Sommerhitze: Durch viel trinken Hitzebeschwerden vorbeugen

Tipps von Dr. Peter Wellhöhner

Dr. Peter Wellhöner Chefarzt Innere Medizin
Dr. Peter Wellhöner

Wetterexperten erwarten in den nächsten Tagen wieder Temperaturen von bis zu 30 Grad im Kreis Stormarn. Die Notaufnahme der Asklepios Klinik Bad Oldesloe rechnet damit, dass dann mehr Patienten wegen hitzebedingter Beschwerden behandelt werden müssen.

Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme sowie allgemeines Unwohlsein sind die typischen Symptome. „Insbesondere kleine Kinder sowie ältere und kranke Menschen müssen in dieser Jahreszeit vorsichtig sein. Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung auf den Kopf“, erklärt Dr. Peter Wellhöner, Ärztlicher Direktor der Asklepios Klinik Bad Oldesloe. Daher rät der Mediziner: „An heißen Tagen verlieren wir bis zu zwei Liter Wasser mehr als sonst. Das muss unbedingt nachgefüllt werden. Daher sollte noch mehr als an anderen Tagen bei Hitze auf ausreichend Flüssigkeit geachtet werden. Abhängig von Gesundheitszustand und Aktivität sollte man zwei bis vier Liter körperwarme Getränke trinken, zum Beispiel Wasser, Gemüsesäfte oder erfrischende Tees.“ Besonders ältere Menschen sollten sich ständig an das Trinken erinnern, da im Alter das spontane Durstgefühl häufig abnimmt und weil bei ihnen der Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht nur 50 Prozent ausmacht. „Bei großer Hitze geht mit dem Körperwasser immer auch das Natriumsalz verloren“, warnt Dr. Wellhöner. Die Folge ist, dass das Nervengewebe regelrecht austrocknet. Dadurch wird man müde und matt, die Reaktionsfähigkeit lässt nach, was unter anderem im Straßenverkehr riskant ist.

Aber auch das Herzkreislaufsystem ist gefährdet durch ein Versacken des Blutes mit Blutdruckabfall und durch Eindicken des Blutes mit Thrombose und Embolie. Daher animieren die Gesundheits- und Krankenpfleger der Oldesloer Klinik ihre Patienten regelmäßig zum Trinken und kontrollieren anhand von Trinkplänen die Flüssigkeitsaufnahme.

Zehn „goldene Regeln“ der Mediziner
Damit es gar nicht erst zu gesundheitlichen Problemen aufgrund von Hitze kommt, haben die Experten der Asklepios Klinik Bad Oldesloe „zehn goldene Regeln“, die es bei heißen Temperaturen zu berücksichtigen gilt:

1. Tragen Sie luftige Kleidung
2. Halten Sie sich in kühlen  Räumen auf.
3. Vermeiden Sie ungewohnte körperliche Anstrengung.
4. Setzten Sie sich nicht der prallen Sonne aus (z.B. bei der Gartenarbeit)
5. Gönnen Sie sich wenn möglich eine verlängerte Mittagspause
6. Bevorzugen Sie leichte Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst
7. Trinken Sie mehr als sonst, aber keinen Alkohol.
8. Bei Hitze verbraucht der Körper mehr Natrium. Deshalb ist es ratsam, natriumreiches Mineralwasser zu trinken und sich eine Extraprise Kochsalz zu gönnen.
9. Tragen Sie eine helle Kopfbedeckung, wenn Sie in der Sonne unterwegs sind.
10. Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere im geparkten Auto zurück. Wenn der Körper dann doch mal überhitzt, kann es zu ernstzunehmenden Gesundheitsschäden kommen.

„Bei großer Hitze kann der Körper die Hitze nur schlecht nach außen abgeben. Durch zu wenig Flüssigkeit und langes Aufhalten in der Sonne, erhöht sich das Risiko für eine hitzebedingte Erkrankung“, erklärt Dr. Wellhöner. Typische Anzeichen von Sonnenstich, Hitzschlag oder Kollaps sind zum Beispiel Schwindel, Schwächegefühl, blasse Haut oder Krämpfe in Armen und Beinen. „Damit sich der Gesundheitszustand der Betroffenen nicht weiter verschlechtert, muss man schnell handeln.“

Als Erste-Hilfe-Maßnahmen sollte man den Betroffenen in eine kühlere Umgebung, zum Beispiel in den Schatten, bringen. Um den Körper herunter zu kühlen eigenen sich feuchte Tücher. Außerdem hilft es, lauwarme Getränke, vorzugsweise isotonische Lösungen, zu sich zu nehmen. „Wichtig ist bei Kreislauf- oder Bewusstseinsstörungen sofort den Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 zu verständigen“, sagt Dr. Peter Wellhöner.

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