Pilotveranstaltung PJ-Führerschein für ACH Studierende

Auf Anregung der Studierenden des Asklepios Campus Hamburg (ACH) wurde unter anderem in Zusammenarbeit mit Vertretern des Instituts für Medizinrecht der Bucerius Law School ein ganztägiges Seminar als Vorbereitung für das Praktische Jahr (PJ) veranstaltet.

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Begrüßung durch. Prof. Dr. Karsten Gaede, Dr. Birgit Berger und Prof. Dr. Jens Prütting (v.l.n.r.)

Begrüßt wurden die Studierenden des 10. Semesters am 14. Juni in einem Seminarraum der Asklepios Klinik Barmbek von Dr. Birgit Berger, Lehrkoordinatorin am ACH und Organisatorin der Pilotveranstaltung, sowie Prof. Dr. Karsten Gaede und Prof. Dr. Jens Prütting, Direktoren des Instituts für Medizinrecht an der Bucerius Law School, die den Vormittag bestritten. In den Vorträgen der beiden Medizinrechtler sprach zunächst Prof. Gaede zum Thema „Hauptsächliche Strafbarkeitsrisiken des Arztberufs“: „Es ist wichtig, dass Sie bereits jetzt einen Überblick über Stichworte wie zum Beispiel Schweigepflicht, Heileingriff als Körperverletzung oder Strafbare Unterlassung bekommen, der Ihnen hilft, das Risiko einzuschätzen“, betonte der Strafrechtler gegenüber den Studierenden. Nach einer Pause referierte Prof. Prütting zum Thema Arztrecht; seine zentralen Tipps und Anregungen für richtige Verhaltensweisen im ärztlichen Alltag hatte er für die Studierenden auch in einem schriftlichen Leitfaden zusammengefasst. „Mein Ziel ist, dass Sie sich vom ersten Tag an nicht nur medizinisch, sondern auch mit Blick auf rechtliche Aspekte sicher fühlen“, erklärte er seine Motivation. Seit Herbst 2016 kooperiert der ACH mit der renommierten Hamburger Bucerius Law School, der ersten privaten Hochschule für Rechtswissenschaften. Seither wurden in zahlreichen Veranstaltungen in beiden Häusern die Schnittstellen zwischen Medizin und Recht beleuchtet.

Theoretisches und praxtisches Training

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Seminartag PJ-Führerschein auf Anregung der ACH Studierenden

Am Nachmittag wechselten die Studierenden von der Theorie zur Praxis und auch teilweise aus dem Seminarraum in den OP-Saal. Dr. Susanne Huggett, fachverantwortliche Dozentin für Hygiene, Sozial- und Umweltmedizin am ACH, schulte die künftigen PJler zu den hygienischen Besonderheiten auf den verschiedenen Stationen, bei bestimmten Patientengruppen und im OP. Zusätzlich konnten alle die korrekte Händedesinfektion üben. Im zweiten Teil ihres Vortrags hob sie weitere spezielle Aspekte in der Hygiene hervor und stellte den sogenannten Antibiotika-Führerschein vor, mit Hilfe dessen eine adäquate Antibiotikatherapie erreicht werden soll. Das eigentliche OP-Training übernahm dankenswerterweise Graf York von Rittberg, Oberarzt in der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Er war spontan für Prof. Karl J. Oldhafer, Chefarzt der Abteilung und Repräsentant des Dekans der Semmelweis Universität am ACH, eingesprungen, der kurzfristig verhindert war. Abgerundet wurde der Tag mit Tipps zum korrekten Rezeptieren von Matthias Wriedt, Mitarbeiter der Krankenhausapotheke der Asklepios Klinik Barmbek.

Dr. Birgit Berger zog am Ende der Pilotveranstaltung ein ebenso positives Resümee wie die anwesenden Studierenden: „Die Idee der Studierenden, letzte Unsicherheiten vor dem PJ mit Hilfe dieses Seminartages auszuräumen und möglichst gut gerüstet am 1. Juli starten zu können, haben wir am Campus gern aufgegriffen. Sie entspricht unserem Ziel, dass unsere Studierenden ihre Sache in Theorie und Praxis beherrschen, wenn sie ins PJ starten. Dazu hat dieser Tag mit all seinen unterschiedlichen Modulen beigetragen. In Zukunft soll er fester Bestandteil des Pflichtprogrammes am ACH aufgenommen werden.“

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