Spezial-Sprechstunde-Operativ: Erkrankungen des Bauchfells (HIPEC / Peritonealdialyse)

Allgemein- und Viszeralchirurgie, chirurgische Onkologie (Asklepios Klinik Barmbek)

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Anschrift
Allgemein- und Viszeralchirurgie, chirurgische Onkologie
Adresszusatz

Etage: 3. OG
Zimmer: Viszeralmedizinische Ambulanz

Sprechstunden

Do
9:00 - 12:00 Uhr

Vorstellung bitte nur nach Terminvereinbarung.

Leistungen

Liebe Patientin, lieber Patient,

in unserer Sprechstunde für Erkrankungen des Bauchfells kümmern wir uns insbesondere um die Beratung und die chirurgische Therapieplanung von Patientinnen und Patienten mit bösartigen Erkrankungen des Bauchfells. Bei diesen Erkrankungen spricht man von einer sogenannten „Peritonealkarzinose“ oder einfacher gesagt, von „Bauchfellkrebs“. Meistens sind bei den Betroffenen andere bösartige Primärtumoren schon diagnostiziert oder bereits behandelt worden. Bei anderen Patientinnen und Patienten wird diese Erkrankung manchmal im Rahmen anderer Operationen oder einer Vorsorgeuntersuchung diagnostiziert. Diese Diagnose ist zunächst ein Schock.

Bis vor wenigen Jahren galt die Peritonealkarzinose als unheilbare Endstufe einer Krebserkrankung. Auch heute noch stellt eine Metastasierung im Bereich des Bauchfelles eine sehr ernste und lebensbedrohliche Erkrankung dar. Wir können jedoch mittlerweile in ausgewählten Fällen eine deutliche Prognoseverbesserung durch eine gezielte Therapie erreichen, in einigen wenigen Fällen kann tatsächlich heute eine Heilung erreicht werden.

Dabei gilt es verschiedene Grundsätze zu berücksichtigen:

  1. Der wesentliche Schlüssel zu einem langfristigen Behandlungserfolg liegt in der kompletten chirurgischen Entfernung aller sichtbaren Tumormanifestationen (CRS = cytoreductive surgery). Dazu sind häufig mehrstündige Operationen nötig, in welchen das von Tumorauflagerungen betroffene Bauchfell und die betroffenen Organe bzw. Organanteile entfernt werden müssen. Gelingt dieses, so wird unmittelbar im Anschluss an die Operation eine Spülung des Bauchraumes mit erwärmter Chemotherapielösung (HIPEC = hyperthermic intraperitoneal chemotherapy) über spezielle Drainagen durchgeführt. Dabei können für das Auge nicht sichtbare, mikroskopische kleine Tumorreste wirksam bekämpft werden. Die erfolgreiche Kombination aus CRS und HIPEC ist der Schlüssel zur wirksamen Tumorbekämpfung.
  2. Aufgrund des Umfanges und der langen Dauer der Operation können diese Eingriffe für Patientinnen und Patienten teilweise sehr belastend sein. Körperliche Fitness und fehlende Nebenerkrankungen helfen, diese großen chirurgischen Eingriffe gut zu verkraften, und sind vielfach deutlich entscheidender als das bloße Alter der Patientinnen und Patienten. Dennoch zählen diese Eingriffe zu den komplikationsträchtigen Operationen im Bauchraum, nicht zuletzt deswegen, weil sich die Spülung mit Chemotherapeutikum auf die Wundheilung und Regeneration nach der Operation mitunter negativ auswirken kann.
  3. Peritonealkarzinose kann durch bösartige Tumoren unterschiedlicher Herkunft verursacht werden. Dazu zählen insbesondere Tumoren im Bereich des Magen-Darm-Traktes, Eierstockkrebs und Tumoren die vom Bauchfell selbst ausgehen, wie zum Beispiel das sogenannte Mesotheliom. Bei diesen Tumoren können wir, wenn der Befall durch den Tumor nicht zu ausgedehnt ist, häufig eine sinnvolle chirurgische Therapieoption anbieten.
  4. Andere bösartige Tumoren, welche eine diffuse Bauchfellmetastasierung hervorrufen können, haben allerdings eine so schlechte Grundprognose, dass wir unabhängig vom Befallsmuster und dem Grad der Metastasierung auf dem Bauchfell, keine Therapie durchführen können. Dazu zählen aktuell zum Beispiel noch der Bauchspeicheldrüsenkrebs und bösartige Tumoren aus dem Bereich der Leber und der Gallengänge.
  5. Ebenso entscheidend wie körperliche Fitness und die Herkunft der Peritonealkarzinose ist der Grad ihrer Ausbreitung. Es ist leicht verständlich, dass die Entfernung einiger Tumorknötchen im Bauchraum viel schneller und in einer deutlich kleineren Operation zu erreichen ist, als den Bauchraum von unzähligen kleinen Knoten zu befreien. Ein diffuser Dünndarmbefall wäre sogar ein Abbruchkriterium für die Operation. Um dieses zu vermeiden, versuchen wir bei unklarer Tumorausbreitung oftmals vorab eine Bauchspiegelung durchzuführen, um anschließen mit der betroffenen Person genauer das weitere Vorgehen erörtern zu können.
  6. CRS und HIPEC sind therapeutische Maßnahmen, welche auf den Bauchraum begrenzt sind. Liegen extraabdominelle Metastasen, also Tochtergeschwulste in Organen außerhalb des Bauchraumes vor, so werden diese durch CRS und HIPEC nicht behandelt. Hier muss zuvor geklärt werden, ob eine komplette Tumorentfernung in einem individuell auf die erkrankte Person angepassten Therapiekonzept möglich ist. Diese strategischen Überlegungen werden im Rahmen unserer Tumorkonferenz mit anderen Fachabteilungen wöchentlich diskutiert.

Wenn Sie Betroffene oder Betroffener sind und weitere Informationen über Peritonealkarzinose oder Behandlungsmöglichkeiten wünschen, dann kommen Sie gerne in unserer Sprechstunde persönlich vorbei. Haben Sie einen längeren Anreiseweg, so können sie die Möglichkeit nutzen, sich online in unserer Videosprechstunde zum Thema Bauchfellerkrankungen einen Termin zu buchen.

Mit den besten Wünschen,

Ihr Team der Klinik für Gastrointestinale und Kolorektale Chirurgie der Asklepios Klinik Barmbek,
Department Chirurgie Barmbek

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  • Einweisung Ihres niedergelassenen Arztes
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    • Relevantes Bildmaterial (Computertomographie Aufnahmen, Kernspintomographie Aufnahmen, etc.)
    • Aktuelle und vergangene Therapien
  • Aktuelle Medikamentenpläne
  • Ggf. Allergiepass

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