2. Asklepios „Lebensretterpreis“ verliehen

• Klinikgruppe und „Hamburger Abendblatt“ belohnen mutiges Handeln von Laien und zeichnen drei Lebensretter aus
• Herzdruckmassage rettet jedes Jahr 5.000 Menschenleben in Deutschland

Die Asklepios Kliniken und das „Hamburger Abendblatt" haben heute drei Lebensretter für ihren vorbildlichen Einsatz ausgezeichnet. Die drei Hamburger Preisträger stehen beispielhaft für medizinische Laien, die im richtigen Moment die richtige Entscheidung getroffen haben und mit einer Herzdruckmassage ein Menschenleben gerettet haben. Der Asklepios Lebensretterpreis wird seit 2015 jährlich vergeben – in diesem Jahr erstmals in Kooperation mit dem „Hamburger Abendblatt". Die Leser der Zeitung hatten nach einem Aufruf zunächst eine Vielzahl von Kandidaten gemeldet und dann nach einer Vorauswahl durch eine Jury über die fünf besten Vorschläge abgestimmt. Die drei Sieger wurden heute während eines Festaktes mit 120 Gästen durch den Medizinischen Direktor der Asklepios Kliniken, die Chefredaktion des Abendblattes und eine Vertreterin der Gesundheitsbehörde prämiert. Sie dürfen sich jeweils einen Herzenswunsch im Wert von 1.000 Euro erfüllen.

„Ziel dieser Preisverleihung ist es, noch mehr Menschen zu ermutigen, im Notfall mit einer Herzdruckmassage zu helfen, nach dem Motto: ‚Prüfen, Rufen, Drücken‘. Die einfache Botschaft lautet: Man kann nichts falsch machen!", sagte Prof. Christoph U. Herborn, Medizinischer Direktor der Asklepios Kliniken, bei der Übergabe der Lebensretter-Medaille an Uwe Heldewig, einen der Preisträger. Der 71-jährige hatte einen zusammengebrochenen Mitspieler bei einem Hockeyspiel im vergangenen November per Herzdruckmassage und mit dem Einsatz eines Defibrillators so lange am Leben erhalten, bis der Notarzt eintraf. Der zweite Preisträger ist Jörg Hattermann (48), der während seines Sommerurlaubs in Dänemark von seinem Segelboot aus einen Mann leblos im Wasser treiben sah und ihn dann an Land zog und per Herzdruckmassage und Beatmung am Leben hielt, bis nach zwanzig Minuten der Notarzt eintraf. Der dritte Asklepios-Lebensretterpreis 2016 ging an Isabell-Stephanie Spitzer (25), die im Frühjahr bei einem Einkaufsbummel in einem Hamburger Shopping-Center einer Frau zuhilfe eilte, die vor ihr an der Warteschlange einer Kasse kollabiert war. Mit einer Herzdruckmassage und einer Mund-zu-Mund-Beatmung rettete sie der Frau das Leben. Als der Rettungswagen eintraf, war sie wieder wach und ansprechbar.

Zum Hintergrund: In Deutschland gibt es nach Angaben des Deutschen Reanimationsregisters pro Jahr etwa 5.000 erfolgreiche Wiederbelebungen außerhalb von Kliniken. Einen großen Anteil daran haben Laien, die noch vor Eintreffen des Notarztes eine Herzdruckmassage durchführen. Bei insgesamt 75.000 zu reanimierenden Fällen in Deutschland ist die Zahl der Geretteten aus Sicht der Mediziner aber noch viel zu niedrig. Sie ließe sich durch häufigeres beherztes Eingreifen deutlich erhöhen, auf 10.000 oder sogar 15.000. „Noch immer wissen viele nicht, was im Notfall zu tun ist, oder sie scheuen sich, Gelerntes anzuwenden", sagt Prof. Stefan Oppermann vom Asklepios Institut für Notfallmedizin (IfN) in Hamburg. Der plötzliche Herztod zählt zu den drei häufigsten Todesursachen in Deutschland, 150.000 Menschen sterben jedes Jahr daran. „Schon nach drei

Minuten ohne Wiederbelebungsmaßnahmen – und damit ohne eine Sauerstoffversorgung – kann es zu bleibenden Schäden im Gehirn kommen. Ohne eine Herzdruckmassage sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent pro Minute", erläutert Prof. Oppermann. „Man sollte also nicht zögern, sondern sofort handeln. Und ganz wichtig: Jeder kann sein Wissen, etwa aus Erste-Hilfe-Kursen von der Führerscheinprüfung, wieder auffrischen. Da genügen schon 30 Minuten Training, und das geht sogar bequem zuhause, etwa mit dem aufblasbaren Übungsmodell ‚MiniAnne‘ samt Lehrfilm auf DVD, das es als Set im Handel gibt", so Prof. Oppermann.

Jeder kann Leben retten

Es kann immer und überall passieren: Ein Mensch liegt leblos auf dem Boden, atmet nicht mehr, kein Puls zu fühlen. Mediziner sprechen dann von einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Hier gilt es, keine Zeit zu verlieren und sofort zu handeln, und zwar mit einer Herzdruckmassage, am besten im Rhythmus des Songs „Stayin‘ Alive" der Bee Gees – und dann solange durchführen, bis der Rettungsdienst oder der Notarzt kommt. Was kaum bekannt ist: 70 Prozent aller Betroffenen werden in häuslicher Umgebung wiederbelebt, und nahezu 40 Prozent der Patienten sind jünger als 65 Jahre. Fast immer sind es daher zunächst medizinische Laien, die erste Hilfe leisten. Und es sind immer mehr, die sich zutrauen, eine Herzdruckmassage durchzuführen. 31 Prozent waren es laut Reanimationsregister in 2014. Zum Vergleich: In den Jahren davor lag die Quote im Mittel noch bei 20 Prozent. „Das ist zwar ein deutlicher Fortschritt, aber bei Weitem nicht genug", sagt Prof. Oppermann vom Asklepios Institut für Notfallmedizin. Er verweist auf Studien und Statistiken aus unseren Nachbarländern, in denen die Bürger dank früher und häufiger Wiederbelebungsschulungen und wiederholtem Training viel häufiger Menschenleben retten. Die Spitzenplätze in Europa nehmen die Niederlande und Schweden mit Quoten von 70 und 60 Prozent ein. Auch die Dänen, Norweger und Tschechen sind deutlich eher als Deutsche bereit, eine lebensrettende Herzdruckmassage durchzuführen. „Umso wichtiger ist es, hierzulande für Aufmerksamkeit beim Thema Leben retten durch Herzdruckmassage zu sorgen", betont Prof. Herborn, Medizinischer Direktor bei Asklepios. „Der Asklepios Lebensretterpreis soll genau dazu dienen." Die Asklepios Klinikgruppe, die bundesweit rund 150 Einrichtungen betreibt und mit ihren 45.000 Mitarbeitern pro Jahr mehr als zwei Millionen Patienten versorgt, wird künftig auch an anderen Standorten einen Lebensretter-Preis ausloben, um vorbildliches Handeln zu belohnen.

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