Vortrag: Wie geht es nach dem Krankenhausaufenthalt weiter?

Maren Mischlisch-Berth aus der Asklepios Klinik Bad Oldesloe gibt Tipps für Patienten und Angehörige / 20. August 2019, Bürgerhaus Bad Oldesloe

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Maren Mischlisch-Berth (rechts) mit Gabriela Seele, Bereichsleiterin Geriatrie/Tagesklinik

Nach einem Aufenthalt im Krankenhaus gibt es oft viel zu organisieren. Manchmal braucht man jemanden, der für einen kocht. Vielleicht braucht man aber auch ein spezielles Bett oder Gehilfen: doch, wie bekommt man die? Idealerweise werden solche Fragen schon vor der Entlassung aus dem Krankenhaus geklärt. Wer in der Klinik der richtige Ansprechpartner ist, warum Patienten nach Möglichkeit ihre Angehörigen in Entscheidungen einbinden sollten und wie das sogenannte Entlassmanagement funktioniert, darüber informiert am kommenden Dienstag, 20. August um 19 Uhr Maren Mischlisch-Berth, Leiterin Qualitätsmanagement und Sozialdienst in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe, im Bürgerhaus (Mühlenstraße 22).

„Wir haben Patienten schon immer bei der Überleitung aus dem Krankenhaus unterstützt, aber seit Oktober 2017 sind Kliniken gesetzlich verpflichtet, nach klar geregelten Verantwortlichkeiten sowie verbindlichen Standards die Entlassung eines Patienten aus dem Krankenhaus vorzubereiten“, erklärt Mischlisch-Berth. Konkret bedeutet das, dass die Asklepios Klinik Bad Oldesloe für ihre Patienten eine lückelose Anschlussversorgung koordiniert und organisiert. Dazu zählen zum Beispiel die medizinische Weiterbehandlung, die Überleitung ins Pflegeheim, Alltagshilfen, die sich um die hauswirtschaftliche Versorgung kümmern oder die ambulante Rehabilitation wie Krankengymnastik oder Anschlussheilbehandlung. Dazu gehören ebenso das Vermitteln von Kontakten zu Pflegediensten oder -heimen sowie das Beantragen von Leistungen bei Kostenträgern. „Die Entlassung des Patienten beginnt quasi schon bei der Aufnahme“, sagt Maren Mischlisch-Berth. Der sogenannte Entlassplan wird von der Klinik für jeden Patienten individuell ausgearbeitet. Dabei arbeitet ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Pflegepersonal und Sozialdienst mit dem Patienten zusammen. In einem Erstgespräch klärt die studierte Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin die Patienten über ihre Möglichkeiten auf. „Manche finden das Angebot toll, andere wollen keine Hilfe. Dann können sie natürlich auch ablehnen.“ Gesetzlich vorgeschrieben ist allerdings, dass der Patient unterschreiben muss, ob er einwilligt oder nicht.

„Meine Arbeit schließt auch immer das Gespräch mit den Angehörigen ein“, sagt Mischlisch-Berth. Von der Familie erhalte sie oft wichtige Informationen über den Patienten, die ihr bei der Planung helfen. Es geht um Fragen wie: Wer übernimmt die Einkäufe? Soll ein Pflegedienst Körperpflege übernehmen? Manchmal muss auch der barrierefrei Umbau der Wohnung auf den Weg gebracht werden. Jeder Fall ist anders und es muss neu überlegt werden, welche Hilfe sinnvoll ist. Am einfachsten zu koordinieren sind geplante Eingriffe, beispielsweise wenn der Patient ein neues Hüftgelenk bekommt. „Für viele Erkrankungen gibt es festgelegte Behandlungsabläufe. Wir können schon am Anfang abschätzen, wie lange der Patient in der Klinik bleibt und frühzeitig planen, ob er im Anschluss an den Klinikaufenthalt eine Versorgung braucht. Herausfordernd wird es bei Notfallpatienten, die verschiedenen Erkrankungen haben. Da ist am Anfang oftmals schwer zu sehen, welchen Verlauf die Heilung nimmt.“

Auch wenn es um die Pflegebedürftigkeit geht, stößt der Sozialdienst manchmal an Grenzen. „Durch den demographischen Wandel und Fachkräftemangel gibt es oft keine freien Plätze in den Pflegeheimen vor Ort“, erklärt Mischlisch-Berth. Einzige Chance, um den Patienten unterzubringen, ist dann, den geographischen Suchradius zu vergrößern.

Die  Sozialdienstleiterin berät mit ihrem dreiköpfigen Team in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe täglich von 7:30 bis 15:30 Uhr Patienten und Angehörige. Dabei ist ihr Wunsch, dass sich die Patienten so gut es geht auf den Krankenhausaufenthalt und die Zeit danach vorbereiten und nach Möglichkeit, ihre Angehörigen in die Entscheidung mit einbeziehen. „Je mehr Informationen wir über den Patienten erhalten und mit ihm und seinen Angehörigen zusammenarbeiten, desto leichter fällt eine gute Überleitung in die häusliche Umgebung oder in eine weiterversorgende Einrichtung.“

Wie so eine Vorbereitung aussehen kann, was in den Klinikkoffer gehört, welche Rolle die Angehörigen übernehmen können und wobei das Entlassmanagement der Asklepios Klinik Bad Oldesloe unterstützt, erklärt Maren Mischlisch-Berth im Gesundheitsforum am Dienstag, 20. August um 19 Uhr im Bürgerhaus Bad Oldesloe.

Das Gesundheitsforum findet statt in Kooperation zwischen der Asklepios Klinik Bad Oldesloe und dem Stormarner Tageblatt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.asklepios.com/badoldesloe

Vorbereiten, Besprechen, Nachfragen
Damit beim Klinikaufenthalt und der Entlassung alles reibungslos funktioniert, klären Sie bei geplanten Aufenthalten wichtige Fragen vorher. Denken Sie an Unterlagen, die Sie brauchen (z.B. Medikamentenliste, Adressbuch). Wenn Sie bereits wissen, dass Sie nach dem Klinikaufenthalt Unterstützung benötigen, überlegen Sie mit Familie, Freunden oder Bekannten, wie diese aussehen kann. Holen Sie sich Rat beim Sozialdienst der Klinik, der bei Bedarf die Weiterversorgung plant.

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