18. Ringvorlesung: Onkologie

Dr. med. Dr. habil. Axel Stang stellte in der 18. Ringvorlesung Asklepios Centers of Excellence am Asklepios Campus Hamburg (ACH) das Tumorzentrum in der Asklepios Klinik Barmbek vor.

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Kamen gemeinsam aus dem AK Barmbek zur Ringvorlesung nach St. Georg: Dr. Axel Stang und Prof. Dr. Karl J. Oldhafer.

In seiner Begrüßung stellte Prof. Dr. med. Karl J. Oldhafer, Chefarzt der Klinik für Leber-, Gallengangs- und Pankreaschirurgie sowie Repräsentant des Dekans der Medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität am ACH, seinen Kollegen aus Barmbek vor. Dr. Axel Stand habe dort, so betonte Prof. Oldhafer, „als Chefarzt der Onkologischen Abteilung einen großen Bereich für Onkologie sehr erfolgreich aufgebaut und eine hohe Kompetenz in der Onkologie vor allem für den gastroenterologischen Trakt erworben“. Er freue sich, dass der Referent, der auch Dozent am ACH sei, angekündigt habe, die letzte Ringvorlesung des Semesters und des Jahres sehr interaktiv zu gestalten. Dr. Stang gelang im Laufe des folgenden Vortrags aber noch etwas ganz anderes: Mit der grundsätzlichen Beantwortung der Fragen nach der Begründung der Existenz von Onkologischen Zentren, nach den entsprechenden Kriterien und der nötigen Zertifizierung erklärte er sehr verständlich und nachvollziehbar die Idee und der Struktur eines Exzellenzzentruns.

Onkolgische Zentren sind auf Komplexität der Krankheit eingestellt

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„Onkologische Zentren – warum gibt es die überhaupt?“ – hieß die Eingangsfrage, mit der Dr. Stang das junge Auditorium vom ersten Moment an einband. Aus der Summe der Antworten ließ sich folgende Conclusio ableiten: Onkologische Zentren zeichnen sich aus durch eine gebündelte Kompetenz und eine hohe Effizienz. Ein dichtes Netzwerk an Abteilungen mit zahlreichen Schnittstellen zwischen den Fachbereichen sorgt nicht nur für eine Verbesserung von Behandlungsergebnissen, sondern vor allem dafür, dass während des Behandlungszeitraums keine Ergebnisse verloren gehen. Besonders in schwierigen Fällen sind onkologische Zentren auf die Komplexität onkologischer Krankheitsbilder eingestellt: Sie können die Organisation sowie die interdisziplinäre (zwischen unterschiedlichen Fachgebieten) sowie die intersektorale (ambulanten und stationäre) Zusammenarbeit während einer langwierigen Krebsbehandlung leisten und halten das dafür nötige onkologische Fachpersonal vor. Nicht zuletzt haben sie ein großes Vorsorge- und Nachsorgenetzwerk und sind kompetente Ansprechpartner, wenn es um Kostenträger sowie weitere Leistungsempfänger geht. „All das kommt den Patienten zugute, die sich erfahrungsgemäß nach der Diagnose Krebs zunächst in einer Schocksituation befinden, zwischen medizinischer Welt und privaten Umfeld hin- und herwandeln müssen und dabei vielfältige Unterstützung brauchen“, erläuterte der Onkologie.

Krebszentren sind politisch gewollt

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Dr. Axel Stang legte bei seiner Ringvrolesung viel Wert auf Interaktivität.

„Was sind überhaupt die Kriterien für ein Onkologische Zentrum“ lautete die zweite große Frage des Abends. Gemeinsam mit den Studierenden erarbeite Dr. Stang folgende Punkte: Onkologische Zentren brauchen eine Mindestmenge an Fallzahlen; sie garantieren sowohl in den Strukturen, den Prozessen als auch Ergebnissen eine hohe Qualität in der Patientenversorgung; sie verfügen mit Sozialdiensten, Psychoonkologie, Palliativmedizin und onkologischer Fachpflege über die nötigen sogenannte Supportivtherapien. Sie halten die Leitlinien und Standardvorgehensweisen ein, die als Behandlungspfade für Krebserkrankungen vorgegeben sind. Schließlich tragen die onkologischen Zentren durch Studien (auch bei Arzneimitteln) sowie klinische und experimentelle Forschung entscheidend zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen bei.

In Deutschland sind onkologische Zentren nach Aussage von Dr. Stang ürbigens politisch gewollt und Teil des sogenannten „Nationalen Krebsplans“. Unter dem Dach des Asklepios Tumorzentrums Hamburg – übrigens dem größten in Norddeutschland – werden für die Behandlung von Tumorpatienten die Kompetenzen aus den onkologischen Zentren in allen sieben Asklepios Kliniken standort- und fachübergreifend gebündelt. Sie alle müssen sich, um sich zertifizieren zu lassen und die Zertifizierung zu halten, jährlichen Audits unterziehen, also einer Überprüfung durch die fachübergeordnete Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). Dabei spielen wiederum die Fallzahlen eine entscheidende Rolle. Außerdem werden das Personal, die Qualität der Strukturen, der Prozesse sowie der Behandlung und schließlich die Studienquoten und - arten für die Zertifizierung überprüft. Barmbek hat unter seinem Chefarzt bereits fünf Zertifizierungen für unterschiedliche Krebserkrankungen vor allem im gesamten Bauchraum beantragt und erhalten; damit stellt das dortige onkologische Zentrum das größte innerhalb der Hamburger Asklepios Kliniken dar. Dies beweist, dass Prof. Oldhafer zurecht Barmbeker Onkologie unter der Leitung von Dr. Stang als erfolgreich aufgebauten großen Bereich mit hoher Kompetenz angekündigt hatte.

Nächste Ringvorlesung:

13.02.2020: Orthopädie PD Dr. Christian Liebau Bad Harzburg

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