ACH Student setzt Liste seiner Veröffentlichungen fort  

Bereits mit 23 Jahren kann Jacob Ritter, Student am Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität (ACH), auf eine beachtliche Liste an Veröffentlichungen blicken. Seine Diplomarbeit hat er nun durch eine erfolgreiche Veröffentlichung in der Zeitschrift „International Orthopaedics“ ersetzt.

ACH Student präsentiert bei orthopädischer Konferenz
Bereits 2019 und 2020 stellte Jacob Ritter erste Forschungsergebnisse auf der 98. und 99. Internationalen Tagung der deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin vor.

 

Pulmonary cement embolism is not associated with the cause of death in a post-mortem cohort of cement-augmented interventions in the spine" („Pulmonale Zementembolien werden häufig beobachtet, haben aber keinen Einfluss auf den Tod bei Patienten mit zementierten Hüft- und Knieendoprothesen: Eine postmortale Studie") ist der Titel eines Papers, dass Jacob Ritter, ACH Student im 10. Semester, Ende März in der Online-Fachzeitschrift "International Orhtopaedics" veröffentlicht und gleichzeitig als Ersatzleistung für die verpflichtende Diplomarbeit am ACH eingereicht hat. Entstanden ist es in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. Klaus Püschel, Seniorprofessor und bis 2020 Leiter des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Dort absolvierte der Medizinstudent bereits vor seinem eigentlichen Studienbeginn in Ungarn ein Praktikum. Das damalige Argument von Prof. Püschel, jeder der länger dort arbeite, könne idealerweise wissenschaftlich arbeiten, habe er ernst genommen und sein zunächst auf drei Monate angelegtes Praktikum kurzerhand auf ein knappes Jahr ausgedehnt. „Es gab jeden Tag etwas Neues zu sehen und Vieles zu lernen“, resümiert Jacob Ritter in einem Satz seine Erfahrungen aus dieser Zeit in der Rechtsmedizin.

Bei der Untersuchung mehrerer histologischer Verwahrstücke (sog. Asservate) von verstorbenen Patient:innen sei ihm damals eine zwei Zentimeter lange Zementnadel in der Gefäßlichtung einer Lungenschlagader aufgefallen. Gemeinsam mit Prof. Püschel et.al. veröffentlichte er bereits 2017 im Deutschen Ärzteblatt einen ersten Artikel zu dieser Entdeckung („Multiple pulmonary emboli of bone cement after kyphoplasty“). Ein Jahr später druckte das European Spine Journal den Artikel „Pulmonary cement embolism is not associated with the cause of death in a post-mortem cohort of cement-augmented interventions in the spine”, wieder mit Beteiligung des ACH Studenten. Es folgten zwei Vorträge 2019 und 2020 zum Thema „Leckagen und Embolien bei Eingriffen mit Knochenzement-Applikation im Bereich der Wirbelsäule“ und „Morphologie und Pathogenese von pulmonalen Embolien nach Eingriffen mit Knochenzement“, die von Jacob Ritter auf der 98. und 99. Internationalen Tagung der deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin präsentiert wurden.

Doktorarbeit als nächstes Etappenziel

ACH Student präsentiert bei orthopädischer Konferenz
Jacob Ritter ist Student im 10. Semester am Asklepios Campus Hamburg (ACH).

Höhepunkt aller bisherigen wissenschaftlichen Tätigkeiten, an denen Jacob Ritter über die Jahre einen großen Gefallen gefunden hat, war Ende März 2022 eine peer-review-Studie als alleiniger Autor. Aber auch hier wirkte im Hintergrund der renommierten Seniorprofessor vom UKE, dessen Rolle der ACH Student hervorhob: „Prof. Püschel hat meine Neugier und mein Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten geweckt, mich das ganze Studium über begleitet, mir das wissenschaftliche Arbeiten beigebracht und mich im Veröffentlichungsprozess unterstützt.“ Besonders wertvoll sei aber gewesen, dass ihm der Rechtsmediziner ausreichend Daten und CT-Bilder aus den letzten Jahren aus dem Institut für Rechtsmedizin zur Verfügung gestellt hatte. Aufgrund deren Auswertung konnte Jacob Ritter bei 46 Prozent der 67 untersuchten Verstorbenen pulmonale Zementembolien feststellen und die Schlussfolgerung ziehen, dass die Zementembolien in keinem Zusammenhang zu den diagnostizierten Todesursachen stehen. „Ein belastender Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem ist je nach Größe und Ausmaß der Zementablagerungen aber möglich“, ergänzt Jacob Ritter.

Über das wissenschaftliche Arbeiten am ACH findet der Student positive Worte: „Ich finde es gut, dass alle Studierenden am Campus durch die verpflichtende Diplomarbeit oder deren Ersatzleistung in Form einer Veröffentlichung quasi gezwungen sind, wissenschaftlich zu arbeiten. Dies hilft allen, die Qualität eines Papers einzuschätzen oder Studien kompetent lesen zu können. Mir persönlich macht wissenschaftliches Arbeiten großen Spaß, weshalb ich diese Tätigkeit unbedingt fortführen möchte.“ Nachvollziehbar, dass die Doktorarbeit als nächstes Etappenziel bereits in Planung ist.

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