Frühjahrstreffen der Fachverantwortlichen am ACH

Zu der traditionellen halbjährigen Sitzung trafen sich die Fachverantwortlichen Dozentinnen und Dozenten am Asklepios Campus Hamburg (ACH) der Semmelweis Universität erstmals online.

20201021_B1_RV22
Prof. Dr. med. Karl J. Oldhafer freute sich über die rege Teilnahme am ersten Treffen der Fachverantwortlichen Dozenten in diesem Jahr.

Neues vom Campus, aus der Forschung und der Lehre am ACH sind zweimal jährlich Gegenstand der Treffen aller Fachverantwortlichen Dozentinnen und Dozenten (FV). Geleitet wurde das Frühjahrstreffen am 24. Februar von Prof. Dr. med. Karl J. Oldhafer, Repräsentant am ACH des Rektors der Semmelweis Universität sowie des Dekans ihrer Medizinischen Fakultät. Er zeigte sich ausgesprochen erfreut über die rege Teilnahme von rund 90 Prozent der FV an dem online-Format. Als Neuzugänge in der Gruppe begrüßte er Prof. Dr. med. Michael Hoffmann (Asklepios Klinik (AK) St. Georg, FV Unfallchirurgie), PD Dr. med. Kilian Reising (AK Harburg, FV Orthopädie) und Dr. med. Henning Harder (Hausarztpraxis Saseler Markt, FV Allgemeinmedizin) und dankte ihnen für die Übernahme der Positionen, die sie - vorbehaltlich der Zustimmung durch die Semmelweis Universität – künftig bekleideten. Ab April übernehme außerdem PD Dr. med. Marc Axel Wollmer (AK Nord, Klinik für Gerontopsychiatrie) den neu geschaffenen Subchair Psychiatrie und die Nachfolge von Prof. Lammers als FV Psychiatrie. Als letzte Personalie erwähnte Prof. Oldhafer die bereits im November verliehene Semmelweis-Professur an Prof. Dr. med. Axel Stang, Chefarzt für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, AK Barmbek.

Unterricht am Krankenbett wieder möglich

Thomas von Hahn asklepios
Prof. Dr. med. Thomas von Hahn, Chefarzt Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie (AK Barmbek) ist Vizedekan Lehre am ACH.

Prof. Dr. med. Thomas von Hahn, Vizedekan Lehre am ACH, eröffnete seinen Bericht mit einer guten Nachricht für den Unterricht am Krankenbett: In den letzten Wochen sei es gelungen, ein spezielles Hygienekonzept zu entwickeln, abzustimmen und an alle Chefärzte der Hamburger Asklepios Kliniken zu kommunizieren, damit die Studierenden wieder in den Kliniken am Krankenbett unterrichtet werden könnten. Seine Anregung, künftig zweimal jährlich einen Newsletter an alle rund 500 Dozierenden zu schicken, wurde einhellig begrüßt. Neben Berichten auch aus dem Bereich Forschung soll so ein direkterer Zugang zu diversen relevanten Informationen ermöglicht werden, zum Beispiel zu Unterstützungsangeboten der ACH Bibliothek oder Tools für Lehrveranstaltungen.

Weiter stellte er die geplante Initiative zur Aktualisierung und Standardisierung der Themenkataloge vor, in denen sukzessive für alle Fachbereiche entlang der Lehrveranstaltungen einheitliche Lehrinhalte als Referenzwerk festgeschrieben und als Übersicht über das Curriculum auch extern kommuniziert werden sollten. Dieses Verfahren greife den Wunsch der Studierenden nach Klarheit und Transparenz auf, was von den Dozierenden gelehrt und in den unterschiedlichen Prüfungen an Wissen nachgewiesen werden solle. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass heute ganz anders gelernt wird, als beispielsweise vor 30 Jahren. Einheitliche Lehrbücher sind durch eine Vielzahl verschiedener Quellen für verschiedenen Fächer abgelöst worden. Die geplanten Themenkataloge sollen den Studierenden künftig helfen, sich besser im Rahmen der 52 Fächer auf die Prüfungen vorzubereiten. Gleichzeitig dienen sie uns Dozierenden als gemeinsame Basis für die koordinierte Durchführung von Lehrveranstaltungen und Prüfungen sowie neuen Dozierenden als erste Orientierungshilfe“, hob der Vizedekan die Beweggründe hervor.

Peer-to-peer-reviews und interaktive Evaluierungen

20190211 B1 Neue Mitarbeiter
Lehrkoordinatorin Dr. Monika Grimm stellte Möglichkeiten für die interaktive Evaluierung von Lehrveranstaltungen vor.

