Studie: „Patientensicherheit – worauf es Patienten ankommt“

- Zwei von drei Deutschen haben Angst vor Ansteckung mit multiresistenten Keimen, jeder Zweite fürchtet sich vor Behandlungsfehlern
- Einhaltung der Maßnahmen zur Patientensicherheit in den deutschen Krankenhäusern werden mehrheitlich als vorbildlich angesehen
- Asklepios-Studie zum Tag der Patientensicherheit

Was bereitet den Deutschen bei einem Krankenhausaufenthalt die größten Sorgen? Anlässlich des bundesweiten Tags der Patientensicherheit am 17. September  haben die Asklepios Kliniken 1.000 Bundesbürgern ab 18 Jahren diese Frage gestellt. Das Ergebnis der repräsentativen  Studie „Patientensicherheit – worauf es Patienten ankommt“: 65 Prozent fürchten sich vor der Ansteckung mit einem multiresistenten Keim. Behandlungsfehler durch den Arzt bereiten 49 Prozent Sorgen. 35 Prozent sorgen sich, dass das Operationsbesteck verunreinigt sein könnte, gefolgt von 33 Prozent, die Komplikationen bei ihrem Eingriff fürchten. Gleichzeitig schätzen Patienten und Besucher die Einhaltung der Maßnahmen zur Patientensicherheit in den deutschen Krankenhäusern mehrheitlich als vorbildlich ein. Mittel gegen Verletzungen im Krankenhaus, wie z. B. eine ausreichende Beleuchtung oder freie Wege, werden am besten bewertet. Asklepios setzt sich seit Jahren mit der Qualität der Behandlung auseinander und hat für die Sicherheit der Patienten  ein Bündel von eigenen Maßnahmen eingeführt: Das reicht von der Hygiene, der frühzeitigen Entdeckung von möglichen Fehlerquellen bis hin zu unabhängigen Kontrollen und Zertifizierungen.

Gegen Antibiotika weitgehend unempfindliche Bakterien sind ein zunehmendes Problem in deutschen Krankenhäusern – zumindest aus der Sicht der Patienten. Die Ansteckungsgefahr mit multiresistenten Keimen ist die mit Abstand größte Sorge bei einem Klinikaufenthalt.
 
Das bereitet den Deutschen beim Klinikaufenthalt Sorgen:


1.      Ansteckungsgefahr mit multiresistenten Keimen             65 Prozent
2.      Behandlungsfehler                                                           49 Prozent
3.      Verunreinigtes Operationsbesteck                                   35 Prozent
4.      Komplikationen beim Eingriff                                            33 Prozent
5.      Arzt übersieht aus Zeitmangel wichtige Informationen     30 Prozent
6.      Fehler aufgrund Verwechslung/falscher Unterlagen         27 Prozent
7.      Verabreichung falscher Medikamente                               24 Prozent
8.      Erneute OP aufgrund von unbefriedigendem Ergebnis    14 Prozent
9.      Fehlerhafte Bedienung der medizinischen Geräte            11 Prozent

 


 
„Wir nehmen die Sorgen der Patienten sehr ernst und ergreifen umfangreiche Schutzmaßnahmen“, sagt Dr. Thomas Wolfram, Geschäftsführer und Sprecher der Asklepios Kliniken Hamburg. Für die Asklepios Krankenhäuser, darunter die sieben großen Hamburger  Kliniken, gibt es ein Hygienemanagement, das sich eng an die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) am Robert Koch-Institut (RKI) hält. Patienten, die vom RKI bestimmten Risikogruppen zugeordnet sind, werden soweit möglich vor stationärer Aufnahme, spätestens bei Aufnahme auf das Vorhandensein bestimmter Erreger überprüft. Je nach ärztlicher Risikobewertung werden sie dann gegebenenfalls bis zum Vorliegen des Ergebnisses der Screeninguntersuchung isoliert. „Über 80 Prozent der Patienten, bei denen wir resistente Erreger feststellen, haben ihre multiresistenten Erreger mit in die Klinik gebracht“, sagt Dr. Wolfram. In den vergangenen  Jahren hat die Verbreitung insbesondere der sogenannten gramnegativen multiresistenten Darmbakterien weltweit zugenommen - auch in Deutschland. Diese Erreger sind deshalb gefürchtet, weil sie inzwischen mit einem großen Teil der Antibiotika nicht mehr behandelbar sind.
 
Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Patienten, die im Ausland im Krankenhaus behandelt wurden oder zum Beispiel Patienten, die aus Pflegeheimen kommen. Patienten mit dem Nachweis von Methicillin-resistenten Staphylokokken, auch MRSA genannt, werden grundsätzlich isoliert. In den meisten Fällen kann die Besiedlung oder auch die Infektion mit MRSA erfolgreich behandelt werden.
 
Unabhängige Zertifizierungen sichern hohe Qualität
 
„Die Patientensicherheit steht im Klinikalltag an erster Stelle und ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Genesungsprozess“, sagt Konzerngeschäftsführer Dr. Wolfram. „Bei einer wachsenden Anzahl an Patienten und einem ständig wachsenden Angebot an medizinischen Therapien müssen auch unsere Maßnahmen im Bereich der Patientensicherheit laufend angepasst und verbessert werden. Asklepios stellt Qualität nicht zuletzt durch regelmäßige unabhängige Zertifizierungen unter Beweis“, sagt Wolfram.
 
Auch beim eigenen Personal gelten höchste Standards. Immerhin 75 Prozent der Befragten sehen übermüdete Ärzte als das größte Risiko für Patienten während eines Klinikaufenthalts. Auf Platz zwei folgt ein zu kleines Pflegeteam mit 64 Prozent. „Ausgeruhte Ärzte sind eine Grundvoraussetzung für fachliche Arbeit auf höchstem Niveau. Bei Asklepios berücksichtigen wir das selbstverständlich bei der Dienstplanung“, sagt Dr. Wolfram. Ausreichend personelle Kapazitäten sind zudem Standard. „Pflegekräfte sind für das Wohl der Patienten genauso wichtig wie die Ärzte“, so Dr. Wolfram.
 
Frühwarnsystem verhindert Schäden
 
Wie entscheidend gutes Personal für die Patientensicherheit ist, zeigt auch die Studie. So vertrauen zwei Drittel der Deutschen einer Klinik, wenn Ärzte verständnisvoll sind und sich Zeit für die Patienten nehmen. Für 51 Prozent sind Aufklärungsgespräche zum Thema Patientensicherheit vor dem Klinikaufenthalt sehr wichtig. Für 48 Prozent ist das erkennbare Bemühen wichtig, dass sich Ärzte und das Pflegepersonal um den Patienten kümmern. Um Vertrauen aufbauen zu können, legen 37 Prozent Wert auf einen freundlichen Umgang mit den Patienten. Und wenn es doch einmal Probleme bei der Patientensicherheit gibt, wünschen sich 60 Prozent, dass diese zugegeben und gemeldet werden.

Asklepios hat dafür das sogenannte CIRS-Konzept (Critical Incident Reporting System, Berichtssystem über kritische Vorkommnisse) entwickelt. Damit werden Mängel erkannt, bevor ein Schaden eintritt. „Das anonyme Fehlermeldesystem basiert auf den Empfehlungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) und wird in der Luftfahrt schon lange erfolgreich praktiziert. Für uns ist das ein wichtiger Bestandteil, um das Wohl und die Sicherheit unserer Patienten jederzeit zu gewährleisten", sagt Dr. Wolfram.
 
Insgesamt schätzen Patienten und Besucher die Einhaltung der Maßnahmen zur Patientensicherheit mehrheitlich als vorbildlich ein. Mittel gegen Verletzungen im Krankenhaus, wie z. B. eine ausreichende Beleuchtung oder freie Wege, werden am besten bewertet.

 

 

Hintergrundinformation
Im Juli 2015 führten die Asklepios Kliniken eine Studie zum Thema "Patientensicherheit" durch. Dafür wurden bundesweit 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Auf Anfrage erhalten Sie Infografiken mit den detaillierten Umfrageergebnissen.


 

 

Seite teilen: