Interventionelle Endoskopie

Bei einer interventionellen Endoskopie verbinden unsere Spezialisten eine sichere Diagnose mit einem sehr schonenden Eingriff. Bei der Endoskopie führen wir einen schmalen, flexiblen Schlauch beispielsweise über den Mund oder den Mastdarm (Rektum) in den Körper ein. Das Endoskop verfügt über eine winzige Kamera, mit der wir das Innere des jeweiligen Hohlorgans, beispielsweise der Speiseröhre oder des Darms, filmen. Die entstehenden Bilder werden auf einen angeschlossenen Farbmonitor geleitet. So können unsere Fachärzte zum Beispiel Schleimhautveränderungen begutachten und präzise medizinisch beurteilen.

Entwicklung der Endoskopie

Die Endoskopie diente ursprünglich reinen Untersuchungszwecken. Heute ist sie außerdem für eine Vielzahl therapeutischer Anwendungen einsetzbar. Wird eine Untersuchung mit einer Therapie verbunden, sprechen Mediziner von der interventionellen, also eingreifenden, Endoskopie. Hierbei führen wir neben der winzigen Spezialkamera über die Arbeitskanäle des Endoskops sehr kleine Instrumente ein, um beispielsweise Gewebeproben zu entnehmen oder Krebsvorstufen zu behandeln (ESD). Diese Eingriffe sind für Patienten deutlich schonender als eine große Operation. So können Sie sich besser erholen und rascher nach Hause zurückkehren. Außerdem bleiben keine sichtbaren Narben zurück.

Unsere Fachärzte für Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie sind spezialisiert auf diese Verfahren. Jährlich werden in unserer Endoskopie mehr als 7.000 endoskopische Untersuchungen durchgeführt. Damit zählt unsere Endoskopie zu den führenden endoskopischen Abteilungen in Deutschland. Unsere erfahrenen Fachärzte und spezialisierten Pflegekräfte arbeiten in einem großen endoskopischen Funktionsbereich und bieten Ihnen umfassende endoskopische Untersuchungs- und Behandlungstechniken an. Dafür nutzen wir modernste Technik einschließlich hochauflösender HDTV-Technologie und Narrow-Band-Imaging. Bei einer Endoskopie mit Narrow-Band-Imaging wird farbiges Licht eingesetzt, um die Darstellung der Schleimhaut zu verbessern.

Unser Leistungsspektrum

Koloskopie

Mithilfe einer Darmspiegelung können unsere Experten am sichersten und am zuverlässigsten Dickdarmerkrankungen wie Darmkrebs und Darmkrebsvorstufen erkennen. Gegebenenfalls können sie direkt eine Gewebeprobe entnehmen, um Auffälligkeiten weiter zu untersuchen. Unsere Mediziner können Auffälligkeiten auch direkt behandeln. Neben den Standardverfahren wie  Polypektomie (Entfernung von Geschwülsten) und Blutstillungsverfahren nutzen wir spezielle Verfahren wie die endoskopische Submuskosadissektion (ESD) oder die Argon-Plasma-Coagulation APC, ein hitzebasiertes Verfahren.

Gastroskopie bzw. Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD)

Bei einer Ösophagogastroduodenoskopie untersuchen unsere Spezialisten die Speiseröhre (Ösophagus), den Magen (Gaster) und den Zwölffingerdarm (Duodenum). Zudem nutzen sie die Magenspiegelung (Gastroskopie), um Erkrankungen der aufgeführten Organe festzustellen. Darüber hinaus können unsere Fachärzte bei diesen Verfahren auch nicht so weit entwickelte Krebsgeschwülste (Frühkarzinome) und Polypen (Geschwülste) therapieren. Dazu setzen sie beispielsweise die endoskopische Submuskosadissektion (ESD) und die Argon-Plasma-Coagulation APC ein. Auch können Prothesen beziehungsweise Stents (Gefäßstützen) und Ernährungssonden (PEG) eingelegt werden.

