DAS BLASENKARZINOM WARTET NICHT- AUCH NICHT DARAUF, DASS CORONA VORBEI IST!!!

Auch wenn die Coronaepidemie in aller Munde ist, und viel Probleme - gesundheitliche, wie wirtschaftliche- hervorruft, sollte man darüber nicht vergessen, dass andere Krankheiten nicht einfach aufhören zu existieren.

Das HARNBLASENKARZINOM  (sog. Urothelkarzinom der Harnblase= UC) stellt eines der häufigeren beim Menschen vorkommenden Krebsarten dar. Bei Männern ist es der vierthäufigste bösartige Tumor. Es kommt insbesondere bei Menschen ab dem 50igsten Lebensjahr vor; mit Peak bei 75 Jahren (w) bzw. 73 (m), insbesondere bei Rauchern (aktiv und passiv!), berufsbedingten Risikogruppen (z.B. Chemiearbeiter, Frisöre, Tankwarte u.a.). Aber auch chronische Infektionen der Harnblase, Bestrahlungstherapien in der Vorgeschichte, erhöhte Strahlenexposition und Umgang mit einigen Chemikalien und genetische Faktoren führen nach heutigen Erkenntnissen zur bösartigen Veränderung in der Harnblase. Bei Kindern und Jugendlichen kommt das Urothelkarzinom so gut wie nie vor.
 
Leider gibt es bis heute keine validen Früherkennungszeichen. Lediglich für einige Sonderformen, insbesondere bei Patienten der Risikogruppen, werden solche Früherkennungstests angewendet.
 
Umso wichtiger ist es daher, auf unspezifische Symptome zu achten.
Oft lässt sich der Beginn eines Harnblasenkrebses nur durch eine mikroskopische Blutbeimengung im Urin detektieren. Diese sogenannten Mikrohämaturien werden oft als Blasenentzündung gedeutet. Es wird nicht immer an den Blasenkrebs gedacht, doch in 5% ist ein Urothelcarcinom die Ursache.
Auch dunkel verfärbter Urin und Beschwerden wie häufiger Harndrang, nächtlicher neu auftretender Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen oder erschwertes Harnlassen können (Früh-)zeichen eines Blasenkrebses sein.
Treten diese auf, sollte man nicht zu lange warten und  in der Facharztpraxis für Urologie vorstellen.
 
Dort kann schnell und durch nicht belastende Untersuchungen (Urinanalysen, Ultraschall) eine Diagnose gestellt werden und die weiterführende Diagnostik und Therapie eingeleitet werden. Zu den weiteren Untersuchungen gehören dann eine Endoskopie, ggf. ein Speziallichtendoskopie mit Gewebeprobenentnahme, was alles ambulant kurzfristig durchführbar ist.
 
Je früher dies passiert, desto größer sind die Heilungschancen und desto unkomplizierter sind die erforderlichen Eingriffe.
Im Frühstadium sind die Heilungschancen sehr gut. Mit einem bzw. zwei endoskopischen Tumorentfernungen, die mit kurzen Aufenthalten in der Klinik verbunden sind, ist die Therapie bereits erfolgt. Dann gilt es nur noch regelmäßig nachzukontrollieren, was auch in „Coronazeiten“ verlässlich erfolgen sollte.
 
In fortgeschrittenen Stadien, die aber noch rechtzeitig erkannt worden sind, erfolgt nach der endoskopischen Resektion eine medikamentöse Folgetherapie über ein bis drei Jahre. Auch unter dieser Behandlung sind die Heilungschancen sehr gut.
 
Erst wenn der Blasenkrebs weiter fortgeschritten ist, müssen zusätzliche  Untersuchungen erfolgen (z.B. CT / MRT/ oder Szintigrafie). Besteht ein lokal begrenztes Tumorstadium, kann durch eine Onkologische radikale Operation ebenfalls noch Heilung erfolgen.
 
In späteren Tumorstadien ist eine Chemo - oder Immuntherapie inzwischen Standard. Letztere mit zunehmend guten Erfolgen.
 
Zusammenfassend gilt nach wie vor – auch und trotz Coronapandemie – und mit entsprechenden AHA-bedingungen: die Frühzeichen erkennen, ernstnehmen- und sich fachlich abklären zu lassen, kann Leben retten und qualvolle Krankheitsverläufe ersparen.

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