Familiäre Atmosphäre - Ambulanz der Asklepios Klinik Schwalmstadt bietet onkologische Sprechstunde in Alsfeld

Ein wohnortnahe Behandlung ist vor allem für ambulante Onkologie-Patienten wichtig, da sie sich regelmäßig zeitintensiven Chemotherapien unterziehen müssen. Bis vor gut zwei Jahren war dies noch im medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) des Kreiskrankenhauses Alsfeld (KKA) möglich, doch dann verließ die bisherige Fachärztin die Klinik. Um diese Lücke wieder zu schließen, engagiert sich das Asklepios Klinikum Schwalmstadt am Standort Alsfeld mit der sogenannten ambulanten spezialfachärztliche Versorgung (ASV) und hat dazu Räume im dortigen MVZ angemietet.

Bild: Team Onko Alsfeld
Wohnortnahe Behandlung in familiärer Atmosphäre (v.l.): Dr. Christoph Mann, Alexandra Schneider, Stephanie Schulze, Sandra Fehrmann und Dr. Jorge Riera-Knorrenschild sind in der Außenstelle Alsfeld für die Onkologie-Patient:innen da.

Seit einigen Monaten finden nun wieder Sprechstunden für Krebspatient:innen statt, dazu konnten zwei Onkologen der Uni-Klinik Marburg gewonnen werden.

Dr. Jorge Riera-Knorrenschild ist Facharzt für Innere Medizin, Onkologie und Hämatologie. In Marburg ist er unter anderem Leiter der Palliativstation. Sein Kollege Dr. Christoph Mann ist Facharzt für Onkologie und Hämatologie und als Oberarzt ist er in der hämatologischen Ambulanz an der Uniklinik Marburg tätig. „In Alsfeld bieten wir schwerpunktmäßig die medikamentöse Behandlung aller gynäkologischen und gastroenterologischen Tumore für Kassenpatienten an“, erklärt Dr. Riera-Knorrenschild. „Hier am Standort in Alsfeld verfügen wir nicht über eine Kassenärztliche Zulassung, deshalb erstatten die gesetzlichen Krankenkassen aktuell lediglich die Kosten für die Behandlung im Rahmen der ASV“, bedauert er, „leider existiert diese Versorgungsform derzeit nur für Patient:innen mit gynäkologischen Tumoren, wie Brust- oder Eierstockkrebs, oder mit Tumoren der Bauchhöhle, dazu zählen unter anderem Magen- oder Darmkrebs“. Dadurch könnten Patient:innen mit anderen Tumorarten zur Zeit noch nicht in Alsfeld behandelt werden, so der Facharzt. Es werde jedoch an Lösungen für weitere Patientengruppen gearbeitet. Für Patient:innen außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung, beispielsweise Selbstzahler oder Privatversicherte, gelten diese Einschränkungen allerdings nicht. „Unsere Ambulanz in Alsfeld bietet gleich mehrere Vorteile“, betonen die beiden Mediziner, „die wohnortnahe Behandlung in familiärer Atmosphäre ist für viele ein Pluspunkt gegenüber den großen Einrichtungen, die aufgrund ihrer Struktur für manche oftmals etwas anonym daherkommen“.

In Alsfeld müssen die Patient:innen nicht erst vom großen Parkplatz, über mehrere Etagen und durch endlose Flure laufen, sondern sind nach wenigen Schritten am Empfang, wo sie von Sandra Fehrmann und ihren beiden Kolleginnen persönlich begrüßt werden. Der Behandlungsraum gleicht eher einer Lounge, die Patient:innen sitzen sich in bequemen Sesseln gegenüber, können sich mit Gleichgesinnten austauschen und sich gegenseitig Mut machen. „Sie fühlen sich sehr gut aufgehoben“, weiß Dr. Riera-Knorrenschild zu berichten und beruft sich dabei auf die Fragebögen, auf denen die Patient:innen ein durchweg positives Feedback geben.

Neben dem Wohlfühlcharakter bietet die Ambulanz jedoch einiges mehr, durch die unmittelbare Nachbarschaft zum Kreiskrankenhaus ist in gravierenden Notfällen eine schnelle Behandlung möglich. „Zudem sind wir sehr gut vernetzt“, macht der Onkologe deutlich, „sowohl mit den niedergelassenen Hausärzten als auch mit den Kliniken in Alsfeld, Schwalmstadt und Marburg“. Er selbst nimmt regelmäßig an den Tumorkonferenzen in Schwalmstadt teil, Kollege Dr. Mann tut es ihm in Alsfeld gleich. „In Zeiten eines rapiden Zugewinnes an Wissen in der Onkologie, und den damit verbundenen sich sehr schnell ändernden Therapieoptimierungen, ist es sehr wichtig immer auf dem neuesten Stand zu sein“, beschreibt der Mediziner die Vorteile, „der Austausch in einer Tumorkonferenz mit allen Fachabteilungen ist daher Voraussetzung für eine Therapie auf höchster Qualitätsebene, was unseren Patienten zu Gute kommt“. In Marburg haben sie überdies Zugang zu wissenschaftlichen Studien und führen stetig Patientenevaluationen durch, also sach- und fachgerechte Untersuchungen und deren Bewertung. Mit ihren verschiedenen Schwerpunkten ergänzen sich die beiden Fachärzte hervorragend, Dr. Riera-Knorrenschild im Bereich Gynäkologie sowie Gastroenterologie und Dr. Mann im Bereich Hämatologie, „dadurch erreichen wir eine hohe Qualität in unserer Arbeit“, ist sich das Duo sicher.

Die Behandlung in der Außenstelle Alsfeld geht über die reine Chemotherapie hinaus, so berät Dr. Riera-Knorrenschild beispielsweise über Folgebehandlung, die empfehlenswerte Patientenverfügung oder auch den weiteren Lebensweg. „Bei ausweglosen Therapien möchten wir ebenfalls Ansprechpartner bleiben“, so der Anspruch der beiden Ärzte, „dabei muss man die Lebensumstände und gegebenenfalls die Angehörigen miteinbeziehen“. Neben dem Austausch mit den Klinik- und Hausärzten, setzt die Praxis auf enge Verbindung zum SAPV-Team, das sich um spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung kümmert. „Wir wollen die Onkologie aufs Land bringen und sie gleichzeitig wissenschaftlich begleiten“, formuliert Dr. Mann die gemeinsamen Ziele, „dazu nehmen wir uns Zeit für die Patient:innen und stärken somit das Vertrauen“, fügt Dr. Riera-Knorrenschild hinzu.

Derzeit bietet Dr. Mann seine Sprechstunde am Mittwoch an, sein Kollege ist dann am Donnerstag für die Patient:innen da - Termine können unter 06631-7762990 vereinbart werden.

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