„Ich habe mich sofort in dieses Land verliebt“

In einem Entwicklungsland arbeiten, medizinische Erfahrungen sammeln und nebenher auch noch sein Englisch verbessern – mit diesen Vorsätzen hat sich Michael Baumhardt kurz nach der Diplomverleihung auf den Weg nach Uganda gemacht.

In einem Entwicklungsland arbeiten, medizinische Erfahrungen sammeln und nebenher auch noch sein Englisch verbessern – mit diesen Vorsätzen hat sich Michael Baumhardt kurz nach der Diplomverleihung auf den Weg nach Uganda gemacht. Dank der Befürwortung durch Anja Rhode, Mitglied der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, und die tatkräftige Unterstützung durch den Konzernbereich Einkauf konnte Baumhardt der Klinik in Kiwoko zu Beginn seines dreimonatigen Einsatzes Scheren und Nahtmaterial im Wert von 4.500 Euro als Sachspende der Asklepios Kliniken Hamburg mitbringen.

Vor Ort konnte der 25-jährige Mediziner sowohl als Assistenzarzt auf allen Stationen als auch in der Notaufnahme („out-patient department“) in kurzer Zeit viele Eindrücke sammeln: „Was mich neben der vollkommen anderen Kultur am meisten beeindruckt hat, ist der Umgang der Menschen mit Krankheit und Tod.

Aber auch der Umgang der Mediziner mit den Ressourcen, die sie zur Verfügung haben. Viele der Geräte dort, wie zum Beispiel das einzige Beatmungsgerät, sind oft 30 Jahre alt. Aber sie erfüllen ihren Dienst. und wenn sie kaputt gehen, werden sie selbstverständlich repariert. Dort lernt man, zu improvisieren und mit Medikamenten und Leistungen sehr bewusst hauszuhalten.“ Von den mitgebrachten Scheren und Nahtmaterialien seien das Team vor Ort daher vor allem auch qualitativ mehr als begeistert gewesen – von der Dankbarkeit einmal ganz abgesehen.

Neu und beeindruckend sei für ihn gewesen, wie die christliche Prägung des Krankenhauses den Alltag bestimmt habe, vom gemeinsamen Gottesdienst am Morgen bis zum Innehalten im Gebet am OP-Tisch. Es sei gut gewesen, zu erfahren, wie sehr ihr Glaube sowohl den Medizinern als auch den Patienten eine große Hilfe zu sein schien.

Aber auch die medizinischen Eindrücke dieses viertel Jahres seien außergewöhnlich gewesen: Neben zahlreichen OP-Erfahrungen war vor allem der Umgang mit den vorwiegend infektiösen Krankheiten wie z.B. Malaria, Typhus und der in Deutschland nicht mehr vorkommenden Tetanus interessant. „Häufig kamen Patienten mit mehreren Krankheiten. Dann galt es, auch ohne die Hilfe von ausführlichen Standardtests die führende Symptomatik zu erkennen und fokussiert zu behandeln.“

Highlight des Aufenthalts war für den jungen Mediziner die Teilnahme an der „Bombo Medical Mission“, organisiert von der „Operation Healthy Africa“ im August. Ein Team aus kalifornischen und ugandischen Ärzten der Kiwoko-Klinik samt Pflegepersonal bauten in einer Grundschule eine temporäre Poliklinik auf, in der in einer Woche mehr als 7500 Patienten kostenlos behandelt wurden.

Seine Zeit in Uganda habe Baumhardt als sehr prägend erlebt; er könne nur jedem empfehlen, einen solchen Aufenthalt zu planen. Dabei müsse man aber unbedingt die Bedingungen akzeptieren, die man in dem jeweiligen Land vorfinde. Ob er nach Uganda zurückkehre? „Eine Woche in der „Medical Mission“ ist für das kommende Jahr jedenfalls wieder fest geplant.“ (www.kiwokohospital.org). Zuvor noch wird Baumhardt voraussichtlich in der ersten Februarwoche am ACH ausführlich über seine Erfahrungen in Uganda berichten.

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