März ist Darmkrebsmonat: Vorsorge rettet Leben

Darmkrebs ist die zweithäufigste Tumorerkrankung in Deutschland. Doch die richtige Vorsorge rettet Leben. „Denn wird Darmkrebs frühzeitig erkannt, kann die Krankheit in weit über 90 Prozent aller Fälle geheilt werden“, sagt Dr. Franz-Josef Riedhammer, Chefarzt für Innere Medizin an der Asklepios Klinik im Städtedreieck. Viele würden aber aus Angst vor einer Untersuchung zurückschrecken.

Bild: Aufklärung bei der Darmkrebsvorsorge

„Der Krebs entwickelt sich aus Darmpolypen, die zwischen zehn und fünfzehn Jahre wachsen bis sie sich zur Krebsvorstufe entwickeln“, erklärt Dr. Riedhammer. Jedes Jahr sterben rund 28.000 Menschen daran, etwa 70.000 Menschen erkranken neu. Ab 50 Jahren steigt das Risiko dabei deutlich an. Besonders tückisch an der Krankheit: im Frühstadium macht sie keinerlei Beschwerden. Erst wenn sie weit fortgeschritten ist, treten Bauchschmerzen oder sichtbares Blut im Stuhl auf. Dann ist die Krankheit in vielen Fällen aber nur noch mit einer Operation zu behandeln und nicht immer kann sie besiegt werden.

„Die gute Nachricht ist aber: es ist wissenschaftlich belegt, dass dank Früherkennung in acht Jahren etwa 100.000 Fälle von Darmkrebs verhütet werden konnten“, berichtet Dr. Riedhammer. In weiteren 50.000 Fällen entdeckten und entfernten die Ärzte den Krebs in einem frühen und heilbaren Stadium. Dr. Riedhammer und sein Team führen die ambulante Darmspiegelung auch an der Asklepios Klinik im Städtedreieck durch und haben ähnliche Erfahrungen gemacht: „Und genau das ist der Grund, warum ich meinen Patientinnen und Patienten immer wieder sage: bitte gehen Sie zur Darmkrebsvorsorge! Sie kann Ihr Leben retten.“ Ein Termin ist schnell vereinbart und die Wartezeiten eher kurz.

 

 

Ab wann zur Vorsorge?

 

Doch ab welchem Alter sollte man zu einer Vorsorgeuntersuchung gehen? „Wer nicht zu einer Risikogruppe gehört, sollte mit 50 Jahren damit beginnen“, rät der Mediziner. Da die Wirksamkeit der Früherkennung wissenschaftlich belegt ist, zahlen die Krankenkassen bereits seit einigen Jahren bestimmte Vorsorgeleistungen. Ab 50 ist das jährlich ein Okkultbluttest. Der kann ganz leicht zu Hause durchgeführt werden und lässt verstecktes Blut im Stuhl erkennen, das von Polypen oder Krebszellen im Darm verursacht wird. So sicher wie eine Darmspiegelung ist der Okkultbluttest allerdings nicht. Denn nicht immer bluten Krebszellen oder Polypen, und oftmals verursachen rötliche Lebensmittel wie rote Beete einen falschen Alarm. Deshalb sollte jeder ab 55 eine Darmspiegelung durchführen lassen, die ebenfalls von den Kassen bezahlt wird. Wird nichts festgestellt, reicht die nächste Koloskopie zehn Jahre später. Bestimmte Risikofaktoren können eine Darmspiegelung jedoch bereits vor dem 50. Lebensjahr oder in kürzeren Abständen notwendig machen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein familiäres Risiko vorliegt. Wenn direkte Verwandte (Eltern, Geschwister) vor dem 50. Lebensjahr Darmpolypen oder Darmkrebs hatten oder andere Krebserkrankungen in der Familie wie Gebärmutterkrebs oder Eierstockkrebs auf ein verstärktes Risiko für Darmkrebs hindeuten. Auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, aber auch Diabetes mellitus können eine Darmspiegelung vor dem 50. Lebensjahr notwendig machen. Zudem müssen auch Darmbeschwerden aus ungeklärtem Grund, wie Bauchschmerzen, Blutarmut, sichtbares Blut im Stuhl sowie eine deutliche Gewichtsabnahme oftmals mit einer Darmspiegelung abgeklärt werden.

 

Aber nicht nur regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, Darmkrebs zu verhindern. Jeder einzelne kann für sich etwas zur Vorbeugung tun. „Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse und Salat, wenig gesättigten Fetten und wenig rotem Fleisch ist dabei ein Baustein“, erläutert Dr. Riedhammer. Auch, dass viel körperliche Bewegung, kein zu hohes Körpergewicht sowie der Verzicht auf Nikotin und Alkohol nur in Maßen dazu beitragen, Darmkrebs vorzubeugen, ist wissenschaftlich erwiesen.

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