Neue Spezialstation für Leukämie-Patienten und Stammzelltransplantation in der Asklepios Klinik St. Georg eröffnet

• Besonderer Schutz für Patienten mit unterdrückter Immunabwehr
• Jeden zweiten Tag eine Stammzelltransplantation
• Station umfasst intensivmedizinische Methoden

Blick durch die Tür in die neueröffnete Leukemia-Station: Die abwehrgeschwächten Patienten werden hier gegen Erreger besonders geschützt.

Heute wurde die neue Leukemia-Station in der Asklepios Klinik St. Georg von Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks eröffnet. Damit können 16 Patienten nach einer Stammzelltransplantation aufgrund einer Leukämie oder eines Lymphoms noch besser behandelt werden und sind – bei aus therapeutischen Gründen unterdrückter Immunabwehr – hygienisch speziell geschützt.

 

„Für die bestmögliche gesundheitliche Versorgung der Patientinnen und Patienten in Hamburg brauchen wir Investitionen in unsere Krankenhäuser. Für die weitere Modernisierung haben wir in diesem Jahr deshalb 91 Millionen Euro zur Verfügung gestellt“, so Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. „Auch die 3,2 Millionen Euro, die in den Umbau der ehemaligen Bettenstation hier an der Asklepios Klinik St. Georg in eine „Leukemia Unit“ geflossen sind, sind gut investiertes Geld. Die Behandlungsmöglichkeiten der Patientinnen und Patienten mit hämatologischen Erkrankungen können damit deutlich verbessert werden.“

 

„Durch die Einrichtung und den Betreib dieser Spezialstation unterstreicht Asklepios seinen Anspruch und seine Fähigkeit zur Maximalversorgung der Hamburger Bevölkerung im hämatologisch-onkologischen Bereich“, sagte Dr. Christoph Mahnke, Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH. „Die neue Leukemia-Station entspricht den neuesten Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaft.“ Außer der „invasiven Beatmung“ können alle Methoden einer modernen Intensivstation angewandt werden. So lassen sich Atmung und Kreislauf jederzeit überwachen und auch eine nicht-invasive Beatmung und Nierenersatztherapie sind auf allen Behandlungsplätzen möglich. Ein spezielles Filtersystem reinigt die Luft, so dass die abwehrgeschwächten Patienten einer deutlich geringeren Infektionsgefahr ausgesetzt sind.

 

Bei der anschließenden Begehung der Station erläuterte Prof. Dr. Bertram Glaß, leitender Oberarzt Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation der Asklepios Klinik St. Georg, einige Zahlen und Details zu den Behandlungen. So wird im Schnitt in seiner Abteilung jeden zweiten Tag eine Stammzelltransplantation durchgeführt. In mehr als 80 Fällen wurden 2014 patienteneigene Stammzellen verwendet. Im selben Jahr fanden knapp 100 Übertragungen von einem gesunden Spender auf einen Patienten statt (allogene Stammzelltransplantation). In der Statistik des deutschen Registers Stammzelltransplantation liegt die Abteilung damit unter den zehn deutschen Zentren mit den meisten Übertragungen von allogenen Stammzellen. Es gibt in der Metropolregion Hamburg nur eine weitere, ähnliche Station.

 

 

Über Leukämien und Lymphome

Bei den meisten Formen der Leukämien und Lymphome werden funktionsuntüchtige weiße Blutkörperchen gebildet. Dieser „Blutkrebs“ bzw. „Lymphdrüsenkrebs“ muss meist mit Zytostatika behandelt werden. In vielen Fällen müssen sehr hohe Dosen Chemotherapeutika verwendet werden. Da damit auch die blutbildenden Zellen beeinträchtigt oder zerstört werden, bietet die Stammzelltransplantation nach der Chemotherapie Ersatz. Dabei unterscheidet man die autologe Stammzell“transplantation“, bei der Kranken vor der Chemotherapie Stammzellen entnommen wurden, von der allogenen Transplantation. Hier werden Stammzellen eines Spenders übertragen. Die allogene Stammzelltransplantation bietet durch die Wirkung der Abwehrzellen des Spenders die Möglichkeit, eine Immuntherapie zu betreiben, die Leukämien und Lymphome heilt, bei denen mit allen anderen Behandlungsmethoden kein langfristiger Erfolg möglich ist.

 

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