Infektionen in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft können verschiedene, mitunter gefährliche Infektionen auftreten. Infektionen entstehen durch Krankheitserreger wie Bakterien und Viren, die im Körper meist eine entzündliche Reaktion hervorrufen. Unser erfahrenes, kompetentes Team ist sowohl für die werdende Mutter als auch für ihr Kind da.
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Bedeutsame Infektionen - TORCH
Da Sie gegen zahlreiche Infektionskrankheiten bereits Antikörper besitzen oder vermutlich auch geimpft sind, müssen Sie sich um Infektionen in der Schwangerschaft nicht sehr sorgen. Dennoch können während der neun Schwangerschaftsmonate Infektionen, die für die Mutter selbst nicht gefährlich sind, das ungeborene Kind bedrohen. Einige Krankheitserreger können den Schutz des Mutterkuchens (Plazentaschranke) überwinden und den Fötus (Kind ab der 12. Schwangerschaftswoche) mit-infizieren. Außerdem können Erreger im Genitalbereich die Fruchtblase schädigen oder durch den direkten Kontakt bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden.
Um sicherzugehen, sollten Sie deswegen die im Mutterpass vermerkten Untersuchungen unbedingt wahrnehmen, damit Fachärzte eine mögliche Infektion frühzeitig erkennen und behandeln können. Ohne medizinische Behandlung können im Verlauf der Schwangerschaft Schwierigkeiten auftreten, die wiederum Ihr ungeborenes Kind schädigen oder die kindliche Entwicklung nach der Geburt erheblich beeinflussen können.
Die wichtigsten, möglichen Infektionen während der Schwangerschaft fasst der Begriff TORCH zusammen. Unsere Experten helfen Ihnen bei allen damit gemeinten Krankheiten:
T: Toxoplasmose
Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die häufig ohne Beschwerden verläuft. Sie kann übertragen werden durch den Verzehr von rohem Fleisch sowie bei direktem Kontakt mit dem Kot infizierter Katzen oder verseuchter Gartenerde.
O: other infections (andere Infektionen) wie Gonorrhoe (Tripper), Chlamydien, Variziellen (Windpocken), Masern, Mumps, Tuberkulose (Schwindsucht), B-Streptokokken
Unter other infections werden andere Infektionskrankheiten zusammengefasst, die noch weitaus seltener in der Schwangerschaft auftreten als die anderen hier genannten.
R: Röteln
Röteln sind eine Viruserkrankung, die sich durch geschwollene Lymphknoten, kleinfleckigen Ausschlag und Fieber äußert. Meist treten Röteln bereits im Kindesalter auf. Waren Sie bereits an Röteln erkrankt oder sind Sie geimpft, so sind Sie immun (abwehrfähig) gegen den Krankheitserreger. Wir können dies mithilfe des sogenannten Titer-Werts nachweisen.
C: Cytomegalie
Die Cytomegalie (oder Zytomegalie) ist die häufigste Ursache für eine Erkrankung des Fötus im Mutterleib oder unmittelbar nach der Geburt. Rund 0,3 % aller Neugeborenen sind erkrankt. Typischerweise bewirkt diese Virusinfektion, dass sich die infizierten Zellen vergrößern, sodass die betroffenen Organsysteme geschädigt werden können.
H: Herpes simplex, Hepatitis B und Hepatitis C, Humanes Papilloma Virus
Eine Herpesinfektion kann bei einem Neugeborenen zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen, sofern bei der Mutter akut (unvermittelt) ein Vaginal-Herpes ausbricht. Gegebenenfalls ist ein Kaiserschnitt angeraten. Während der Schwangerschaft können unsere Spezialisten eine Herpesinfektion medikamentös behandeln. Dadurch wird sie verkürzt beziehungsweise gemildert. Im Mutterpass ist die Untersuchung auf Hepatitis B als eine Pflichtuntersuchung eingetragen. Trägt die Mutter das Hepatitis-B-Virus, wird ihr Kind innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt geimpft. Schwangere mit HIV benötigen eine besonders engmaschige Vorsorge und Geburtsplanung, um das Risiko zu vermindern, dass das Virus auf das ungeborene Kind übertragen wird. Damit schwierige Situationen möglichst nicht eintreten, halten Sie bitte während Ihrer Schwangerschaft offenen, regelmäßigen Kontakt zu Ihrem Frauenarzt.
Diese Infektionen können sich auf das Kind auswirken. Wie gefährlich sie für das Kind sind, ist abhängig von dem Erreger und dem Zeitraum der Schwangerschaft, in dem die Infektion erfolgt ist.
Unser Behandlungsangebot
Zunächst bestimmen unsere Experten gründlich, ob Sie infiziert sind und gegebenenfalls mit welchem Erreger. Zumeist entnehmen wir dafür eine Blutprobe. Im Labor wird eine Antikörperbestimmung durchgeführt. Teilweise können Erreger auch direkt aus dem Blut nachgewiesen werden. Dazu wird ein molekularbiologisches Verfahren, die sogenannte Polymerase-Kettenreaktion (PCR-Reaktion), eingesetzt. Experten arbeiten dabei mit den kleinsten Bauteilen einer Substanz. Selten müssen unsere Mediziner, um einen Erreger nachzuweisen, eine Amniocentese (Fruchtwasseruntersuchung) oder eine intrauterine Nabelschnurpunktion (Blutentnahme aus der Nabelschnur innerhalb der Gebärmutter) vornehmen. Sie können, auch bei diesen Untersuchungen, auf unser erfahrenes Team der Geburtshilfe und Pränatalmedizin (Vorgeburtsmedizin) vertrauen.
Abhängig von dem Befund und in enger Absprache mit Ihnen führen unsere Fachärzte eine erweiterte pränatale (vorgeburtliche) Diagnostik wie eine erweiterte Ultraschalluntersuchung (bildgebendes Verfahren) durch. Unsere erhobenen Befunde und Ihre individuellen Vorstellungen bedingen die weiteren diagnostischen und therapeutischen Schritte, die unsere Experten ausführlich mit Ihnen besprechen. Wir möchten, dass Sie rundum zufrieden und mit einem gesunden Kind nach Hause zurückkehren.
Wir helfen Ihnen gerne weiter
Hegt Ihr niedergelassener Frauenarzt den Verdacht, dass Sie eine Infektion haben, erhalten Sie eine Überweisung in unsere Pränatalmedizin. Vereinbaren Sie gerne telefonisch einen Termin mit uns.
Hon.-Prof. Dr. med. habil. Holger Maul
Chefarzt
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