ACH Studierende an aktueller CORONA-Germany-Studie beteiligt

Sechs Medizinstudierende am Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität (ACH) waren im Rahmen ihrer Diplomarbeiten an einer aktuellen Deutschland-Studie zu Covid19-beteiligt. Die Arbeit von Charlotte Arms wurde jetzt auf PLOS ONE veröffentlicht.

Beteiligung ACH Studierende an Corona-Studie
Im aktuellen Forschungsbericht von ASKLEPIOS research nimmt die CORONA-Germany-Studie samt ihrer Beteiligten ein eigenes Kapitel ein.

Aktueller kann ein Angebot kaum sein: Bereits im März 2020 hat Dr. med. Nele Geßler (Leiterin von ASKLEPIOS proresearch, Oberärztin kardiologische Forschung in der Asklepios Klinik (AK) St. Georg sowie Vizedekanin Forschung am ACH) Studierende für eine deutschlandweite Studie zu COVID19 gesucht. Initiiert wurde diese von Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Vorstandsmitglied (Medizinischer Direktor) von Asklepios. Titel der Studie: Klinisches Outcome und Risikobewertung von COVID19-Patienten – Ergebnisse der CORONA Germany-Studie (Risk assessment and Seasonal variation in Hospitalized COVID-19 Patients - Results from the CORONA Germany study). Ihr Ziel war, deutschlandweit die Daten von Corona-Patient:innen in Asklepios Kliniken strukturiert zu erheben.

Charlotte Arms, Studentin im 10. Semester, zögerte ebenso wie fünf Kommiliton:innen nicht lange, diese Gelegenheit zu nutzen. „Da ich zu diesem Zeitpunkt noch kein Thema für meine Diplomarbeit hatte, habe ich mich sofort gemeldet“, beschreibt die 24-Jährige ihren Einstieg in die Beteiligung an der Studie von Dr. Geßler sowie Dr. med. Melanie Gunawardene, Fachärztin in der Kardiologie der AK St. Georg. Bis August seien deutschlandweit die Daten von insgesamt 4704 SARS-CoV-2-positiven Patient:innen erhoben worden, 490 davon in einer detaillierten Kohorte von März bis September 2020 in den Hamburger Asklepios Kliniken und der Asklepios Fachklinik München-Gauting. Ziel der Untersuchung und Dokumentation verschiedenster Parameter sei gewesen, die Risikofaktoren für einen schweren Corona-Verlauf herauszufinden. „Für mich war es wirklich spannend, bei dieser Studie zu einem super aktuellen Thema dabei zu sein. Das Sammeln der Daten hat mir genauso Spaß gemacht wie das wissenschaftliche Arbeiten. Grundsätzlich halte ich es für gut, dass am Ende des Studiums am ACH die Diplomarbeit verpflichtend ist. Es wäre schön, wenn diese Form der wissenschaftlichen Arbeit nach ungarischem Curriculum mehr Bekanntheit an deutschen Universitäten erlangen könnte, da viele mit dem Begriff „Diplomarbeit“ in der Medizin nicht viel anfangen können“, gibt Charlotte Arms zu bedenken.

Bild: Dr. med. Nele Geßler, neue Vize-Dekanin Forschung am ACH
Dr. med. Nele Geßler ist Leiterin von ASKLEPIOS proresearch, Oberärztin in der kardiologischen Abteilung am AK St. Georg und Vizedekanin Forschung am ACH.

Dr. Nele Geßler begrüßt die Beteiligung des medizinischen Nachwuchses an dem deutschlandweiten Forschungsprojekt: „Ich freue mich sehr, dass die Hamburger Kliniken für die umfangreiche Datenerhebung der Kohorte Hamburg Unterstützung von sechs Medizinstudierenden des ACH erhalten haben. Sie hatten im Rahmen dieses Projekts alle die Möglichkeit, eine Diplomarbeit zu schreiben. Darüber hinaus ist eben der besondere Erfolg von Charlotte Arms zu erwähnen, die namentlich an der Veröffentlichung der Studie auf PLOS ONE als internationale und multidisziplinäre Online-Fachzeitschrift der Public Library of Science beteiligt ist.“ Weitere Diplomarbeitsthemen seien ebenfalls zur Veröffentlichung eingereicht worden.

Den Inhalt der Studie, die nun auf der Online-Plattform PLOS ONE veröffentlicht wurde, fasst sie so zusammen: „Nach einem Jahr der Pandemie und Hinweisen auf saisonale Muster sind zeitliche Schwankungen der Krankenhausmortalität bei COVID-19 weitgehend unbekannt. Es wurden bereits verschiedene Daten zu klinischen Indikatoren veröffentlicht, die helfen, den Schweregrad der Erkrankung vorherzusagen. Es besteht jedoch ein Bedarf an einem Modell, das die Risiken und deren Auswirkungen auf die Schwere der Erkrankung und die Sterblichkeit berücksichtigt, um so die klinische Entscheidungsfindung zu unterstützen. Dafür wurde in einer Kohorte von sieben Krankenhäusern ein umfassender Datensatz erhoben. Das primäre Ziel war die Analyse der Faktoren, die auf eine schwere oder sogar tödliche Erkrankung hinweisen. Dies sind neben dem Alter, das einen starken Einfluss auf den Mortalitätsverlauf hat, auch die Atemfrequenz sowie Laborwerte wie Kreatinin, Laktatdehydrogenase oder das sogenannte C-reaktive Protein. Die Notwendigkeit einer Behandlung oder sogar Beatmung auf der Intensivstation oder die Todesursachen sind mit all diese Werten verbunden. Die landesweite Sterblichkeitsrate bei COVID-19-Krankenhauspatienten lag bis Januar 2021 bei 19% (890 von 4704), wie wir ergänzenden Analysen entnommen haben, die über den ersten Zeitraum hinaus erhoben wurden.“ Auch nach Corona wird es für Studierende vom ACH immer wieder die Gelegenheit geben, früh und intensiv in Forschungsaktivitäten und -projekte von ASKLEPIOS proresearch und der AMS-Tochter INSTITUT FÜR KLINISCHE FORSCHUNG Semmelweis Universität, Campus Hamburg gGmbH (Link Bericht) eingebunden zu werden und auf diesem Weg Themen für die Diplomarbeit zu generieren.

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