Kliniken von Fachgesellschaften erneut als überregionale „Stroke Unit“ zertifiziert

Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe haben die Schlaganfallstation („Stroke Unit“) der Klinik für Neurologie an den Asklepios Kliniken Schildautal erneut als überregionale „Stroke Unit“ zertifiziert. Durch das Qualitätsaudit der Zertifizierungsgesellschaft wurde der Nachweis erbracht, dass dieses Qualitätsmanagementsystem dem Qualitätsstandard entspricht.

Bereits 1998 wurde der Stroke Unit in Seesen unter der damaligen Initiative von Dr. med. Rudolf Brodhun das Zertifikat erstmals erteilt

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Freut sich mit seinen Kollegen über die Zertifizierung: Prof. Dr. med. Mark Obermann

Seit 1998 werden in der Klinik für Neurologie an den Asklepios Kliniken Schildautal in Seesen Patienten mit einem akuten Schlaganfall auf der spezialisierten Schlaganfallstation „Stroke Unit“, behandelt. Um die Behandlungsqualität sicherzustellen, haben die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und die Deutsche Schlaganfallgesellschaft ein Zertifizierungsverfahren für Schlaganfallstationen entwickelt, in dem eine systematische Prüfung sowohl der Prozess- als auch Strukturqualitätskriterien erfolgt.

 

Bereits 1998 wurde der Stroke Unit in Seesen unter der damaligen Initiative von Dr. med. Rudolf Brodhun das Zertifikat erstmals erteilt. Im Jahre 2003 wurde die Schlaganfallstation in Seesen als eine überregionale „Stroke Unit“ zertifiziert. Dieses Zertifizierungsverfahren muss seither in regelmäßigen Abständen erneut durchlaufen werden.

 

„Die Qualitätsprüfung belegt einmal mehr, dass auf der Seesener Stroke Unit die Behandlungen von Schlaganfallpatienten auf sehr hohem Niveau nach den aktuellen DSG-Standards durchgeführt werden“, sagt Prof. Dr. med. Mark Obermann, Ärztlicher Direktor der Kliniken.  Seit Anfang Mai 2015 ist der Facharzt für Neurologie Professor Direktor des Zentrums für Neurologie in den Asklepios Kliniken Schildautal. In 2016 wurde die „Stroke Unit“ nun erstmals unter seiner Regie zertifiziert.

 

Eine Besonderheit der „überregionalen Stroke Units“ sind die Neurovaskulären Netzwerke. Im Wesentlichen geht es beim Aufbau dieses Netzwerkes darum, die Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Niedersachsen zu verbessern und auch Patienten, die zunächst in einem weniger spezialisierten Krankenhaus aufgenommen wurden, die Möglichkeit zu geben, in einer spezialisierten Einrichtung wie der Schildautal-Kliniken behandelt zu werden“, erklärt Prof. Obermann. Die überregional zertifizierten „Stroke Units“ nehmen damit eine Sonderstellung ein. Sie greifen auf alle modernen Therapieverfahren zurück und können Ärzte aus anderen Fachabteilungen hinzuziehen. Prof. Obermann: „In Seesen wird der enge Kontakt mit Neuroradiologen, Neurochirurgen, Gefäßchirurgen und Kardiologen gepflegt. Dadurch ergibt sich ein verbreitertes Therapieangebot, besonders bei komplizierten Verläufen und schwer betroffenen Patienten.“

 

Wer einen Schlaganfall oder auch nur eine vorübergehende neurologische Störung aufgrund einer Durchblutungsstörung des Gehirns, eine sogenannte transitorische ischämische Attacke (TIA), erleidet, sollte dringend in stationäre neurologische Behandlung, und zwar auf eine „Stroke Unit“. In der Anfangsphase der Behandlung kommt es auf Geschwindigkeit an: Nach Schätzungen von Experten gehen bei einem Verschluss eines hirnversorgenden Gefäßes ein bis zwei Millionen Gehirnzellen pro Minute verloren. Deswegen lautet ein Slogan der Schlaganfallbehandlung: „Time is brain“, also „Zeit bedeutet Gehirn“. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte daher der Rettungsdienst  (Tel. 112 oder 19 222) gerufen werden. Wenn die Rettungsassistenten oder der Notarzt ebenfalls den Verdacht haben, nehmen diese Kontakt mit der nächstgelegenen geeigneten „Stroke Unit“ auf.

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