das daVinci®-Operationssystem stellt das gegenwärtig modernste System zur minimal-invasiven Chirurgie dar.

So funktioniert das Robotersystem

©Asklepios Klinik Barmbek / Morten Gaida

Der DaVinci® X für roboterassistierte minimal-invasive Operationen besteht aus verschiedenen Komponenten: In minimalinvasiven Operationsfeldern bewegt sich der Operateur auf kleinstem Raum, hier ist Millimeterarbeit gefragt. Durch kleine Hautschnitte von 5 bis 12 mm Länge führt der Operateur die Instrumente sowie eine Kamera in den Körper des Patienten ein. 

Von einer Konsole aus führt der Operateur über Hand- und Fußpedale die vier vorher punktgenau positionierten Arme des "Roboters". Über die Konsole erhält der Arzt das um ein Vielfaches vergrößerte Bild des OP-Felds in 3D-Optik.

In unserem Video erläutert Dr. Holger Böhme, Leitender Oberarzt der Urologie in der Asklepios Klinik Barmbek, die Vorteile der roboterassistierten Chirurgie und erklärt, was Sie als Patient erwartet.

Der Da Vinci-Roboter wird heutzutage bei vielen Operationen eingesetzt. Er ist eine Weiterentwicklung der Laparoskopie. Operateure können mit dem Da Vinci-Operationssystem präziser und schonender operieren. Gerade in der Urologie ist das von großem Vorteil, weil der Operateur durch eine extreme Vergrößerung mehr sehen kann. Dadurch können beispielsweise bei einem Prostatakarzinom Nerven, die die Potenz betreffen, erhalten bleiben. Unser Obearzt Dr. Dr. Christopher Netsch erklärt im Video, welche Vorteile der Da Vinci-Roboter bei Operationen in der Urologie hat, wie mit dem Da Vinci operiert wird und wie die Patienten von der Da Vinci-Operationstechnik profitieren.

Vorteile der Operation mit daVinci®-System

Die roboterassistierte Chirurgie ermöglicht präzises und für die meisten urologischen Tumore, onkologisch sehr sicheres Operieren mit geringerem Blutverlust und oftmals besseren funktionellen Ergebnissen, als sie mit herkömmlichen Verfahren zu erreichen sind. Ziel ist neben der onkologisch kompromisslosen Tumorresektion die bestmögliche Lebensqualität der Patienten.

Das DaVinci®-System sichert:

  • geringere Schnittgröße und Gewebetrauma, dadurch schnellere Mobilisation des Patienten und kürzerer Krankenhausaufenthalt
  • weniger Blutverlust
  • weniger Schmerzen
  • weniger Wundheilungsstörungen
  • niedrigeres Infektionsrisiko
  • besseres kosmetisches Ergebnis

Doch nicht für jede Diagnose bietet sich ein solches Verfahren an:
Besprechen Sie mit uns, ob eine daVinci®-OP für Sie persönlich infrage kommt. Wir beraten Sie gern. Die Kosten des Eingriffs werden von Ihrer Krankenkasse übernommen. Zuzahlungen zur roboter-assistierten Chirurgie müssen in unserer Klinik nicht geleistet werden.

Diagnosen und Eingriffe in der Urologie

Foto: Team der Urologie mit da Vinci OP-Roboter

In der Urologie verfügt der daVinci®-Operationsroboter über ein breites Indikationsspektrum. Dank der starken Vergrößerung und des übersichtlichen Operierens unter 3D-Bedingungen, ist die radikale Prostatektomie mittlerweile zum häufigsten robotischen Eingriff in der Urologie geworden. Sie ermöglicht eine hohe Ergebnisqualität nicht nur hinsichtlich der onkologischen Kontrolle. Die größere Präzision der daVinci®-gestützten Operation schont gesundes Gewebe, Gefäße und Nerven und sorgt so für eine deutlich bessere Kontinenz und den besseren Erhalt der Potenz. Eine Zuzahlung zur roboterassistierten Prostatektomie muss in unserer Klinik nicht erfolgen.

Auch die Nierentumorchirurgie erfolgt mittlerweile in den meisten Fällen mittels daVinci®-Operationsroboter. Häufig kann ein Organerhalt erfolgen und es muss nur eine Nierenteilresektion durchgeführt werden.
Neben diesen häufigen onkologischen Standard-Indikationen setzen wir die robotoer-assistierte Chirurgie auch bei rekonstruktiven Eingriffen wie der Nierenbeckenplastik, Harnleiter- und Blasenhalsrekonstruktionen ein.

