„Tsunami im Kopf“ - Lesung in der Asklepios Klinik Lich

Lich… Am 24.02.2020 fand in der Asklepios Klinik Lich eine Lesung mit dem Autor Max Sprenger statt.

Mit dem Buch „Tsunami im Kopf: Flachgelegt von einer Hirnblutung. Aber ich hol mir mein Leben zurück“ wurde Max Sprenger vielen Menschen als Autor bekannt. Denn er hat eine besondere Geschichte zu erzählen.

Max hat viel Spaß an der Natur, an Sport, Abenteuer, an seinem Hobby Parkour. Er war bis 2014 ein „Draußen-Kind“, ein lebenslustiger Teenager, bis er im Urlaub in Holland urplötzlich starke Kopfschmerzen bekam - und von einer Sekunde auf die andere alles anders wurde. Sein Zustand verschlechterte sich vor den Augen seiner besorgten Mutter in Windeseile. Hatte man zuerst einen Migräneanfall vermutet, konnte Max auf dem Weg ins nächste Krankenhaus schon nicht mehr sprechen, die linke Körperhälfte war bewegungslos. Die Computertomographie offenbarte eine Blutung tief in seinem Gehirn. Die Worte des Arztes: „Wir können nichts tun. Wenn die Blutung nicht zum Stillstand kommt, wird er sterben.“ Hilflosigkeit, Angst, tiefe Traurigkeit, Ungewissheit und grenzenloser Schmerz ließen die ganze Familie erstarren.

Der Alptraum begann. Diese massive Hirnblutung stürzte Max  in das "Locked-in-Syndrom": er  bekam alles mit und war geistig voll da, konnte aber keinen einzigen Muskel bewegen, nicht sprechen, keine Zeichen geben. Eine unvorstellbare Situation - und laut ärztlicher Prognose würde sie so bleiben. Doch dann geschah ein halbes Wunder und es gelang Max, sich Stück für Stück zurück ins Leben zu kämpfen. Nach zahllosen Reha-Stunden die ersten Erfolge. Diesen Weg hat er aufgeschrieben, mit seinem Daumen, in ein Handy, bis ein Buch daraus wurde. Sein Buch „Tsunami im Kopf“. „Obwohl mein Zustand um einiges besser geworden ist, als irgendwer je gedacht hätte, werde ich nie wieder der Alte sein. Dennoch bin ich fest entschlossen, mir mein Leben zurückzuholen Meine Geschichte soll einen Eindruck geben, wie man sich als Gefangener im eigenen Körper fühlt. Welche Träume mich antreiben. Und wie wir uns vielleicht gegenseitig durch schwere Zeiten helfen können.“

Eingeladen waren Auszubildende, Mitarbeiter aller Bereiche der Klinik und selbstverständlich interessierte Gäste. Jeder sollte hinhören. Für sich selbst und für eine sensible Pflege. Max Worte sind für die vielfältigen Berufsgruppen eines Krankenhauses hochinteressant. In seinem Buch findet sich besonders Potenzial, die professionelle Pflege zu sensibilisieren.

Was bedeutet Max Buch für den Beruf der Pflege? Mein Patient, um den ich mich kümmere, ihn pflege, ihn unterstütze mich versuche in ihn hinein zu versetzten, damit ich ihm die Situation so annehmbar wie möglich machen kann. Wie schaffe ich das, wenn es keine Zeichen gibt, an denen ich mich orientieren kann? Kein Wort, keine körpersprachlichen Signale, die er mir bewusst senden kann? Max Geschichte kann uns darauf Antworten geben. Wertvolle Gefühle und Erlebnisse in Worte gefasst, von jemandem, der uns das Unfassbare beschreibt und uns kurz inne halten lässt, um uns die Chance zu geben unsere Gedanken und unser Handeln neu zu definieren. 

Die Lesung fand am 24.02.2020 um 14:00 Uhr  in Lich statt. Daran anschließend fand eine offene Fragerunde, eine Autogrammviertelstunde sowie ein Buchverkauf statt.

 

 

Kontakt:

Patricia Rembowski

Asklepios Klinik Lich

Goethestraße 4

35423 Lich

Tel.: 06404 / 81-790

Fax: 06404 / 81-558

Email: p.rembowski@asklepios.com

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