Individualisiertes Kunstgelenk - Patient erhält maßgeschneiderte Prothese am EndoProthetikZentrum

Das Knie ist die Verbindung zwischen Ober- und Unterschenkel und zugleich Träger unseres Körpergewichts. Vor allem beim Gehen und Stehen werden wir uns seiner Notwendigkeit bewusst – meist jedoch erst, wenn es zu Einschränkungen kommt. Anatolij Tews aus Stadtallendorf litt seit geraumer Zeit unter Knieschmerzen. Anfang Mai ließ er sich als Patient von Dr. (H) Karol Stiebler, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie und Ärztlicher Leiter des zertifizierten EndoProthetikZentrums des Asklepios Klinikums Schwalmstadt, untersuchen.

Wieder schmerzfrei Laufen: Anatolij Tews nimmt das Angebot des Aktivpfads zur Regeneration nach seiner Knie-OP am Asklepios Klinikum Schwalmstadt wahr.

„Der menschliche Körper ist komplex und ganz individuell. So gleicht auch kein Kniegelenk exakt einem anderen. Es kann sich vielmehr in seiner Größe und Ausrichtung von Person zu Person unterscheiden“, erklärt der Chefarzt im Interview. „Herr Tews hatte seine Beschwerden bereits zu lange ertragen. Erst als die Schmerzgrenze erreicht war, kam er am 6. Mai zur sorgfältigen Untersuchung nach Ziegenhain. Dabei wurde neben einer angeborenen Fehlstellung auch hochgradige Arthrose diagnostiziert, also ein zunehmender Verschleiß des Gelenks.“

Der 58-Jährige habe ihm zudem von seinem Oberschenkelbruch in jüngeren Jahren berichtet. Mit Ende 20 war er vom Motorrad gestürzt. Eine weitere, durch eben diesen Unfall bedingte, Fehlstellung bestätigte auch das Untersuchungsergebnis.

„Zunächst sollte generell versucht werden die Beschwerden mit konservativen Behandlungsverfahren zu bessern. Im Falle von Herrn Tews war der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks die einzige sinnvolle Therapie, da der Leidensdruck zu hoch war“, so Dr. Stiebler weiter.

Von Schweizer Spezialisten, die in enger Kooperation mit den Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken stünden, wurde, gestützt auf Computertomographie, eine exakte Planung des sogenannten Custom-Kniegelenks vorgenommen.

Bei dieser Vorgehensweise berechnete man die individuelle Ausrichtung, Position und Größe des Kniegelenks sowie anschließend die korrekte Beinachse vor Beginn der Arthrose. Diese Reproduktion diente als Basis der späteren Implantation der Knieendoprothese.

„Der Einsatz des maßgeschneiderten Implantats verlief erfolgreich“, betonte Dr. Stiebler. „Bereits am ersten Tag  nach der Operation konnte unser Patient hier im Klinikum wieder erste schmerzfreie Schritte tun. Der Aktivpfad unserer Orthopädie ermöglichte anschließendes selbständiges Üben. Dem Aufenthalt bei uns, im Asklepios Klinikum, schließt sich die dreiwöchige Anschlussheilbehandlung in einer Rehaklinik in Marburg an. Im August erfolgt eine zusätzliche Nachsorge in unserer Endoprothetiksprechstunde.“

Rund 450 000 künstlichen Knie- und Hüftgelenken würden jährlich deutschlandweit implantiert. Am Asklepios Klinikum Schwalmstadt setze man bei Abweichen von der üblichen Anatomie eines Patienten auf das maßangefertigte künstliche Gelenk. In diesen wenigen Fällen könne so eine optimale Positionierung in Bezug auf die individuelle Fehlstellung gewährleistet und den Patientinnen und Patienten ihre Mobilität und die damit verbundene Lebensfreude zurückgegeben werden.

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