Researchers' Salon an der Semmelweis Universität zum Thema Forschung bei Asklepios

Am 01.03.2016 gestaltete der Asklepios Campus Hamburg (ACH) erneut einen sogenannten Researchers' Salon in Budapest. In diesem Rahmen lädt die Semmelweis Universität mehrmals im Jahr externe Referenten zu Vorträgen vor einem handverlesenen Publikum von Professoren und Institutsleitern in die ehrwürdigen Räume ihrer alten Bibliothek ein.

Prof. Dr. Hunyadi

Zur Delegation aus Hamburg gehörten diesmal: Prof. Dr. Karl. J. Oldhafer, Chefarzt Allgemein- und Viszeralmedizin an der Asklepios Klink Barmbek, Repräsentant des Dekans am ACH und seit dem 01.01.2016 Leiter des neu eingerichteten Semmelweis Lehrstuhlbereichs Allgemeine Chirurgie am ACH; PD Dr. Siegbert Faiss, Chefarzt Gastroenterologie & Interventionelle Endoskopie an der Asklepios Klinik Barmbek und seit dem 01.01.2016 Leiter des ebenfalls neu eingerichteten Semmelweis Lehrstuhlbereichs Innere Medizin am ACH; Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke, Leiterin des Bereichs ASKLEPIOS proresearch; Dr. Christoph Jermann, Geschäftsführer der Asklepios Medical School.

In ihrer Begrüßung hoben Prof. Dr. György Bagdy, Prorektor der Semmelweis Universität, und Prof. Dr. Laszlo Hunyady, Dekan der Medizinischen Fakultät, hervor, dass der ACH der wichtigste Außen-Campus der Semmelweis Universität sei, dass diese Kooperation zwischen einer ungarischen staatlichen Universität und einem deutschen privaten Klinikkonzern nach wie vor ein Unikat in der europäischen Bildungslandschaft darstelle und dass seitens der Semmelweis Universität ein hohes Interesse an einer noch engeren Verbindung und noch intensiveren Zusammenarbeit sowohl im Bereich der Lehre als auch und besonders im Bereich der Forschung bestehe. Prof. Oldhafer seinerseits bedankte sich im Namen des ACH für die Einladung, verlieh seiner Freude über die Kooperation mit der renommierten Semmelweis Universität Ausdruck und bekräftigte seinerseits das hohe Interesse des ACH daran, die weiteren Potenziale dieser bewährten Kooperation gemeinsam und zum beiderseitigen Nutzen auszuschöpfen.

Als erster Vortragende referierte Herr PD Dr. Faiss über Curative endoscopic resection of early gastrointestinal cancer. Sein „Antritts-Vortrag“ zu aktuellen Forschungsergebnissen und -aktivitäten seiner Abteilung beeindruckte die geladenen Experten sichtlich und führte zu einer Reihe fachlicher Fragen von Kollegen der Semmelweis Universität. Nicht zuletzt zeigten sich die Verantwortlichen der Semmelweis Universität und der Medizinischen Fakultät erfreut über die prominente Rolle von vier ACH-Studenten und –Absolventen, die auch als Erstautoren erschienener oder geplanter Publikationen fungieren.
 

Asklepios proresearch

Researchers Salon Semmelweis Universität

Danach präsentierte Frau Morgner-Miehlke einen Überblick über Research Achievements & Future Strategies at Asklepios Hospitals and Asklepios Campus Hamburg. Grundlage war der Forschungsbericht der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH 2013/2014, von dem Frau Morgner-Miehlke dem Gastgeber ein Exemplar überreichte.

Mit ca. 20 Mitarbeitern betreute ASKLEPIOS proresearch allein im Jahr 2014 über 500 Forschungsprojekte in den 7 Hamburger Asklepios Kliniken mit ihren ca. 250.000 stationären Patienten pro Jahr. Davon waren 75 Prozent klinischen Studien und 2 Prozent Grundlagenforschung sowie weitere Projekte im Bereich Outcome- und Versorgungsforschung, entsprechend der natürlichen Konzentration eines Klinikbetreibers auf patientenorientierte und klinische Forschung. Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre gab Asklepios selbst pro Jahr 1–2 Mio. Euro im Rahmen der internen Forschungsförderung aus, zusätzlich wurden rund 3 Mio. Euro pro Jahr an externen Drittmitteln akquiriert. In 2014 wurden über 190 Artikel publiziert mit einem nicht-gewichteten Impact Faktor von fast 1.000. Dazu zählen (in 2013/14) auch 9 Artikel im New England Journal of Medicine und 6 Publikationen im Lancet und JAMA.

Zur künftigen Forschungsstrategie von Asklepios, so Morgner-Miehlke, gehöre es, weiterhin alle drei vom Wissenschaftsrat (ohne Priorisierung) für die Medizinerausbildung geforderten Arten der Forschung zu betreiben, mit einem klaren Fokus auf der klinischen patientenorientierten Forschung, bei gleichzeitig steigenden Anteilen der krankheitsorientierten und der grundlagenorientierten Forschung.
 
Abschließend schlug Frau Morgner-Miehlke einen „research summit“ zwischen Semmelweis Universität, ACH und ASKLEPIOS proresearch vor, um Schwerpunkte der Forschungskooperation abzustimmen, gemeinsame Forschungsanträge zu planen und die Realisierung neuer Forschungsmodelle auf den Weg zu bringen – alles am besten zunächst konzentriert auf die beiden „subchairs“ PD Dr. Faiss und Prof. Oldhafer bzw. auf deren Fachgebiete und unterstützt durch das voraussichtlich im zweiten Quartal 2016 betriebsbereite Labor in unmittelbarer Nachbarschaft des ACH und unter der Leitung von ASKLEPIOS proresearch.

Engere Verknüpfung zwischen Hamburg und Budapest

Prof. Dr. Karl-Jürgen Oldhafer

In der anschließenden Diskussion und in den informellen Gesprächen nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung kamen weitere Ideen zur Sprache, wie die Verbindungen zwischen Hamburg und Budapest noch enger geknüpft werden können.
 
Das Spektrum reichte von einer Harmonisierung der Struktur der Forschungsberichte, über die Auflistung der an Forschungsprojekten und Publikationen beteiligten ACH Studierenden und Absolventen, bis zu einer noch intensiveren Werbung für die Angabe der akademischen Affiliation Asklepios Campus Hamburg der Medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität in wissenschaftlichen Publikationen. Des Weiteren wurde über die Option PhD von der Semmelweis Universität für ACH Absolventen und über eine akademische Zuordnung jedes fachverantwortlichen Dozenten am ACH zu einer Klinik/Abteilung der Semmelweis Universität zur Förderung der Abstimmung in der Lehre und Zusammenarbeit in der Forschung diskutiert. Dies wäre auch für die beabsichtigte systematischere Einbindung – soweit organisatorisch und kapazitätsmäßig möglich – von Professoren der Semmelweis Universität als Co-Dozenten in den Unterricht am ACH, besonders auch in den Fächern des dritten Studienjahres, sehr förderlich.
 
Alles in allem wurde an dem Abend erneut deutlich, wie eng die Abstimmung zwischen der Semmelweis Universität und Ihrer Niederlassung in Hamburg nicht zuletzt dank des Wirkens von Prof. Dr. Peter Bucsky, dem Repräsentanten des Rektors am ACH, ist, wie gut die Kooperation läuft und wie viel Potenzial sie noch immer für beide Partner enthält.

(Fotos: Attila Kovács – Semmelweis Egyetem)

Seite teilen: