Land fördert Klinikneubau mit 15 Millionen Euro

Eine weitere Etappe auf dem Weg des Klinikneubaus in Melsungen ist geschafft. Hessens Sozialminister Stefan Grüttner überreichte einen Einzelförder-Bewilligungsbescheid in Höhe von 15 Millionen Euro an die Asklepios Geschäftsführer der Schwalm-Eder Kliniken, Dr. Peter Enders und Dr. Dirk Fellermann.

Übergabe des Bewilligungsbescheides auf der Treppe des Melsunger Rathauses (vorne von links): Landrat Winfried Becker, Asklepios Geschäftsführer Dr. Dirk Fellermann, Sozialminister Stefan Grüttner, Bürgermeister Markus Boucsein und Asklepios Geschäftsführer Dr. Peter Enders. Im Hintergrund sind Mitglieder des Fördervereins und Chefärzte des Klinikums Melsungen zu sehen. (Foto: Carolin Ludwig)

Der Klinikneubau ist mit über 30 Millionen Euro veranschlagt, das Land übernimmt davon 15 Millionen. „Dank der Unterstützung des Landes sichern wir auf lange Sicht die wohnortnahe medizinische Grund- und Regelversorgung der in der Region lebenden Menschen. Das freut uns sehr“, sagte Dr. Peter Enders.

Aufgrund eines erweiterten Leistungsangebotes wird die Anzahl der Mitarbeiter steigen. „Auch daran wird deutlich, dass der Klinikneubau eine mehr als lohnende Investition in die Zukunft ist und erheblich zu einer jahrzehntelangen Standortsicherung beiträgt. Das ist eine schöne Zukunftsperspektive für Melsungen“, ergänzte Dr. Dirk Fellermann. Er erinnerte an die 14 Jahre lange Entstehungsgeschichte des bevorstehenden Klinikneubaus:

„Von Anfang an wurden die Pläne von Mitgliedern des Freundes- und Förderkreises des Klinikums Melsungen, vom ehemaligen Bürgermeister Karl-Heinz Dietzel und der Kommunalpolitik tatkräftig unterstützt. Der Förderkreis machte sich unter anderem bei politischen Entscheidungsträgern in Wiesbaden für den Neubau stark und auch Bürgermeister Markus Boucsein stand und steht seit seinem Amtsantritt am 1. Juni 2013 hinter dem Projekt.“ Schließlich habe das Melsunger Parlament den Weg für den Klinikneubau geebnet. Einstimmig votierten die Stadtverordneten im Frühjahr 2014 für einen Grundstückstausch. Asklepios erhielt das Grundstück der alten Brauerei für den Neubau der Klinik, im Gegenzug übernimmt die Stadt nach dem Bezug des neuen Krankenhauses die Fläche der bisherigen Klinik samt dem Gebäude.

Die Bevölkerung und die Politik haben diesen Tag herbeigesehnt, erklärte Melsungens Bürgermeister Markus Boucsein. Mit der Übergabe des Bewilligungsbescheides seien die Patientenversorgung und der Notarztstandort auf lange Sicht gesichert. „Das ist ein ganz wichtiger Aspekt“, sagte der Verwaltungschef. Asklepios habe sich lange Gedanken darüber gemacht, ob ein 150-Klinikbetten-Neubau aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll sein würde, erläuterte Geschäftsführer Dr. Peter Enders. Für die positive Entscheidung zum Bau des Jahrhundertprojekts sei Kassel als Ballungszentrum mit ausschlaggebend gewesen. „Dort finden wir eine gute Basis vor, um Fachpersonal zu rekrutieren.“

Gesundheitsminister Stefan Grüttner, der sich in das Goldene Buch der Stadt eintrug, sagte, mit dem Klinikneubau werde ein neues Kapitel des Angebots an die Patientinnen und Patienten aufgeschlagen. Dadurch beseitige man die strukturellen Mängel und schaffe Erweiterungsmöglichkeiten. „Diese Investition kann sich sehen lassen, denn sie trägt maßgeblich zur Stärkung der medizinischen Versorgung in Hessen bei.“

Der bevorstehende Klinikneubau sei maßgeblich dem Engagement von Asklepios Geschäftsführer Dr. Dirk Fellermann zu verdanken, stellte Landrat Winfried Becker anerkennend und lobend fest: „Er bohrte immer wieder und fasste mit Beharrlichkeit nach.“ Der Landkreis habe eine besondere Situation durchlebt, nachdem die Kliniken in kommunale Trägerschaft an Asklepios abgegeben worden seien. „Das Krankenhaus in Ziegenhain wurde inzwischen aufwendig saniert, und vorige Woche wurde darin ein innovatives Herz- und Gefäßzentrum eröffnet. Nun erlebt der Landkreis mit dem Neubau in Melsungen eine weitere, qualitativ hochwertige Steigerung und Sicherung der medizinischen Versorgung der hier lebenden Menschen.“ Landrat Becker überraschte die Anwesenden mit den Genehmigungsunterlagen für den Bau des Klinik-Parkdecks. „Wir rechnen mit etwa sechs Monaten Bauzeit für das Parkdeck. Wenn alles glatt läuft, könnte mit dem Klinikbau im dritten Quartal dieses Jahres begonnen werden“, erklärte Dr. Dirk Fellermann, der von einer zweijährigen Klinik-Bauzeit ausgeht.

Nach Abschluss sämtlicher Neubauarbeiten und dem Umzug werden statt der bisher rund 100 Patientenbetten, künftig 150 Betten für stationäre Behandlungen unterschiedlicher Erkrankungen zur Verfügung stehen. Das medizinische Angebots- und Leistungsspektrum im neuen Klinikum reicht von der Inneren Medizin, Geriatrie, Chirurgie und Anästhesie bis zur Psychiatrie mit teilweise geschlossenem Bereich.

Ihr besonderes Augenmerk richteten die Klinikplaner auf die Einrichtung einer großen, zentralen und interdisziplinär arbeitenden Aufnahme-, Planungs- und Untersuchungseinheit, sowie auf die großzügige Gestaltung und Ausstattung von zwei Operationssälen sowie den Funktionsbereichsräumen für endoskopische-, röntgenologische- und kardiologische Untersuchungen.

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