Schmerztherapie der Radeberger Klinik ist erstklassig

Seit zehn Jahren verteilt der TÜV Rheinland regelmäßig gute Noten an das Krankenhaus. Neue Ansätze in der Gesundheitspolitik halten nun Herausforderungen fürs Klinik-Team bereit.

Dr. med. Markus Eller, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivtherapie

Der TÜV Rheinland bestätigt der Asklepios-ASB Klinik Radeberg eine hervorragende Qualität ihrer Schmerztherapie. Nach der kürzlich erfolgten Kontrolle durch die externen Fachleute darf das Krankenhaus damit auch weiterhin das Zertifikat „Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie“ führen – und das bereits im zehnten Jahr. „Wir freuen uns über diesen erneuten Erfolg“, sagt Dr. med. Markus Eller, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivtherapie. Grundlage für die Zertifizierung bilden höchste wissenschaftliche Leitlinien und Standards. Sie garantieren, dass Patienten nach Operationen ein sehr gute Schmerztherapie in Radeberg erhalten.

Dieses Vorgehen ist wichtig, damit Schmerzen nicht chronisch werden. „Wir wollen zum einen erreichen, dass die Patienten nach einer Operation schnell zur Ruhe kommen und nachts schlafen können“, fügt Dr. Eller hinzu.  Das unterstütze den Heilungsprozess. „Andererseits geht es auch darum, dass sie zügig wieder mobil sind.“ Für die Behandelten ein wichtiger Punkt, um schnell zurück in die Eigenständigkeit zu finden.  Damit all das funktioniert, arbeitet das Klinikteam im OP, im Aufwachraum und auch auf den Stationen nach festgelegten Handlungsanweisungen in der Schmerztherapie. Diese garantieren, dass Schmerzen frühzeitig erfasst und abgeklärt werden können.

Geprüft wurden von den TÜV-Experten verschiedene Abläufe und Bedingungen für die Schmerztherapie in der Asklepios-ASB Klinik Radeberg. Unter anderem der personelle Einsatz sowie die Schmerzanamnese, die -messung und -dokumentation. Außerdem schauten sie sich an, wie gut die Patienten über die Behandlung aufgeklärt werden und ob auch die Betreuung der Schmerzpatienten während der Nachstunden reibungslos funktioniert. Eine Analyse der im Haus üblichen Instrumente zur Qualitätskontrollen erfolgte ebenfalls.

Medikamente sind nicht der einzige Weg

Die postoperative Schmerztherapie selbst habe sich in den vergangenen zehn Jahren spürbar gewandelt, stellt der Mediziner fest. Sie wird zunehmend als Bestandteil eines Gesamtkonzeptes zur Förderung der Erholung vor und nach Operationen und der Prophylaxe von Komplikationen und Chronifizierung von Schmerzen gesehen. Dieses Wissen sei dem Klinikteam in den vergangenen Jahren intensiv vermittelt worden. Forschung und Praxis hätten zudem gezeigt, wie wichtig ein frühzeitiges Mobilisieren der Patienten wäre und wie positiv genau dieses Vorgehen den Heilungsfortschritt beeinflusst. „Die konsequente Umsetzung schmerzlindernder Verfahren, medikamentös und nicht-medikamentös, ist dafür eine wichtige Voraussetzung“, erläutert Eller. Das hieße ganz praktisch, dass heute zum Beispiel weniger sedierende, also beruhigende Medikamente verabreicht werden als das früher der Fall war.  „Unsere gute Schmerztherapie ist die Leistung aller Beteiligten, nicht nur der Anästhesie und der Pain Nurse, sondern auch der Chirurgen, Pflegekräfte und der Physiotherapie. Die intensive Zusammenarbeit mit dem Patienten sei ebenfalls ein entscheidender Baustein für den Erfolg. Regelmäßig werden Patienten deshalb auch über ihre Erfahrungen in der Klinik befragt. „Dadurch haben wir die Möglichkeit, noch mehr auf ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen.“

 

Neue Herausforderung durch Ambulantisierung

Auf den guten Ergebnissen der Überprüfung will sich das Klinik-Team jedoch nicht ausruhen. „Wir haben seit zehn Jahren Schritt für Schritt an unseren Abläufen in der Schmerztherapie gearbeitet und werden das auch weiterhin mit großer Sorgfalt tun“, versichert der Ärztliche Direktor. Obwohl die Zertifizierung offiziell nur für den chirurgischen Bereich gilt, profitieren auch Patienten der Inneren Medizin davon. „Dort schauen wir natürlich ebenso darauf, dass Schmerzpatienten optimal versorgt werden.“

Aktuell gäbe es in der Gesundheitspolitik das erklärte Ziel, stationäre Behandlungen in den ambulanten Bereich zu verlagern. Der Aufenthalt in der Klinik würde sich damit sehr verkürzen. Für Eller mit Blick auf die Schmerztherapie ein Thema, dem in Zukunft Rechnung getragen werden müsste. „Die Frage wird sein, wie Schmerztherapie unter diesen Bedingungen effektiv wirken kann.“ Am Ende müsste schließlich eines ganz dringend verhindert werden: Dass ambulante Patienten zurück in die Klinik müssen, weil sie Schmerzen haben.

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