100. Patient in der Asklepios Klinik Lich zum Weltadipositastag

Lich… Eine Punktladung nennt man das wohl: zum Weltadipositastag am 04.03.2021 konnte der 100. Patient in der im vergangenen Jahr neu gegründeten Sektion Adipolsitaschirurgie in der Licher Klinik operiert werden.

„Er hat richtig gute Arbeit gemacht!“, sagt René Maigré und strahlt. Der Marburger wurde als 100. Patient von Sektionsleiter Dr. med. Jens Albrecht operiert und blickt voller Zuversicht in eine schlankere Zukunft.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen ist stark übergewichtig, auch adipös genannt.

Der Begriff Adipositas leitet sich vom lateinischen „adeps“ ab, das übersetzt „Fett“ bedeutet.  Bei Adipositas handelt es sich um eine chronische Krankheit, die mit eingeschränkter Lebensqualität und hohem Risiko für Folgeerkrankungen einhergeht. Dabei leiden Betroffene nicht nur unter den körperlichen Folgen, sondern auch unter der Stigmatisierung durch die Umwelt. Denn von Teilen der Bevölkerung und auch von manchen Ärzten wird Adipositas nicht als Erkrankung anerkannt, sondern lediglich als Zeichen eines ungesunden Lebensstils, also nur lapidar als ein „Lifestyleproblem betrachtet.

Aufgrund der manigfaltigen Begleiterkrankungen finden sich adipöse Patienten nahezu überall im Gesundheitswesen, sei es beim Orthopäden, dem Diabetologen, dem Kardiologen oder natürlich beim Hausarzt. Oft wird dem Patienten hier sein Übergewicht zum Vorwurf gemacht, er wird aber zu selten wirklich konstruktiv beraten. Dies rührt nicht zuletzt daher, dass der Mehraufwand, der bei der Betreuung schwer adipöser Patienten betrieben werden muss, nicht in der Erlössituation abgebildet wird.

„Adipositas ist eine chronische Erkrankung und die Ursachen sind meist sehr komplex und reichen von genetischen über psychologische und soziokulturelle bis zu ökonomischen Faktoren. Nicht selten liegt eine Kombination von Ursachen zugrunde, die durch eine ausführliche Anamnese erkannt werden müssen“, erläutert Dr. med. Jens Albrecht.

Neben einer umfassenden körperlichen Untersuchung, wird der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) der Betroffenen erfasst. Der BMI berechnet sich, in dem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Meter im Quadrat teilt. Der BMI ermöglicht eine Einteilung in Adipositasgrade. Ab dem Wert von 30 spricht man von Fettleibigkeit. Adipositas gilt als krankhaft, wenn der BMI über 40 liegt. Bei Diabetikern gilt dies bereits ab einem BMI von 35.

Das krankhafte Übergewicht führt zu zahlreichen Folgeerkrankungen wie beispielsweise Typ-2-Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Leiden, Fettleber und Fettgewebestörungen. Entscheidend für das Risiko einer Folgeerkrankung ist die Fettverteilung am Körper. Das Erkrankungsrisiko ist größer bei einer bauchbetonten Adipositas, hier spricht man vom sogenannten Apfeltyp.  Fettpolster an Gesäß und Beinen sind weniger schädlich, dies bezeichnet den Birnentyp.

„Sollten die kritischen Werte beim BMI überschritten sein und sich bereits Folgeerkrankungen realisiert haben, empfehle ich dringend eine ärztliche Behandlung“, so der Adipositas-Experte Albrecht, der in seiner Laufbahn bereits an die 1.000 Patienten mit diesem Krankheitsbild betreut hat.

Begonnen wird zunächst mit einer konservativen Behandlung aus Ernährungsberatung und -umstellung sowie einer Bewegungstherapie. Auch psychologische Therapieangebote finden Eingang in den Behandlungsplan. Sollten diese Schritte nicht zu einem Erfolg führen, wird ein chirurgischer Eingriff erwogen. Dabei gelten der Magenbypass und der Schlauchmagen als Standardoperationen. Während beim Bypass im Wesentlichen eine Umleitung um den noch vorhandenen Magen angelegt wird und die Nahrung nicht mehr vollständig verwertet und aufgenommen werden kann, werden beim Schlauchmagen etwa 80% des Magenvolumens entfernt.

Besonders wichtig ist Dr. Albrecht jedoch die Betonung, dass der operative Eingriff nur einen Pfeiler der Therapie darstellt. „Bei der Erkrankung Adipositas bedarf es einer individualisierten nachhaltigen Veränderung des Lebensstils und eines lebenslangen Krankheitsmanagements, denn Adipositas ist therapierbar, aber nicht heilbar.“

Auch für René Maigré beginnt ein neuer Abschnitt. Auf die Begleitung durch die Experten der Licher Klinik kann er sich dabei uneingeschränkt verlassen.

An der Asklepios Klinik in Lich ist seit vergangenem Jahr die Sektion Adipositaschirurgie etabliert, die gemeinsam mit den Patienten, Ernährungsexperten und Psychologen einen individuellen Therapieplan erstellt und die Patienten ganzheitlich behandelt.

 

Kontakt:

Dr. med. Jens Uwe Albrecht

Sektionsleiter Adipositaschirurgie

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Asklepios Klinik Lich GmbH

Goethestraße 4

35423 Lich

Tel.: 06404 / 81-292

Mail: info@azhm.de

 

 

 

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