Lebenswerk aus Leidenschaft: Kunst von Pavel Horak alias Paul van den Berg

Ausstellung in der Asklepios Klinik Schaufling - Begeistere Zuschauer bei der Vernissage

Ausstellung in der Asklepios Klinik Schaufling – Begeisterte Besucher bei der Vernissage

Bis ins Detail

Gut 100 Stunden Arbeit steckt Pavel Horak in jedes seiner Bilder. Seine Werke sind geprägt von kräftigen Farben, feinen Linien und vielen kleinen, bis ins Letzte stimmigen Details. Der Künstler, der aus Prag stammt, lange in den Niederlanden lebte und nun Jahren in Ortenburg daheim ist, stellte schon in vielen Ländern rund um den Globus aus. Jetzt ist ein Großteil seines Lebenswerks in der Asklepios Klinik Schaufling zu sehen. Bis 21.12.2017 stellt Pavel Horak alias Paul van den Berg hier im Übergang von Haus C aus.

Die Ausstellung im Rehazentrum ist in vieler Hinsicht besonders, das machte Geschäftsführer Claus Seitz bei der Vernissage deutlich: Pavel Horak, den manche eher unter dem Namen Paul van den Berg kennen, zeigte seine Kunst noch nie in einem Rehazentrum. In keiner anderen Ausstellung gab es so viele Bilder von ihm zeitgleich zu bewundern – und die entstanden im Laufe der letzten Jahrzehnte. An neuen Bildern arbeitet der 83-Jährige aus gesundheitlichen Gründen derzeit nicht, in der Klinik haben Kunstinteressierte Gelegenheit, sein Lebenswerk zu entdecken.

Künstler Pavel Horak und Klinik-Geschäftsführer Claus Seitz sind Nachbarn. „Und ich bin ein großer Fan seiner Arbeit“, verriet Seitz den Besuchern bei der Ausstellungseröffnung. Kunst komme von Können, und das bringe er allemal mit. „Er macht tolle, hochwertige Bilder, bei ihm gibt es nichts schnell Hingeklatschtes.“ In seiner Laudatio erinnerte Claus Seitz an die wichtigsten Stationen im Leben von Pavel Horak, wie Ausstellungen in Kanada, den Niederlanden, Norwegen, der Schweiz, Belgien, Tschechien, Italien, Sizilien oder auf Sardinien, seine Arbeit als Regieassistent oder sein Treffen mit der damaligen holländischen Königin Juliana, die Pavel Horak sogar die holländische Staatsbürgerschaft verlieh. Der Klinik-Geschäftsführer verdeutlichte aber auch Horaks große Leidenschaft für die Kunst, seine Geduld, die die Bilder auf den ersten Blick fast schon wie Fotografien wirken lasse, oder den Willen, jedes Bild perfekt zu machen. „Meist brannte in seinem Atelier schon das Licht, als ich frühmorgens in die Arbeit fuhr. Und als ich am Abend heimkam, saß er immer noch an einem Bild“, erzählte Claus Seitz.

Pavel Horak oder Paul van den Berg blickte für die Besucher auf sein Leben zurück. Er erinnerte zum Beispiel an die Erlaubnis im Westen auszustellen, die er einst als erster Maler aus Tschechien bekam. An eine Ausstellung in Kanada, bei der er auf einen Schlag völlig überraschend alle Bilder verkaufte. Oder an sein Schreiben an die frühere holländische Königin im alles andere als geschliffenen Schulenglisch, ohne Ahnung von Vorgaben wie einem königlichen Protokoll – auf das er drei Tage darauf eine Antwort von Juliana und später einen Überraschungsbesuch von ihr in seiner Ausstellung bekam.

Schon bei der Vernissage waren die Gäste begeistert von den Bildern. Bei einem Glas Sekt oder Orangensaft nutzten sie die Gelegenheit, mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen und mehr über Werke wie das „Dorf auf dem grünen Hügel“, den „Garten für die gelangweilte Hausfrau“, das „Schloss für rosa Türme“ oder den „Niederländischen Turm zu Babel“ zu erfahren. Für Rehabilitanden, Besucher und alle Interessierten ist die Ausstellung nun bis 21.12.2017 zu sehen, jeweils zu den normalen Besuchszeiten der Asklepiosklinik von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr.

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