ACH Studentin referiert bei 13. Semmelweis Surgery Grand Round

Zum 13. Mal fand am 28. September eine Semmelweis Surgery Grand Round mit einer besonderen Premiere statt: Erstmalig referierte mit Sarah Mülders eine ACH Studentin im Rahmen dieser Fortbildungsveranstaltung.
 

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Für ihren gelungen Vortrag erhielt ACH Studentin Sarah Mülders von Prof. Oldhafer einen Gutschein über 100 Euro für Fachliteratur.

Bereits seit fünf Jahren werden am ACH die sogenannten Semmelweis Surgery Grand Rounds (SSGR) mit großem Erfolg durchgeführt. Studierende, Mediziner in der Weiterbildung und erfahrene Mediziner haben in diesem hierarchie-übergreifenden und interdisziplinären Format die Gelegenheit, in guter Atmosphäre über interessante Fälle zu diskutieren. Diese Idee hatte Prof. Dr. med. Karl J. Oldhafer, Department für Chirurgie an der Asklepios Klinik (AK) Barmbek, Klinik für Leber-, Gallengangs- und Pankreaschirurgie sowie Repräsentant des Dekans der Medizinischen Fakultät Semmelweis Universität am ACH aus seiner Studienzeit in den USA mitgebracht. Zunächst für den Fachbereich Chirurgie startete im September 2014 die erste Veranstaltung. Inzwischen sind die Grand Rounds in Hamburg – erweitert um den Fachbereich Onkologie – bereits zu einer Institution geworden. Bei der 13. Veranstaltung am 28. September im vollbesetzten Hörsaal am ACH kam nun eine neue und besserer Präsentations-Technik zum Einsatz, da nahezu alle SSGRs für das gleichnamige Video-Portal aufgenommen wurden und werden.

Wie immer begann der Tag mit drei hochinteressanten Fällen aus den Kliniken, wobei dieses Mal eine richtige Premiere zu erleben war. Sarah Mülders, PJ-Studentin am ACH, präsentierte kompetent und souverän den Fall einer blutenden Magenmetastase. Die „Älteren“ waren begeistert, wie selbstverständlich sie den Fall vortrug und Fragen beantworte. „Wie eine erfahrene Assistenzärztin“, war die einhellige Meinung.  Es passte einfach alles: gute Struktur, klare Folien und sicherer Vortragstil.  Abgerundet wurde der Fall von Frau Dr. med Tina Maghsoudi, Oberärztin an der AK Barmbek und dort zuständig für die Magen- und Ösophaguschirurgie.

Aktuelle Kasuistiken aus den Kliniken

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An den Semmelweis Surgery Grand Rounds nehmen regelmäßig Studierende, Medizinerinnen und Mediziner in der Weiterbildung sowie erfahrene Ärztinnen und Ärzte teil.

Ein weiterer Fall kam aus der AK Harburg. Wie kommt Gas in die Pfortader? Eine spannende Frage, der Frau Dr. med. Alice Busch, Assistenzärztin bei Prof. Dr. med. Ansgar Chromik, Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Asklepios Klinikum Harburg, anhand der interessanten Kasuistik sympathisch nachging. Es häuften sich die Fragen aus dem Publikum. Unterstützt wurde Frau Dr. Busch von Herrn Dr. med. Mansfeld, Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirugie an der AK Wandsbek. Dr. Mansfeld berichtete über seine Erfahrungen und einen aktuellen Fall aus seiner Klinik. Am Ende war allen Zuhörern klar: Gas gehört nicht in die Pfortader, aber stellt auch nicht gleich eine absolute OP-Indikation dar. Es bedarf zuerst einer guten „Ursachensuche“.
 
Dr. Tim Reese, Assistenzarzt bei Prof. Oldhafer an der AK Barmbek, berichtete von einem seltenen Notfall, der nachts behandelt wurde: Bei dem Patienten kam es zu einer kompletten Unterbrechung der arteriellen Leberdurchblutung. Was tun? Braucht die Leber unbedingt eine arterielle Durchblutung? Reicht die Pfortader nicht aus? Die Situation wurde bei diesem Patienten gelöst, indem das Pfortaderblut durch einen Shunt „arterialisert“ wurde. Dr. Reese erklärte die Methode anschaulich und erwähnte dabei den „Erfinder“ dieser Technik, Prof Dr. med. Ulrich Matzander, der lange Jahre Chefchirurg in Neumünster war, diese Operationstechnik bereits vor vielen Jahren beschrieben und aktiv eingesetzt hatte. Wie intelligent und einfallsreich die Leber sein kann, um sich auf Änderungen der Durchblutung einzustellen, beschrieb anschließend Dr. med. Peter Buggisch vom Hamburger iFi-Institut für interdisziplinäre Medizin.

Spannende key lecture

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v.l.n.r.: Dr. Mohammad-Hossein Fard-Aghaie, Dr. Nadine Köhler, Prof. Dr. Ines Gockel, Dr. Tina Maghsoudi, Prof. Dr. Karl J. Oldhafer, Sarah Mülders, Dr. Alice Busch

Rechtzeitig ging es in die großzügig bemessene Pause, in der bei Kaffee und reichlich Donuts viele Eindrücke ausgetauscht, Ideen geschmiedet und Projekte besprochen wurden. Im Anschluss ging es weiter mit der Key Lecture von Frau Prof. Dr. med. Ines Gockel, Lehrstuhlinhaberin für Viszeralchirurgie im Department für Operative Medizin am Universitätsklinikum Leipzig. Sie gehört zu den führenden Chirurgen der Magen-Ösophagus-Chirurgie in Deutschland. Ihr Curriculum vitae ist mit mehr als 240 Publikationen und 3.500 Zitationen beeindruckend. Der kumulative Impact Faktor, also der Quotient aus wissenschaftlichen Zitationen und Anzahl der Publikationen, liegt aktuell über 620. Es gelang der Chirurgin in ihrer spannenden key lecture, alle aktuellen Aspekte der Magen- und Ösophaguschirurgie zu beleuchten und für die Studenten gut verständlich darzustellen. Daher brachte Prof. Oldhafer in seinen Schlussworten zum Ausdruck, dass er es als große Ehre für den Campus empfunden habe, Frau Prof. Gockel als Gastrednerin bei der 13. Semmelweis Surgery Grand Rounds dabeigehabt zu haben.
 
Die nächste Grand Rounds findet am 7. Dezember statt. Es wird Prof. Dr. med. Stefan M. Freys, Chefarzt der Chirurgie am Ev. Diakonie-Krankenhaus Bremen über Schmerztherapie sprechen.

Semmelweis Grand Rounds Video Portal

Hier sind alle Semmelweis Grand Rounds der vergangenen fünf Jahre dokumentiert.

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