„Klinik im Dialog“ der Asklepios Klinik Oberviechtach „on tour“: Darmkrebs behandeln und verhindern

Informativ, verständlich und kurzweilig – zwei Chefärzte informierten im Pfarrheim Eslarn

Dr. Christian Glöckner und Marc Philippbaar
Dr. Christian Glöckner und Marc Philippbaar

ESLARN/OBERVIECHTACH. Eine Krankheit, die plötzlich jeden treffen kann: Darmkrebs ist mit weltweit 1,4 Millionen Neuerkrankungen im Jahr die zweithäufigste Krebsart überhaupt, allein in Deutschland sterben jährlich etwa 26.000 Menschen daran. Aufklärung über Vorsorge und Früherkennung war das zentrale Thema, als im Pfarrheim Eslarn mit Dr. Christian Glöckner und Marc Philippbaar zwei ausgewiesene Experten über das Thema „Darmkrebs behandeln und verhindern“ vor einem sehr interessierten Publikum referierten.

Der Ärztliche Direktor und Chefarzt Innere Medizin und der Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Asklepios Klinik Oberviechtach spannten einen weiten Bogen von den Ursachen und Risikofaktoren über Vorsorgemaßnahmen bis hin zur medizinischen Behandlung und den operativen Möglichkeiten.

Darmspiegelung rettet viele Menschenleben

Dabei legte Dr. Christian Glöckner ein besonderes Augenmerk auf die Früherkennung als wirksamste Maßnahme gegen Darmkrebs. Er verwies darauf, dass die Krankheit als sogenannte „stille Krebsart“ in der Mehrzahl der Fälle aus Vorstufen, den Polypen, entstehe. Diese sind lange gutartig, bevor sie zu Krebs entarten. Mithilfe von Vorsorgeuntersuchungen können diese Vorstufen bereits entdeckt und entfernt werden – noch bevor sie zu Krebs werden. Tatsächlich bietet bei keiner anderen Krebsart eine Früherkennung so große Heilungschancen wie bei Darmkrebs.

Als wirksamste Vorsorgeuntersuchung gilt die Darmspiegelung, oder anders genannt: Koloskopie. Das ist übrigens an ganz konkreten Zahlen zu belegen: Seitdem 2002 die Darmspiegelung zur Vorsorge in das gesetzliche Früherkennungsprogramm aufgenommen worden und für Menschen ab 55 Jahren eine Kassenleistung ist, sind laut Deutsches Krebsforschungszentrum bei Männern die Darmkrebssterblichkeit um 21 Prozent zurückgegangen, bei Frauen sogar um mehr als 26 Prozent.

Die Koloskopie wird in spezialisierten Arztpraxen, zumeist beim Internisten oder Gastroenterologen (Arzt für Magen-Darm-Krankheiten) oder auch ambulant z.B. im Krankenhaus Oberviechtach vorgenommen. Dabei untersucht der Arzt mit einem Endoskop das Innere des Darms und die Darmschleimhaut nach Auffälligkeiten. Mit Hilfe dieses biegsamen Schlauches können eventuelle Wucherungen der Darmschleimhaut (Darmpolypen) sogar direkt entfernt werden - und zwar schon bevor sie zu Krebs entarten. Die gesamte Darmspiegelung dauert nur etwa 30 Minuten.

Ganz wichtig für die etwas ängstlicheren Menschen: Die Untersuchung wird mit Beruhigungs- und Schmerzmitteln durchgeführt, so dass der Patient von der Untersuchung nichts mitbekommt. Dies ist nicht nur für den Patienten entscheidend, sondern auch sehr wichtig für die Untersuchungsqualität – einen ruhigen und schmerzfreien Patienten kann man genauer und konzentrierter untersuchen. Die meisten Menschen sind meist überrascht, dass die Untersuchung schon zu Ende ist.

Die Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie

Und wenn der Krebs bereits entstanden ist? Marc Philippbaar erläuterte im Vortrag die operativen Möglichkeiten eingehend – und welche Vorteile und Sicherheit hier die minimalinvasive Chirurgie bietet. Der erfahrene Darmchirurg ging ferner auf die unterschiedlichsten Therapieziele ein, die je nach Fortschritt des Krebses die vollständige Heilung durch die radikale Entfernung des Tumors, eine Lebensverlängerung mit höchstmöglicher Lebensqualität oder die Schmerzlinderung durch einen Bypass in den Fokus rücken.

Gut aufgehoben in der Asklepios Klinik Oberviechtach.

Hier stehen dem Patienten neben erfahrenen Endoskopikern und Chirurgen (Marc Philippbaar und sein Team nehmen rund 100 kolorektale Eingriffe im Jahr vor) und der technischen Ausstattung auch ein sehr modernes Behandlungskonzept zur Verfügung.  Dieses schließt alle Abteilungen, den Hausarzt, eine bestmögliche onkologische Betreuung und das aktuelle Wissen aus regelmäßigen Tumorkonferenzen mit Experten anderer Kliniken ein.

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