Weniger Epilepsie, mehr Leben: Neues Therapieangebot am Asklepios Klinikum Harburg erhöht Lebensqualität

Patienten profitieren bei der Epilepsiekomplexbehandlung von interdisziplinärem Expertenteam

Prof. Dr. med. Rudolf Töpper Ärztlicher Direktor

 

Hamburg, 22. März 2019. Epilepsien gehören weltweit zu den häufigsten Erkrankungen des Gehirns: Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an einer Epilepsie zu erkranken, liegt mit steigender Tendenz bei über fünf Prozent. Etwa 500.000 Patienten sind derzeit aufgrund einer Epilepsie in Behandlung –genauso viele Menschen sind an Diabetes erkrankt. Jährlich erkranken rund 38.000 Patienten neu an Epilepsie: Das Team der Neurologie am Asklepios Klinikum Harburg betreut mehr als 500 Patienten im Jahr. Durch die Erkrankung wird der gesamte Lebensalltag der Betroffenen, aber auch der Angehörigen, schwer beeinträchtigt. Ob Beruf oder Freizeit, ob Familienplanung oder Fahrtauglichkeit: Betroffene müssen sich im Verlauf der Erkrankung mit unterschiedlichen Fragestellungen beschäftigen. In der Epilepsiekomplexbehandlung werden diese Aspekte genauso berücksichtigt wie individuelle Bedürfnisse - von der medikamentösen Therapie über Patientenschulung bis hin zur Anfallsselbstkontrolle.

„Epilepsie behandeln wir schon lange, aber wir hatten für Patienten, die beispielsweise eine Epilepsie nach einem Schlaganfall entwickelt haben, kein optimales Angebot. Diese Patienten konnten wir bislang immer nur kurz stationär aufnehmen. In der Regel reicht ein kurzer Aufenthalt nicht, um den Patienten richtig medikamentös einzustellen und auf den Umgang mit der Krankheit vorzubereiten. In der Folge kamen die Patienten nach kurzer Zeit mit einem erneuten Anfall wieder zu uns: Für alle Beteiligten war das nicht zufriedenstellend.", erläutert Prof. Rudolf Töpper, Chefarzt der Neurologie am Asklepios Klinikum Harburg, die Herausforderung, Epilepsie-Patienten optimal zu betreuen. Gemeinsam mit Oberärztin Dr. Frauke Wehage hat Prof. Töpper deswegen ein interdisziplinäres Team für die sogenannte Epilepsiekomplexbehandlung zusammengestellt und entsprechend geschult.

„Wir verbinden das umfassende Angebot unseres Akutkrankenhauses mit der Möglichkeit zur mehrtätigen Medikamentenumstellung. Unser Schwerpunkt liegt nicht primär in der Diagnostik, sondern in der Optimierung der bestehenden Therapie – mit dem Ziel, die Anfallsschwere zu reduzieren", so Dr. Wehage, Spezialistin für Epilepsie.

Umfassendes Angebot für eine komplexe Erkrankung

Am Asklepios Klinikum Harburg erarbeitet ein interdisziplinäres Team aus Neurologen, Neuropsychologen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern während eines ein- bis zweiwöchigen Klinikaufenthalts ein auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasstes Therapiekonzept. Dazu gehören Patientenschulungen zum Umgang mit der Erkrankung, die neuropsychologische Therapie der geistigen Leistungsfähigkeit, aber auch sozialmedizinische Fragen rund um die eigene Berufstätigkeit. Wesentlich ist auch, die nebenwirkungsarme und dennoch effektive Anfallskontrolle zu erreichen. Das macht die Behandlung im besten Sinne „komplex". Prinzipiell richtet sich diese Form der Therapie insbesondere an Patienten, die aktiv am Leben teilhaben. „Unser Angebot soll Patienten unterstützen, mit der Erkrankung besser umzugehen und die Lebensqualität erhöhen – ohne Stigmatisierung und ohne lange Wartezeiten. Denn: Fehlende Kenntnis der eigenen Erkrankung und Vorurteile in der Bevölkerung können die Patienten zusätzlich belasten.", fasst Dr. Wehage zusammen.

Was ist Epilepsie?

Epilepsien äußern sich durch das Auftreten von Anfällen während derer sich im Wesentlichen die Hirnfunktion ändert: Diese können unterschiedlich lange andauern und sind nicht zwangsläufig immer mit einem Bewußtseinsverlust oder motorischen Entäußerungen verbunden. Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter beginnen, wobei zwei Gipfel bestehen: im Kindes- und Jugendalter und im höheren Lebensalter.

Die Art und Weise der Anfälle, deren Häufigkeit, sowie die damit verbundenen Beeinträchtigungen variieren von Patient zu Patient. Eine optimale medikamentöse Therapie kann die Anfälle bei rund zwei Drittel der Patienten dauerhaft unterdrücken, bzw. für den Patienten befriedigend kontrollieren.

Ein Drittel aller Epilepsien tritt ab dem 60. Lebensjahr auf – mit zunehmendem Lebensalter steigt die Rate noch. Epilepsien im Alter sind fast immer sogenannte fokale Epilepsien – diese entstehen in Folge eines Schlaganfalls, einer Blutung, eines Tumors. Neben Patienten mit fokaler Epilepsie können auch Patienten mit generalisierter Epilepsie und fehlender Anfallsfreiheit von dem Angebot am Asklepios Klinikum Harburg profitieren.

Kontakt:

Asklepios Klinikum Harburg

Anmeldung & Auskunft - Marion Krause

Eißendorfer Pferdeweg 52

21075 Hamburg

Tel.: (0 40) 18 18-86 26 45

Fax: (0 40) 18 18-86 30 92

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