Pleuramesotheliom

Das maligne Pleuramesotheliom ist eine bösartige Erkrankung des Rippenfells, das die Lunge, den Herzbeutel, das Zwerchfell und die Innenseite der Brustwand überzieht.
Meist liegt eine berufliche Asbestexposition zugrunde, weshalb Sie zu den anerkannten Berufserkrankungen zählt. Die Erkrankung tritt mit einer Latenz von 30-40 Jahren nach Asbestbelastung auf. Es können beim Pleuramesotheliom unterschiedliche histologische Subtypen (epitheloid, sarkomatoid und biphasisch) unterschieden werden.

Symptomatik

Die typischen Symptome beim Pleuramesotheliom sind Atemnot (Dyspnoe), bedingt durch eine Flüssigkeitsansammlung (Pleuraerguss) im Brustkorb mit Verlegung der Lunge und/oder Schmerzen durch das Einwachsen des Tumors in die Brustwand.

Diagnose

Der Nachweis des Mesothelioms erfolgt in der Vielzahl der Fälle über den Tumornachweis im Rahmen einer minimal-invasiven Videothorakoskopie zur Ergussabklärung. Hier kann neben der Sicherung der Diagnose auch das Ausmaß der Erkrankung festgestellt und eine Verklebung (Pleurodese) zur Ergussbehandlung durchgeführt werden. Bei hoher Tumorlast wird erfolgt die Diagnosestellung durch zytologische Untersuchung durch Ergusspunktion.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach Lokalisation und Ausmaß der Erkrankungen, sowie Alter, Allgemeinzustand und Begleiterkrankungen des Patienten. In einer interdisziplinären Tumorkonferenz unter Beteiligung von Thoraxchirurgen, Onkologen, Pneumologen, Strahlentherapeuten und Pathologen werden die einzelnen Befunde ausführlich diskutiert und die passende Behandlungsstrategie (Verlaufskontrolle, Chemo-Immuntherapie oder Operation) festgelegt.

Eine rein symptomatische Therapie stellt die videothorakoskopische Verklebung (Pleurodese) der Lunge mit der Brustwand dar. Hierdurch wird die Ergussproduktion durch das Rippenfell gehemmt. Die Tumorprognose ändert sich durch diese Behandlung nicht.

Bei der chirurgischen Therapie durch Dekortikation in Kombination mit einer Chemoperfusion (hypertherme intraoperative Chemoperfusion, HITOC) wird das Rippenfell im Brustkorb ähnlich einer Tapete abgezogen bzw. entfernt. Dabei können auch Anteile des Herzbeutels (Perikard) und des Zwerchfells reseziert und ersetzt werden. Nach Entfernung des Rippenfells und Verschluss des Brustkorbes wird über eine kontinuierliche Spülung mit einem Chemotherapeutikum (Cisplatin) verbliebene Tumorzellen zerstört und ausgewaschen.
Diese Operationsmethode gehört zu den größten thoraxchirurgischen Eingriffen. Unsere Abteilungen ist eines der größten Zentren für die Behandlung des malignen Pleuramesothelioms in Deutschland. Wir sind durch die deutsche Krebsgesellschaft (DKG) als Mesotheliomeinheit zertifiziert.

 

Prognose und Verlauf

Die Prognose hängt von der Tumorausdehnung, Subtyp und der Dynamik der Erkrankung ab. Durch die chirurgische Therapie mit HITOC wird die Überlebenszeit im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie deutlich verlängert, eine Heilung ist in Einzelfällen möglich.

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