Asklepios Klinik im Städtedreieck investiert in ihre Pflegefachhelfer:innen

Pflegehilfeschule und Pflegeschule vor Ort ab September

Asklepios Klinik im Städtedreieck investiert in ihre Pflegefachhelfer:innen
v. links: Birgit Haneder, Julian Barton, Sandra Hofherr, Lisa Stigler, Daniela Schrader, Steffen König und Kathrin Hofstetter. © Sabina Hasenbank

BURGLENGENFELD. Zu alt für eine neue Ausbildung? Der berufliche Weg ist schon zu Ende? Mein Schulabschluss passt nicht zum Traumberuf? Das sind drei Fragen, die Steffen König mit einem klaren „Nein“ beantwortet. Der Pflegedienstleiter der Asklepios Klinik im Städtedreieck hat nämlich nicht nur die einjährige Ausbildung zur/zum Pflegefachhelfer(in) in petto, sondern tritt mit drei Auszubildenden gleich den Beweis für seine These an: 46, 49 und 51 Jahre sind Birgit Haneder und Daniela Schrader und Sandra Hofherr alt – nachdem sie im vergangenen Herbst die Abschlussprüfung zur Pflegefachhelferin mit Bestnoten bestanden haben, stecken sie gerade mittendrin in der anschließenden Ausbildung zur generalistischen Pflegefachkraft.

Die Ausbildung zur Pflegefachhelferin bzw. zum Pflegefachhelfer

Es ist der schnelle Einstieg in das Berufsfeld Pflege. Nur ein Jahr dauert die Ausbildung (Kombination aus Praxis und Theorie), ein Mittelschulabschluss ist die Voraussetzung. Am Burglengenfelder Krankenhaus, an dem in den vergangenen vier Jahren insgesamt neun Pflegefachhelfer ausgebildet worden sind, legt man laut Steffen König großen Wert auf klare Strukturen und Inhalten: „Lernen, Lehren und die Entwicklung der Pflege als Profession befinden sich bei uns in einem permanenten Prozess.“ Dabei stehen den Auszubildenden mit Lisa Stigler, Michael Gritsch und Julian Barton drei zentrale sowie weitere acht dezentrale Praxisanleiter zur Seite.

Drei ungewöhnliche Wege in die Pflege

„Natürlich wünschen wir uns, dass es irgendwann einmal selbstverständlich sein wird, auch im reiferen Alter und über den einen oder anderen Umweg in die Pflege zu finden“, hofft Steffen König, „gegenwärtig aber ist der Weg von Birgit Haneder und Daniela Schrader und Sandra Hofherr sicher nicht die Regel. Es wäre schön, wenn sie vielen anderen als Vorbild dienen würden.“

Gelernte Metzgereifachverkäuferin, Textilfachverkäuferin und Einzelhandelskauffrau – und nach diversen Stationen bis vergangenen Herbst als Serviceassistentin am Burglengenfelder Krankenhaus: Vor ihrer Ausbildung zur Pflegefachhelferin hatten alle drei Frauen vor allem auch wegen des späten Umstiegs große Zweifel. Dem „Kann ich das wirklich?“ setzten Steffen König und sein Team aber ein überzeugendes „Du schaffst das!“ entgegen. Birgit Haneder: „Das komplette Krankenhaus hat mir diese Ausbildung zugetraut und stand geschlossen hinter mir.“

Und heute? Daniela Schrader geht nach eigenem Bekunden täglich „sehr gerne mit einem Lächeln in die Arbeit“ und möchte bis zu ihrer Rente nichts mehr anderes tun. Wie Birgit Haneder denkt sie „Hätte ich es bloß früher gemacht!“ und Sandra Hofherr spricht gar von einem „Traum, der sich erfüllt hat“. Alle drei ziehen nahezu wortgleich eine Bilanz für ihre Entscheidung: „Ich habe keine Reue, diesen Weg gegangen zu sein. Ich lege es jeder und jedem ans Herz, diese Chance zu ergreifen. Egal, welchen Alters oder welcher Vorausbildung.“

Ein überzeugendes Argument: „Teil der Familie“

Natürlich hängt der nachhaltige Erfolg einer Ausbildung entscheidend vom Umfeld und den Rahmenbedingungen vor Ort beim Arbeitgeber ab. Und man hätte es mit dem Burglengenfelder Krankenhaus nicht besser treffen können, ist sich Sandra Hofherr sicher: „Die Unterstützung während der Ausbildung durch Pflegedienstleitung, Praxisanleiter und Kolleginnen bzw. Kollegen war und ist enorm. Probleme können immer angesprochen werden, man fühlt sich gewertschätzt.“ Dass „man zu jeder Zeit unterstützt und auf Augenhöhe behandelt wird“, bestätigt auch Birgit Haneder, die wie Daniela Schrader vom Klinikteam „als eine große Familie“ spricht.

Steffen König ist sich dieses Vorteiles eines kleineren Krankenhauses bewusst: „Im Gegensatz zu den Klinik-Giganten in den Großstädten knüpfen unsere Auszubildenden bzw. alle neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell berufliche Beziehungen, die ihnen dauerhaft von Nutzen sind. In der familiären Atmosphäre ist man trotz der Breite der Fachgebiete keine Nummer, sondern Mitglied eines Teams von motivierten Menschen mit hoher Fachlichkeit.“

Noch überzeugendes Argument: Pflegeschule vor Ort

Als ein „Glücksfall“ hat sich laut Klinik-Geschäftsführerin Kathrin Hofstetter und Steffen König unisono die Kooperation der Klinik mit der Bildungseinrichtung MaxQ herausgestellt. Hier erhalten die Auszubildenden nicht nur die nötigen theoretischen Grundlagen, sondern kümmern sich qualifizierte und „empathische Lehrkräfte enorm“ (Daniele Schrader), zu jeder Zeit abgestimmt mit dem Pflegedienst, um das bestmögliche Fundament für die spätere Tätigkeit bzw. den weiteren beruflichen Weg.

Der Clou dabei: Ab September wird es in Burglengenfeld eine Pflegeschule mit MaxQ als Träger geben. Die Einrichtung in der Vorstadt wird aus einer Pflegehilfeschule (für Pflegehelfer) und einer Pflegeschule (für Pflegefachkräfte) bestehen. „Gerade für Auszubildende aus dem Städtedreieck und der näheren Umgebung, die ja ihre Berufsschule in Blockeinheiten besuchen müssen, bedeutet dies viel kürzere Wege und immense Zeitersparnisse. Zeit, die für Familie, Freunde und Freizeit übrigbleibt“, so Steffen König.

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