Reanimationstraining am Johann-Michael-Fischer Gymnasium

Dreiviertel der Bundesbürger wissen im Fall eines Herz-Kreislauf-Stillstandes nicht, was zu tun ist oder helfen nicht, aus Angst etwas falsch zu machen. Um gerade jungen Ersthelfern die Scheu zu nehmen, haben die Asklepios Klinik im Städtedreieck und BRK Kreisverband Schwandorf den Neuntklässlern des Johann-Michael-Fischer Gymnasiums in Burglengenfeld die richtigen Reanimationstechniken beigebracht.

„Nichts tun ist immer die schlechteste Variante, auch wenn man unsicher ist“, machte Dr. Sebastian Glossner, Anästhesist an der Asklepios Klinik und als Notarzt im Städtedreieck unterwegs, den aufmerksamen Schülerinnen und Schülern klar. Denn schon wenige Minuten nach einem Herzstillstand wird das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Das kann zu bleibenden Schäden oder sogar zum Tod führen. Bis ein alarmierter Rettungswagen eintrifft, ist es oft schon zu spät. „Durch eine sofortige Herzdruckmassage der Ersthelfer steigt die Überlebenschance der Patienten und die Gefahr bleibender neurologischer Schäden wird verringert.“

Und dabei ist die Wiederbelebung eigentlich ganz einfach: Prüfen. Rufen. Drücken. sind drei leicht zu merkende Schritte im Notfall. Erst wird die Reaktion und Atmung der betroffenen Person gecheckt, dann der Notruf 112 gewählt und danach sofort mit der Herzdruckmassage begonnen. Wie die richtig geht, zeigten Martin Weigl und seine Kollegen vom BRK. Etwa 100-mal pro Minute sollte der Helfer das Brustbein mit übereinanderliegenden Händen und durchgestreckten Armen fünf Zentimeter tief eindrücken – so lange bis professionelle Hilfe eintrifft. So kann der Restsauerstoff im Blut weiter zirkulieren. Üben konnten die Neuntklässler das Gelernte an speziellen Trainingspuppen. Und sie merkten schnell: Reanimieren ist zwar anstrengend, aber gar nicht so schwer. Warum traut sich im Ernstfall dennoch fast niemand zu helfen? „Viele Menschen sind mit der nicht gerade alltäglichen Situation überfordert“, weiß Dr. Glossner. Deshalb sei es wichtig, das Thema Wiederbelebung gerade jungen Leuten näher zu bringen und zur Hilfe im Notfall zu ermutigen. Am Johann-Michael-Fischer Gymnasium steht dafür für die zehnten Klassen eine Erste-Hilfe-Kurs auf dem Programm, wie Direktorin Dr. Beate Panzer berichtet. „Wir freuen uns aber, dass die Experten ihr Wissen bereits an die Jüngeren weitergeben.“

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