Hornhauterkrankungen

Die Hornhaut ist, ähnlich einem Uhrglas, als eine Art Fenster des Auges vorstellbar. Sie grenzt das Augeninnere nach vorne hin ab und ermöglicht es dem Licht, in das Auge einzudringen. Verliert die Hornhaut ihre natürlichen Eigenschaften wie Durchsichtigkeit oder Stabilität, ist das Sehvermögen häufig gestört. Unsere Spezialisten sind sehr erfahren bei der Behandlung von Hornhauterkrankungen – Sie können sich bei unserem Team in sicheren und kompetenten Händen wissen.

Gründe hierfür können sein:

  • Verletzungen, Verätzungen, Verbrennungen
  • Trübung der Hornhaut durch Verlust von Endothelzellen (innerste Schicht der Hornhaut) beispielsweise nach operativem Eingriff
  • Schwere Entzündungen der Hornhaut durch Viren, Bakterien oder Pilze
  • Geschwüre bei Lähmungen von Gesichtshälften
  • Angeborene oder erbliche Hornhautdegenerationen (Hornhautveränderungen), Stoffwechselstörungen und andere

Therapie

Unsere Fachärzte therapieren ein breites Spektrum von Hornhautstörungen. Entsprechend umfassend sind unsere Behandlungsmethoden: Angefangen bei der konservativen, also medikamentösen, Therapie bis hin zu verschiedenen operativen Techniken.

Neben einer Vielzahl moderner Medikamente können unsere Mediziner unterschiedliche Pflasterstoffe nutzen, die zeitweise auf die Hornhaut genäht werden, um das Abheilen von Hornhautgeschwüren oder tiefliegenden Entzündungen zu unterstützen und zu beschleunigen. Schlagen diese Therapien nicht an, hilft jedoch nur die Übertragung (Transplantation) einer klaren menschlichen Hornhaut. Diesen Eingriff stimmen unsere Experten vorab ausführlich mit Ihnen ab und sie beantworten gerne alle Ihre Fragen.

Hornhauttransplantation

Neueste Techniken ermöglichen es uns, nur einen Teil der Hornhaut zu übertragen. Betrifft das die innerste Schicht, die sogenannten Endothelzellen, liegt medizinisch eine hintere lamelläre Keratoplastik (Hornhauttransplantation) vor. Sind die äußeren Schichten betroffen, bezeichnen Mediziner dies als vordere lamelläre Keratoplastik. Große Vorteile sind: Es wird weniger Gewebe übertragen und die Anteile der eigenen Hornhaut, die noch gesund sind, können erhalten werden. Das Ergebnis ist sehr gut: die Hornhautverkrümmung ist geringer, eine Heilung tritt schneller ein, die Belastung ist geringer, Abstoßung und Vernarbung sind verringert und die Wiederherstellung (Rehabilitation) des Sehvermögens wird beschleunigt. Dank dieser neuartigen lamellären Transplantationstechniken mussten unsere Fachärzte in den letzten Jahren nur noch in 20 % der Fälle eine vollständige Transplantation einer ganzen Hornhaut vornehmen.

Liegt neben der Hornhautstörung ein Grauer Star vor, können unsere Operateure diesen im Rahmen der Hornhauttransplantation durch denselben operativen Zugang ebenfalls operieren (Triple Procedure).

Die Hornhauttransplantation wird in Deutschland jährlich rund 6.000 Mal durchgeführt. Damit ist sie zurzeit die Gewebstransplantation, die sowohl am häufigsten durchgeführt wird als auch die mit Abstand besten Erfolgsraten erzielt. Die Hornhaut stammt von einem Organspender. Dies mag für viele Patienten befremdlich sein. Doch verbessert sich die Lebensqualität des Organempfängers durch die Transplantation stark. Bitte äußern Sie mögliche Bedenken und Vorbehalte. Wir informieren Sie gerne.

Zumeist dauert die Operation 45 bis 60 Minuten. Unsere Operateure schneiden das erkrankte Gewebe aus und nähen die gesunde Hornhaut mit sehr feinem Nahtmaterial ein. Abhängig vom  Heilungsprozess verbleiben diese Fäden bis zu 18 Monate im Auge und werden dann durch einen kleinen Eingriff entfernt. Bei den lamellären Techniken ist zum Teil gar keine Naht erforderlich.

Die Keratoplastik ist ein Eingriff, der selten sofort notwendig ist. Betroffene können sich zumeist mit der Operation auseinandersetzen und ihren behandelnden Augenarzt befragen. Gerne steht Ihnen auch unser Team beratend zur Verfügung.

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