Argon-Plasma-Coagulation (APC)

Mithilfe der APC-Methode nutzen unsere Fachärzte einen Hochfrequenzstrom, um krankhaftes Gewebe thermisch zu koagulieren (zu verkochen). Ionisiertes (elektrisch geladenes) Argongas (Argonplasma) leitet diesen Strom. Diese Methode ist sehr gut geeignet, um leichte Blutungen im Magen-Darm-Trakt, insbesondere bei Blutschwämmchen der Schleimhaut, zu stillen. Außerdem setzen wir die APC ein, um kleine bis mittelgroße erkrankte Schleimhautbereiche gezielt zu zerstören.

Dünndarmspiegelung

Bei Verdacht auf Blutungen oder Tumore im Dünndarm sowie bei Verdacht auf andere den Dünndarm betreffende Erkrankungen setzen unsere Experten besondere Verfahren ein. Mit herkömmlichen Endoskopen (medizinischen Sichtinstrumenten) ist der Dünndarm nicht zu erreichen. Bei der Single-Ballon-Enteroskopie ziehen wir einen speziellen Schlauch über das Endoskop. Dieser ermöglicht es uns, das Gerät im Darm zu befestigen und den Darm vorsichtig auf das Gerät „aufzufädeln“. Bei der Kapselendoskopie verschlucken Sie eine bonbongroße Video-Endoskopie-Kapsel, die während des natürlichen Verdauungsvorgangs Bilder aus dem gesamten Dünndarm aufzeichnet. Diese werten unsere Spezialisten aus.

Endoskopisch retrograde Cholangiopankreaticographie (ERCP)

Bei der ERCP verabreichen wir Ihnen ein Kontrastmittel (für Röntgenstrahlen undurchlässige Substanz) und durchleuchten Sie anschließend mit Röntgenstrahlen, um die Gallengänge und die Gallenblase sowie den Ausscheidungsgang der Bauchspeicheldrüse darzustellen. Gleichzeitig können wir Gewebe entnehmen, Steine entfernen beziehungsweise zertrümmern oder flüssigkeitsableitende Stents (Gefäßstützen, flexible Schläuche) einlegen.

Endosonografie

Bei der Endosonografie sind Spiegelung und Ultraschall verbunden, sodass eine Ultraschalluntersuchung sozusagen von innen möglich ist. Die Endosonografie liefert uns hochauflösende und besonders aussagekräftige Bilder. Gegebenenfalls können unsere Experten direkt Punktionen (Einstiche zur Flüssigkeitsentnahme) durchführen oder Drainagen zur Ableitung von Flüssigkeit einlegen.

Endoskopische Submukosa-Dissektion (ESD)

Endoskopische Mukosaresektion (EMR)

Mithilfe der EMR können unsere Experten frühe Krebsformen beziehungsweise Krebsvorstufen entfernen. Dazu unterspritzen sie das zu entfernende Geweben mit einer Flüssigkeit und tragen anschließend die Schleimhautoberfläche ab. Dieses Verfahren eignet sich anders als die ESD nur für die Therapie kleiner Krankheitsherde.

Perkutane transhepatische Cholangiographie (PCT)

Bei der PCT bringen unsere Experten von außen durch die Haut und das Lebergewebe eine Punktionsnadel (medizinische Hohlnadel) in die Gallengänge ein. Dadurch lassen sich die Gallenwege bildlich darstellen und so Erkrankungen erkennen. Gleichzeitig können unsere Mediziner Steine zertrümmern oder entfernen und Gefäßstützen (Stents) einlegen.

Polypentfernung

Aus Polypen (Geschwülsten) können bösartige Tumore entstehen. Daher empfiehlt es sich zumeist, Polypen frühzeitig zu entfernen. Dazu nutzen unsere Fachärzte verschiedene endoskopische Techniken und wählen die für den jeweiligen Patienten jeweils beste aus.

Stentanlagen

Ein Stent ist ein flexibler Schlauch aus Metallgeflecht, den unsere Mediziner zusammengefaltet in den Körper einführen und dort aufklappen. Ein Stent erweitert Engstellen in den Gallengängen, in der Speiseröhre, im Magenausgang und im Darm und hält sie offen.

Untersuchungstechniken in der Gastroenterologie

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