Bei diesen Krankheitsbildern setzen wir den daVinci®-Operationsroboter ein

Prostatakarzinom

Die radikale Prostatektomie ist der medizinische Fachausdruck für die komplette Entfernung der Prostata und der Samenblasen. Bei Prostatakrebs ist die operative Resektion der Prostata oft die Therapie der Wahl, in den früheren Stadien kann sie meist zur vollständigen Heilung verhelfen. Weil die Prostata tief im Becken liegt und weniger leicht zugänglich ist als andere Organe, bietet die roboter-assistierte Operationsmethodik bei diesem Eingriff besonders viele Vorteile: Mit Hilfe des Da Vinci Systems lässt dich das Operationsgebiet stark vergrößern, welches dem Chirurgen höchstmögliche Präzision ermöglicht. Der Patient profitiert durch einen sicheren und schonenden Eingriff.

Nierenkarzinom

Auch die Nierentumorchirurgie erfolgt mittlerweile in den meisten Fällen mittels Da-Vinci-Operationsroboter. Bei Nierenkrebs ist die chirurgische Entfernung des Tumors oft die einzige Möglichkeit der Heilung. Häufig kann ein Organerhalt erfolgen und es muss nur eine Nierenteilresektion durchgeführt werden. Bei der Nierenteilresektion wird nur das vom Tumor betroffene Gewebe entfernt, sofern keine wichtigen Strukturen wie beispielsweise Blutgefäße befallen sind. Die Kernfunktion der Niere kann somit bestmöglich erhalten bleiben. Die roboterassistierte Chirurgie ermöglicht für die meisten urologischen Tumore präzises operieren durch erhöhte Beweglichkeit der Roboterarme und ein vergrößertes Sichtfeld. Neben der onkologisch einwandfreien Tumorresektion profitiert der Patient durch eine kürzere Genesungszeit, weniger Wundschmerz und ein kosmetisch schöneres Endergebnis.

Nierenbecken- und Harnleitertumore

Bei einer Nephrektomie wird im Unterschied zur oben aufgeführten Operation eine der beiden Nieren vollständig operativ entfernt. Dies ist möglich, da die meisten Menschen mit nur einer Niere auch ohne Beschwerden gut leben können. Eine Entfernung kann zum Beispiel aufgrund eines Krebsbefalls des Nierenbeckens oder der Harnleiter, chronischer Entzündungen, Fehlentwicklungen oder anderen Nierenschädigungen notwendig sein. Bei einer laparoskopischen (minimal-invasiven) Resektion, wird die Niere durch nur kleine Bauchschnitte entfernt.

Nierenbeckenabgangsenge

Die Engstelle des Überganges vom Nierenbecken zum Harnleiter nennt man Nierenbeckenabgangsenge. Diese ist in häufigen Fällen angeboren, kann aber auch durch beispielsweise vermehrtes Narbengewebe über mehrere Jahre erworben sein. Aus der Harnleiterabgangsenge resultiert eine Abflussbehinderung des Urins, welche sich meist durch Schmerzen in der Flanke äußert. Falls der Patient unter einer solchen Ureterabgangsstenose leidet, ist eine Nierenbeckenplastik zu empfehlen. Bei diesem operativen Eingriff wird die Engstelle beseitigt, indem der Harnleiter geweitet und neu mit dem Nierenbecken vernäht wird. Dadurch kann die Nierenfunktion erhalten bleiben und es können weitere Krankheiten wie Koliken oder Harnwegsinfekte verhindert werden.

Harnleiterenge

Eine Harnleiterrekonstruktion wird bei Verletzungen des Harnleiters oder einer Harnleiterenge durchgeführt. Als Behandlungsmethode stehen neben anderen Eingriffen am Häufigsten die Verwendung einer Harnleiterschiene oder der Ersatz durch Darmanteile zur Auswahl. Die Harnleiterschiene ist ein Kunststoffröhrchen, welches im Regelfall endoskopisch, ohne Bauchschnitt, durch die Blase eingeführt werden kann. Bei der minimal-invasiven Rekonstruktion kommt der Da Vinci zum Einsatz: Wenn der Harnleiter langstreckig verletzt ist, wird dieser durch ein ca. 15 cm langes Stück Dünndarm ersetzt. Der Patient spürt durch den fehlenden Teil des Darms keine Nachteile und die Anlage eines Nierenkatheters kann somit verhindert werden.

Blasenhalsenge

Bei einer Blasenhalsenge besteht eine Verengung am Übergang der Blase zur Prostata. Symptome sind in den meisten Fällen ein abgeschwächter Harnstrahl oder Schmerzen in der betroffenen Region vorwiegend beim Wasserlassen. Um eine Blasenhalsenge operativ zu behandeln, nutzen wir ebenfalls in den meisten Fällen den Da Vinci OP-Roboter.

FOTO: Da Vinci OP Roboter im Einsatz

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