Die „Innere Medizin“ an der Asklepios Klinik im Städtedreieck: 10 Fachrichtungen an einem Abteilungstisch

Kurzinterview mit Chefarzt Dr. Josef Zäch

Mit Dr. Andreas Walberer gewann das Burglengenfelder Krankenhaus kürzlich einen erfahrenen Rheumatologen und Nephrologen (Facharzt für Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen). Für den Ärztlichen Direktor, Dr. Josef Zäch, ist der Zugang fachlich und menschlich eine ideale Ergänzung für die Abteilung „Innere Medizin“, die sich jetzt noch mehr durch eine Besonderheit auszeichnet: Es gibt wohl kaum ein anderes Krankenhaus vergleichbarer Größe, an dem so viele Fachrichtungen an nur einem Abteilungstisch sitzen – zum Vorteil der Patienten, wie Dr. Zäch im kurzen Interview erklärt.

Dr. Josef Zäch
Dr. Josef Zäch © Asklepios

Sehr geehrter Herr Dr. Zäch, mit dem „Neuen“ (und damit plus zwei) sind es jetzt zehn. Was sind denn die anderen acht Fachrichtungen?

In der Grundausbildung sind wir zunächst mal Internisten mit zusätzlichen Schwerpunkten. So haben wir die Kardiologie, die von meinem Chefarzt-Kollegen Dr. Jörg-Heiner Möller geleitet wird, die von mir geführte Gastroenterologie, Geriatrie, Onkologie, Endokrinologie, Diabetologie und die Schlaganfallversorgung zusammen mit den Neurologen im TempiS-Netzwerk.

Wir sind zwei Chefärzte, sechs Oberärzte und mindestens 13 Assistenzärzte, unterstützt von einem eingespielten und hochqualifizierten Pflege- und Therapeutenteam, das man nicht hoch genug schätzen kann. Gemeinsam mit unserer Chirurgie und Anästhesie sorgen wir dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten auf die bestmögliche medizinische Betreuung vertrauen dürfen.

Von so viel unterschiedlichem Fachwissen an einem Tisch profitieren vor allem die Patienten?

Genau. Unser interdisziplinärer Ansatz, die sehr kurzen Wege, unsere tägliche gemeinsame Besprechung und die Vielzahl von Ärzten mit speziellen Kenntnissen ermöglichen es uns, jeden Fall von allen Seiten zu beleuchten. Das gewährleistet, dass es nicht zu fachspezifischem Scheuklappendenken kommt. Wir beleuchten die medizinischen Probleme unserer Patienten aus vielen Fachrichtungen. In großen Kliniken mit jeweils separaten Abteilungen ist dies in dieser Form nicht so unkompliziert möglich. Nicht zuletzt profitieren aber auch wir ärztlichen Kollegen untereinander, weil wir nebenbei am Expertenwissen der Kollegen unser eigenes Fachwissen erweitern können.

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile?

So kann man es schon sagen. Ich möchte aber auch betonen, dass die Teile für sich bereits hervorragend sind. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Dr. Möller gehört sicher zu den erfahrensten Herzspezialisten, der die Wiedereröffnung von Herzkranzgefäßen durch den Herzkatheter schon durchführte, als die Technik vor über 20 Jahren noch in den Kinderschuhen steckte. Dank ihm gehört unsere Klinik zu den ganz wenigen ihrer Art, in der die Infrarot-Diagnostik (auch Optische Kohärenztomografie/OCT genannt) sofort angewandt wird, wenn es die Diagnose erfordert. Die Infrarot-Diagnostik oder wie Dr. Möller sagt, der „neue Blick ins Herz“, ist ein nur wenige Jahre altes, neuartiges Verfahren, das eine bessere Auflösung und weit mehr Informationen als jede Alternative bietet.

Oder unser Team der Schlaganfallversorgung mit der Leitenden Oberärztin Paula Loibl an seiner Spitze. Hier greift ein Rädchen nahtlos in das andere. Als eine von 18 Kliniken und Mitglied der ersten Stunde sind wir im Rahmen von TEMPiS (Telemedizinisches Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ostbayern) via Telemedizin mit den Schlaganfallzentren in München Harlaching und am Universitätsklinikum Regensburg verbunden und nehmen am Projekt „Flying Interventionalist“ (FIT) teil, bei dem im Fall der Fälle eigens ein ausgebildeter Facharzt für Neuroradiologie aus München mit dem Hubschrauber nach Burglengenfeld eingeflogen wird.

Sehr geehrter Herr Dr. Zäch, zum Schluss: Sie gelten als Teamplayer mit einem unaufgeregten Führungsstil…

… was bei diesem Team auch nicht so schwierig ist. Und natürlich funktioniert ein Teamplay nur dann, wenn jeder an seiner Position seine Stärken und das, was ihm oder ihr am meisten Freude macht, voll ausspielen darf und kann. Oder um es akademisch zu sagen: es gibt keine stärkere Motivation für Menschen als die intrinsische Motivation.

Grundsätzlich bin ich außerdem der Meinung, dass nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch die Patientinnen und Patienten sehr genau spüren, wenn die Atmosphäre in einem Krankenhaus gut ist. Und wer fühlt sich in einem freundlichen Umfeld nicht gleich wohler, was dann auch der Genesung zugutekommen kann.

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