Als langfristiges Projekt sei das sogenannte Peer-to-peer-review gedacht: Aktuell würden Lehreinheiten am ACH ausschließlich durch die Studierenden bewertet. Um künftig auch eine inhaltliche Qualitätsbewertung zu erreichen und zur Weiterentwicklung der Lehre beizutragen, sollten etappenweise sowohl die Inhalte des Vorlesungsplans als auch die theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten durch ärztliche Peers evaluiert werden. Für ein erstes review im Studienjahr 2021/22 hätten sich bereits die Bereiche HNO und Neurologie bereit erklärt. Geplant sei nun die Bildung einer Kommission, bestehend aus dem oder der FV des zu evaluierenden Fachs (Beisitzer ohne Stimmrecht), eine:r Vertreter:in aus der Lehrkoordination sowie zwei weiteren Expert:innen von extern bzw. den Asklepios-Kliniken Hamburg (AKHH). Dieses Verfahren sei von einem FV und auch im Rahmen der ISO-Zertifizierung am ACH im Herbst 2020 angeregt worden.

Dr. Monika Grimm, Lehrkoordinatorin am ACH, warb abschließend beim Thema Lehre für die Möglichkeit, direkt und interaktiv im Anschluss an jede Lehrveranstaltung als Dozierende eine Rückmeldung über MS Forms (bei MS-Teams-Veranstaltungen) oder Mentimeter (sowohl für online- als auch Präsenzveranstaltungen geeignet) einzuholen. Auf Wunsch stünden am ACH hierfür auch die Digital Change Makers (DCM) für den technischen Support zur Verfügung. Die FV nutzten deren Erwähnung,  um sich unisono bei den DCM für die Unterstützung zu bedanken und deren Einrichtung als echte Bereicherung zu loben.

Forschung noch sichtbarer machen

Bild: Dr. med. Nele Geßler, neue Vize-Dekanin Forschung am ACH
Dr. med. Nele Geßler ist Leiterin von ASKLEPIOS proresearch, Oberärztin in der kardiologischen Abteilung am AK St. Georg und Vizedekanin Forschung am ACH.

Dr. Nele Geßler, Leiterin ASKLEPIOS proresearch und Vizedekanin Forschung, stellte in ihrem Bericht die INSTITUT FÜR KLINISCHE FORSCHUNG Semmelweis Universität, Campus Hamburg gGmbH (IKF) als neue Tochtergesellschaft der Asklepios Medical School GmbH (AMS) vor. Das neue Institut erlaube Antragsteller:innen bei Forschungsarbeiten einen besseren Zugang zu Drittmitteln vor allem der Öffentlichen Hand. „Wir haben lange überlegt, wie Forschung am ACH noch sichtbarer werden kann; mit dieser Umstrukturierung und Umfirmierung und dem IKF ist es uns gelungen, die existierende AKHH Tochtergesellschaft PROMEDIG mit neuem Leben zu füllen“, erläuterte sie die Hintergründe. ASKLEPIOS proresearch bleibe erhalten und werde eng auf Grundlage eines Kooperationsvertrags mit dem IKF zusammenarbeiten. Dank des IKF könnten Forschungsaktivitäten in den AKHH gebündelt und eigeninitiierte Studien, auch unter Nutzung des existierenden Grundlagenforschungslabors, noch mehr in den Fokus gerückt werden. Erfreulich sei außerdem, dass mit Dr. Tim Reese, Assistenzarzt im AK Barmbek, ein erster Kandidat aus einer aus Asklepios-Klinik an der PhD School der Semmelweis Universität angenommen worden sei. Prof. Oldhafer nutzte die Gelegenheit, das Modell zu erläutern und alle dazu zu motivieren, in ihren Bereichen zu schauen, ob weitere geeignete Kandidat:innen Lust hätten, an diesem Programm teilzunehmen. Ziel sei, in Hamburg als Ableger der PhD School der Semmelweis eine eigene PhD School aufzubauen.

Kurzvorträge zu Selbstmanagement und neuem Finanzierungsmodell

Fachverantwortlichen-Treffen am ACH

Im ersten von zwei Kurzvorträgen schilderte Prof. Dr. med. Alexander Ghanem (AK Nord-Heidberg, Kardiologie) seine digitales Projekt zum Thema „Selbstmanagement“ auf der Lernplattform der Asklepios Ärzteakademie vor: Das zwölfwöchige Programm sei vor allem für Assistenzärzt:innen gedacht, um die persönliche Arbeitsmethodik durch die Analyse von Tätigkeiten und Zeitmanagement zu optimieren. Zum Schluss stellte Florian Kollewijn (Vorstand Chancen eG) die genossenschaftlich organisierte Chancen eG vor, die über das Modell des Umgekehrten Generationenvertrags am ACH eine faire Möglichkeit biete, die Studiengebühren zu finanzieren. Fazit von Prof. Oldhafer am Ende der 90-minütigen Veranstaltung: „Ein super Treffen! Unsere Fakultät ist spürbar auf einem guten Weg. Wir sehen uns wieder beim Herbsttreffen am 29. September.“

Seite teilen: