Frühjahrstreffen der Fachverantwortlichen am ACH

Neuer Subchair, Blended Learning, Qualität des PJ-Unterrichts – diese und weitere Themen beschäftigten die Fachverantwortlichen Dozent:innen am Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität (ACH) im Rahmen ihres Frühjahrstreffens.

Thomas von Hahn asklepios
Prof. Dr. med. Thomas von Hahn, Chefarzt Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie (AK Barmbek) ist Vizedekan Lehre am ACH.

Ein vollbesetzter Hörsaal mit fachverantwortlichen Dozent:innen – das hatte es zuletzt genau vor zwei Jahren gegeben. Die hybride Form der Veranstaltung ermöglichte es am 23. Februar unter anderem Prof. Dr. med. Karl-Jürgen Oldhafer, Repräsentant des Rektors der Semmelweis Universität sowie des Dekans der Medizinischen Fakultät am ACH, remote aus Stockholm an dem halbjährlich stattfindenden Treffen teilzunehmen. Vor Ort begrüßte stellvertretend Prof. Dr. med. Thomas von Hahn, Chefarzt Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie in der Asklepios Klinik Barmbek sowie Vizedekan Lehre am ACH, alle Kolleg:innen, die Vertreter:innen vom ACH sowie die beiden Generalsekretär:innen der Studierendenschaft.

Neuer Subchair Psychiatrie

PD Dr. med. Marc Axel Wollmer
PD Dr. med. Marc Axel Wollmer, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie, Asklepios Klinik Nord/Ochsenzoll, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie © IKF

Neuzugänge in der Runde der Fachverantwortlichen Dozent:innen gab es dieses Mal nicht zu vermelden, dafür aber eine weitere Besetzung eines sogenannten Subchairs, eines Lehrstuhlbereichs zu einem Lehrstuhl an der Semmelweis Universität. Nach den ACH Subchairs für Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie und Radiologie hat die Semmelweis Universität nun einen weiteren für Psychiatrie bewilligt. Deren Inhaber ist PD Dr. med. Marc Axel Wollmer, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie, Asklepios Klinik Nord/Ochsenzoll, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, dem Prof. von Hahn an dieser Stelle herzlich gratulierte. Für 2022 habe Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Mitglied des Vorstands (CMO) der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA, die Finanzierung eines weiteren Subchairs bewilligt, der nun ausgeschrieben werde.

Ziel in der Lehre ist maximale Form der Interaktion

In Fortsetzung der Diskussion im Rahmen des letzten Fachverantwortlichen-Treffens wurde das Thema Blended Learning erneut auf die Tagesordnung gesetzt. Diese Kombination aus virtuellen und nicht-virtuellen Lerneinheiten und Methoden werde am ACH in mehreren Fachbereichen getestet. Leitende Grundüberzeugung dabei sei, dass sowohl Dozierende als auch Studierende auch nach eigenen Aussagen am meisten von der möglichen Interaktion profitierten, die die Lehre am ACH besonders charakterisiere und auch in Zukunft prägen werde. „Die Idee des ACH ist nicht, Vorlesungen lediglich zu vertonen. Ziel ist immer eine maximale Form der Interaktion, da die Lehre ja besonders von den Expert:innen profitiert, die den Lehrinhalt mit Leben füllen“, betonte der Vizedekan Lehre. Darja Sadeghi, Generalsekretärin der Studierendenschaft, unterstrich diese Aussage, drückte aber ihre Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zur Präsenzlehre so aus: „Vorlesungen leben von den Dingen, die nicht auf der Folie stehen.“

