15. ACH Ringvorlesung: Gefäßchirurgie

Chefarzt Dr. med. Peter Dahl eröffnete am 12. September die Fortsetzung der Ringvorlesung „Asklepios Centers of Excellence am Asklepios Campus Hamburg“ (ACH) im neuen Semester mit seinem Vortrag über das Herz- und Gefäßzentrum Schwalmstadt.

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Prof. Dr. med. Karl J. Oldhafer begrüßte Dr. med. Peter Dahl zur 15. Ringvorlesung

Traditionell begrüßte Prof. Dr. med. Karl Jürgen Oldhafer, Repräsentant des Dekans der Semmelweis Universität am Asklepios Campus Hamburg, den Referenten aus dem Herz- und Gefäßzentrum Nordhessen. „Die Gefäßchirurgie ist ein großes Fach mit großer Bedeutung, das für alle Chirurgen eine zentrale Rolle spielt“, sensibilisierte er die anwesenden Studierenden für die folgende Vorlesung. Anhand zahlreicher Fälle aus seinem klinischen Alltag gelang es Dr. Dahl, einen guten Überblick über die häufigsten Gefäßleiden an Arterien, der Aorta, der Halsschlagader und an den Venen zu geben. Dazu zählen zunächst Durchblutungsstörungen bzw. arterielle Verschlusskrankheiten durch Einengung oder sogar Verschluss der Arterien der Extremitäten. Deren Behandlung wird sowohl offen operativ oder endovaskulär (im Inneren der Blutgefäße durch Ballons, Stents oder Stentgrafts für die „Schienung“ der Schlagader), manchmal auch durch die Kombination beider Verfahren (Hybrid-Operationen), durchgeführt.

Zahl der arteriellen Verschlusskrankheiten steigt

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Die Asklepios Klinik Schwamlstadt verfügt mit dieser Angio-Suite über eine hochauflösende Röntgeneinheit

Für Angiographien (d.h. die radiologische Darstellung von Gefäßen), Angioplastien (Erweiterung oder Wiedereröffnung eines verschlossenen Herzkrankgefäßes) und die Hybrid-Operationen hält die Exzellenzklinik in Schwalmstadt eine sogenannte Angio-Suite vor, mit denen komplexe Gefäßprobleme unter Einsatz einer hochauflösenden Röntgeneinheit behandelt werden können. Als Beispiele für die Kombination aus chirurgischen Maßnahmen als auch interventionellen Verfahren zeigte der Gefäßchirurg Bilder der Versorgung eines Bauchaortenaneurysmas mit Stentgrafts oder die offene Operation der Leistenarterie, bei der die ferne Oberschenkelarterie gleichzeitig mit einer Ballon-Aufdehnung eröffnet wird im Sinne eines Hybrid-Eingriffes. „Angesichts der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft und der Tatsache, dass der Anteil der arteriellen Verschlusskrankheiten (AVK) altersabhängig ansteigt, bekommen wir in naher Zukunft eine riesige Welle von AVK-Patienten, von der Carotisstenose über Aneurysmen bis zur kritischen AVK und dem Diabetischen Fuß“, warnte der Gefäß-Spezialist. Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Rauchen, Diabetes und weitere Ursachen würden diese Entwicklung noch verstärken.

Ausbildung zum Gefäßchirurgen kürzer als früher

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Gefäß-Spezialist Dr. Peter Dahl gab den ACH Studierenenden einen umfassenden Überblick über mögliche Gefäßerkrankungen

Dem Chefarzt ist anzumerken, dass er noch lang nicht aufgibt, wenn Patienten mit komplizierten oder hoch-akuten Gefäßleiden zu ihm nach Schwalmstadt kommen. Die spürbare Freude an der Wiedereröffnung von Arterien durch Ballonkatheter oder das Offenhalten von Arterien durch Stents und dadurch die Rettung von schwer operablen Körperteilen lassen ahnen, dass viele Patienten Dr. Dahl den Erhalt ihrer Extremitäten zu verdanken haben. Und der Weg, diese Disziplin zu erlernen, ist heute nicht mehr so lang wie früher: Vor der Ausbildung zum Facharzt für Gefäßchirurgie stehe laut Dr. Dahl eine basischirurgische zweijährige Common-trunk-Ausbildung und eine anschließende vierjährige Ausbildung zum Gefäßchirurgen, die bei ihm in der Exzellenzklinik Schwalmstadt zusätzlich auch eine umfassende interventionelle Ausbildung beinhaltet.

Die Asklepios Klinik Schmalstadt ist ein Akut- und Notfallkrankenhaus im Kreis Schwalm-Eder und akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps-Universität Marburg. Der Vorzug des dort angesiedelten Herz- und Gefäßzentrums Nordhessen liegt in erster Linie darin, dass an einem Ort fachübergreifend sowohl Herz- als auch Gefäßerkrankungen behandelt werden können, d.h. verschiedene Fachgebiete eng verzahnt unter einem Dach zusammenarbeiten.

Praktika, Famulaturen und PJ-Ausbildung können über das Chefarztsekretariat (Tel.: 06691/799606), über die Personalabteilung (a.koehler@asklepios.com) oder über Chefarzt Dr. Dahl persönlich (06691 799 606, p.dahl@asklepios.com) erfragt werden, wobei der Chefarzt über die kompletten Weiterbildungsberechtigungen für die Gefäßchirurgie, die interventionelle Gefäßtherapie und die Phlebologie verfügt.

Nächste Ringvorlesung:

10.10.2019: Gefäßchirurgie/Diagnostische Radiologie mit Prof. Dr. med. Thomas Koeppel und PD Dr. med. Dietmar Kivelitz vom AK St. Georg

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