Wundexperten tauschen sich aus - Das 7. Asklepios Wundsymposium fand diesmal online in Schwalmstadt statt

In Deutschland leiden schätzungsweise bis zu vier Millionen Menschen an chronischen Wunden - das sind Wunden, bei denen trotz optimaler Therapie auch nach mehreren Wochen keine Heilungstendenz zu erkennen ist.

Die Wundversorgung nimmt in den Asklepios Kliniken seit jeher einen hohen Stellenwert in der interdisziplinären und interprofessionellen Behandlung ein.

Dabei reicht die Palette von Bagatellverletzungen mit Pflasterversorgung bis hin zu chronischen Wunden und Hautdefekten, die bei den Patienten eine aufwendige Wundversorgung erforderlich macht und somit eine Herausforderung an das ganze Behandlungsteam darstellt.

Ulcus cruris (offenes Bein), Wunden infolge des diabetischen Fußsyndroms sowie der Dekubitus, ein Druckgeschwür, das insbesondere bei bettlägerigen Patienten auftritt, sind die häufigsten Ursachen dafür.

Dann sind Wundexpert* Innen wie Svetlana Puschilin gefragt, die seit gut einem Jahr im Asklepios Klinikum Schwalmstadt für diese spezielle Behandlung zuständig ist.

Um sich auf diesem Gebiet weiterzubilden, organisiert Asklepios seit einigen Jahren ein Wundsymposium, bei dem sich Experten aus ganz Deutschland austauschen - darunter Ärzte, Pflegepersonal und Produkthersteller. Dabei geht es beispielsweise um verbesserte Methoden, neue technische Errungenschaften oder die organisatorische Einbindung der Wundversorgung in den Klinikalltag. „Wunden versorgen, behandeln, heilen – die Wundversorgung bei Asklepios", stand über der siebten Auflage dieser ganztägigen Veranstaltung, die diesmal -corona bedingt- nur online stattfinden konnte. Weit über hundert Teilnehmer waren anwesend.

Michael Krug, Stabsstelle und Leiter der Projekt- und Organisationsentwicklung an den Asklepios Schwalm-Eder- Kliniken, hatte im Konferenzraum die entsprechende Technik aufgebaut, so konnten seine Kollegin Puschilin und Kolleginnen das Symposium bequem auf der Großleinwand verfolgen und aktiv daran teilnehmen.

Überdies gehörte Herr Krug zu den Referenten der diesjährigen Veranstaltung, in seinem Vortrag behandelte er beispielsweise die rechtssichere Abbildbarkeit von Wunden, Prozessoptimierung in der Wundversorgung oder die adäquate Anamnese der Patienten, die letztendlich der Steuerung des Behandlungs- und Versorgungsprozesses dient. Andere Vertreter stellten die praktische Umsetzung der Wundversorgung an ihrem jeweiligen Standort vor, darüber hinaus wurden erste Erfahrungen aus dem seit einem Jahr unternehmensweit praktizierten einheitlichen Sortiment aufgezeigt und anschließend mit den wirtschaftlichen Auswirkungen abgeglichen. Weitere Gebiete waren unter anderem die digitale Wunddokumentation, rechtliche Aspekte für die Pflegekräfte oder der fachliche Schlagabtausch über die Frage „Alginat oder Hydrofaser?". Unter dem Motto „Der besondere Fall" sprachen die Teilnehmer über eingereichte individuelle Fallbeispiele - für die beste Lösung wurde am Ende sogar ein Preis verliehen. In den Pausen bestand für die Teilnehmer zudem die Möglichkeit, eine virtuelle Industrieausstellung zu besuchen, um sich über neue Produkte zu informieren. Ein besonderes Interesse galt dem Intranet-Auftritt der Gruppe „Pflegekonsil Wunde" - hierbei ging es darum, für jedes moderne Krankenhaus die Notwendigkeit einer Fachberatung durch das Wundmanagement herauszustellen. „Es war spannend und informativ, denn wir standen im engen Dialog mit den Experten", zeigten sich die beiden Teilnehmer aus Schwalmstadt zufrieden – schließlich war das Ziel des gegenseitigen Austausches, die aktuelle Wundversorgung und neue Standards zu kommunizieren. Als Leiter der Projekt- und Organisationsentwicklung nimmt Michael Krug einige Anregungen aus den Gesprächen mit in seine konkrete Planung, so soll die Digitalisierung zur besseren Prozessdarstellung noch stärker ausgebaut werden, auch das Computerprogramm im Krankenhaus-Informations system (KIS) sollte weitere Vereinheitlichungen erfahren und zu guter Letzt setzt er auf moderne Digitalkamera-Technik, um die Wunden noch exakter erfassen und dokumentieren zu können.

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