Das Bemühen der Dozierenden um eine herausragende Lehre auch in Corona-Zeiten trug nicht unerheblich zu dem Ergebnis der überarbeiteten und verschlankten Evaluierung des Herbstsemesters 2021/22 bei. Erfreuliche 73 Prozent der Studierenden vom fünften bis zum zehnten Semester hatten daran teilgenommen. Demnach gaben sie dem ACH die Note 1,46 bei der erstmals gestellten Frage, ob sie den ACH weiterempfehlen würden. Noch einen Hauch positiver bewerteten die Studierenden die Ausstattung am Campus (Gesamtnote von 1,42) und die Betreuung durch das Team (1,43). Beim Thema Praktisches Jahr (PJ) habe eine Analyse der Rückmeldungen zum Unterricht in den Kliniken erneut eine ausgeprägte Schwankungsbreite ergeben. Um die Qualität auch hier auf ein Niveau zu heben, welches für alle gleich und verlässlich sei, werde aktuell die Etablierung eines unterstützenden Angebots in Form eines fakultativen begleitenden PJ-Unterrichts erarbeitet. Dieser solle sich in erster Linie an dem bevorstehenden Berufsstart, an den Wünschen der Studierenden sowie den Erfordernissen der Dozierenden orientieren. Ziel sei dabei, sowohl vorhandenes Wissen zu reaktivieren als auch ein alltagstaugliches „Kitteltaschenwissen“ zu vermitteln.

IKF erhält wissenschaftlichen Beirat

Bild: Dr. med. Nele Geßler, neue Vize-Dekanin Forschung am ACH
Dr. med. Nele Geßler ist Leiterin von ASKLEPIOS proresearch, Oberärztin in der kardiologischen Abteilung am AK St. Georg und Vizedekanin Forschung am ACH.

Dr. med. Nele Geßler, Vize-Dekanin Forschung am ACH, konnte in ihrem Bericht auf die Neuorganisation des Instituts für klinische Forschung Semmelweis Universität Campus Hamburg (IFK) mit einem fünfköpfigen Wissenschaftlichen Beirat, einer dreiköpfigen Wissenschaftlichen Leitung sowie einem durch zwei Personen besetzten Institutsmanagement unter der Geschäftsführung von ihr und Prof. Herborn hinweisen. Die neue Organisation werde nach der konstituierenden Sitzung im Frühjahr ebenso vorgestellt wie das neue Logo sowie die neue Website. Ein wichtiges Novum sei, dass auf dieser Website künftig rund ums Jahr komfortabel alle Publikationen forschender Ärztinnen und Ärzte durch diese selber zeitnah, korrekt und vollständig aufgeführt werden könnten; dadurch entfalle eine zentrale Sammlung und dann Auflistung der Publikationen im jährlichen Forschungsbericht.

Wunsch nach größerer Fallorientierung in Prüfungen

Studierendenvertretung am Asklepios Campus Hamburg
Florian Wöhling und Darja Sadeghi, stv. Generalsekretär und Generalsekretärin der Studierendenschaft

Der Vorschlag der beiden Generalsekretär:innen Darja Sadeghi und Florian Wöhling, die Multiple-Choice-Klausuren durch beispielsweise zwei bis drei Patient:innenfälle mit je zwei bis drei Fragen zu ergänzen, löste eine längere, kontroverse Diskussion aus. Hintergrund war der Wunsch der Studierenden, eine größere Fallorientierung in den Klausuren abzubilden und auf diese Weise noch stärker die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fächern in den Vordergrund zu rücken. Für die Praxiseinheiten wünschten sie sich außerdem mehr Konzentration auf die Anwendung von Grundlagen-Skills und mehr Einheitlichkeit bei der Umsetzung der Hospitationen in den einzelnen Kliniken.

Abschließend wusste Dr. Arne Krause, Sprecher des Leitungsteams Lehrkoordination, Erfreuliches zum Semesterstart zu berichten, der tatsächlich wieder mit ersten Vorlesungen in Präsenz gestartet war. Fortschritte, aber noch keinen spruchreifen Stand konnte Dr. Christoph Jermann, Geschäftsführer der den ACH betreibenden Asklepios Medical School (AMS), zum Thema „Dr. med.“ berichten. Prof. von Hahn beendete die Sitzung mit persönlichen Worten des Dankes an Dr. Jermann, der durch sein altersbedingtes Ausscheiden Ende Juni das letzte Mal an einem Treffen der Fachverantwortlichen teilgenommen hatte. Den Abschluss bildeten die Glückwünsche an Prof. Dr. med. Dr. hc. Péter Bucsky, ehemaliger Repräsentant des Rektors der Semmelweis Universität am ACH, zu seiner Ernennung zum Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und zu der nach zweimaliger Corona-bedingter Verschiebung im Dezember 2021 erfolgten Antrittsrede. 

Das nächste Treffen der Fachverantwortlichen Dozierenden ist für Oktober 2022 geplant.

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