Eröffnung der Tagesklinik

Erste Patienten in Tagesklinik für Geriatrie behandelt

Eröffnung der Tagesklinik

Bad Oldesloe, 30. Mai 2016. In der Asklepios Klinik Bad Oldesloe wird seit 2014 eine Geriatrie (Abteilung für Altersmedizin) betrieben. Mit Sanierung des Klinikgebäudes hat die Klinik jetzt auch die Voraussetzung zur ambulanten Patientenbetreuung in einer geriatrischen Tagesklinik geschaffen. Seit kurzem läuft der geregelte Betrieb der Tagesklinik, in der insgesamt zehn Behandlungsplätze für die ambulante Betreuung älterer Patienten zur Verfügung stehen.

 

Bärbel Tüngel aus Bad Oldesloe war die erste Patientin der neuen Tagesklinik. Sie wurde morgens von ihrem Wohnort von einem medizinisch geschulten Fahrdienst abgeholt und in die neue Tagesklinik für Geriatrie gefahren. In Absprache mit der Patientin erstellten Fachärzte, Physio-, Logo- und Ergotherapeuten gemeinsam ein individuelles Therapiekonzept, das in den nächsten drei Wochen in der Tagesklinik umgesetzt wird.

 

Dabei ist der Begriff Tagesklinik nicht mit Tagespflege zu verwechseln. Während in der Tagespflege pflegebedürftige Menschen behandelt werden, ist das Ziel der Tagesklinik, eben diese Pflegebedürftigkeit zu verhindern. „Wir wollen die verloren gegangenen Aktivitäten des täglichen Lebens wieder herstellen. Die Patienten sollen in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld verbleiben können, ohne zum Pflegefall zu werden“, erklärt Geriatrie-Chefarzt Dr. Dr. Ulrich Kuipers. Ein weiteres Ziel sei, dass die Patienten außerhalb der Therapiezeiten ihre sozialen Kontakte beibehalten können. Über das Konzept ist Bärbel Tüngel glücklich. „Schon vor längerer Zeit wollte mich mein Hausarzt auf die geriatrische Station im Bad Oldesloer Krankenhaus einweisen. Aber das kam für mich nicht in Frage, da ich meinen Hund zu Hause versorgen muss. Nun bin ich nur tagsüber in Behandlung und kann mich morgens und abends zu Hause um mein Tier kümmern.“ Ziel der Therapie von Bärbel Tüngel ist, ihr durch gezielte Übungen zu helfen, wieder mobiler und aktiver zu werden und im Alltag selbstständig klar zu kommen. „Dazu gehören neben der medizinischen Untersuchung zum Beispiel auch Gymnastikübungen und Ergotherapie. Wir trainieren zum Beispiel wie man unfallfrei mit Hilfsmitteln wie dem Rollator über Bordsteinkanten fährt oder die Arbeit in der Küche leichter wird“, sagt Urda Tiedemann, Oberärztin für Geriatrie. Auch das Laufen auf verschiedenen Untergründen wird geübt. Bereits am ersten Tag geht die 73-jährige Patientin mit Hilfe von Ergotherapeutin Mandy Linsenbarth über Fußmatten aus verschiedenen Materialien und umkreist mit ihrem Rollator im Klinikflur aufgestellte Pylonen. Im Anschluss folgt noch eine medizinische Untersuchung, bevor es zum Mittagessen in den Aufenthaltsraum geht. Orientierung gibt eine große Tafel, auf der jeder Patient sein eigenes Symbol für die Zeit in der Tagesklinik bekommt. Das Symbol von Bärbel Tüngel ist der Apfel. Dieser zeigt an, dass nun Zeit für die Mittagsruhe ist. Für diese stehen Relaxsessel und Ruhebetten zur Verfügung. Am Nachmittag folgen noch einmal Therapiestunden. Nach dem Kaffeetrinken holt der Fahrdienst Bärbel Tüngel wieder ab und bringt sie nach Hause, wo sie bereits ihr Hund erwartet.

 

Multiprofessionelles Team in der Tagesklinik für Geriatrie

In der Geriatrie arbeiten zahlreichen Berufsgruppen in den Fachbereichen Medizin, Pflegediagnostik/-therapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie, Orthopädie-Technik, Ernährungsberatung und Seelsorge zusammen. Die Ergotherapeuten führen beispielsweise Selbsthilfe- und Haushaltstraining durch. Sie beraten auch hinsichtlich der Anpassung der Wohnung an ein eventuell fortbestehendes Handicap.

Der Schwerpunkt der Physiotherapie liegt im Training der Mobilität. Dazu ist die Schulung von Balance, Gleichgewicht und Kraft erforderlich. Aufgabe der Logopädie ist es, Störungen der Sprache, des Redeflusses, der mimischen Muskulatur, der Stimme und des Schluckens zu diagnostizieren und zu behandeln. Die neuropsychologische Diagnostik und Therapie

widmet sich den Störungen von Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Denken und der Stimmung. Der Problematik älterer Menschen entsprechend, ist oftmals ein umfangreicher Einsatz des Sozialdienstes erforderlich. Er übernimmt die Vermittlung gesetzlich vorgesehener Hilfen, einschließlich der Beantragung eventueller Pflegeeinstufung und die Organisation zu ambulanten Pflegediensten, Sozialstationen und den Angehörigen.

 

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