Wissenschaftliche Studentenkreise erfolgreich etabliert

Bereits im Jahr 2018 wurden am Asklepios Campus Hamburg (ACH) nach Vorbild und in Zusammenarbeit mit der Semmelweis Universität Budapest die Etablierung von Wissenschaftlichen Studentenkreisen (WSK) beschlossen. Im laufenden Semester haben sich zwei WSK mittlerweile erfolgreich etabliert.

20190611_B1_WSK
Prof. Oldhafer beim gemeinsamen WSK-Frühstück mit Assitenszärzten am 1. Juni 2019

Samstag, 1. Juni, 10 Uhr: Im zweiten Stock der Asklepios Klinik Barmbek versammeln sich 15 ACH Studierende sowie Assistenzärztinnen und -ärzte im Besprechungsraum. Den reich gedeckten Frühstückstisch verdanken sie Prof. Karl J. Oldhafer, Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie am AK Barmbek und Repräsentant des Dekans der Medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität Budapest am ACH. Er ist seit Dezember 2018 Leiter von einem der beiden Wissenschaftlichen Studentenkreise, mit denen er sich einmal pro Monat nach Dienstschluss trifft. Seine Idee, sich ab und an mit seinem WSK zu einem gemeinsamen Frühstück außerhalb der Dienstzeit gemeinsam mit forschenden Assistenzärztinnen und -ärzten zu treffen, dient einem noch intensiveren Austausch „In diesem Format haben wir einfach mehr Zeit, die Arbeiten ausführlich zu diskutieren und auch mal ins Klönen zu kommen“, betont Prof. Oldhafer. „Für die Studierenden ist es meines Erachtens eine Bereicherung, die Ergebnisse des wissenschaftlichen Arbeitens in meiner Abteilung konkret mitzubekommen. Umgekehrt profitieren meine Assistenzärztinnen und Ärzte von den Fragen der kommenden Ärztegeneration.“

Interdisziplinäres Forum

20190611_B8_WSK
Begrüßung durch Dr. Mohammad-Hossein Fard-Aghaie, Assistenzarzt in der Abteilung von Prof. Oldhafer

Abgesehen von einigen Wortbeiträgen hält sich Prof. Oldhafer an diesem Samstag aber zurück. Die drei wissenschaftlichen Präsentationen stammen alle aus seinem Assistenzärzte-Team. Die Vorbereitung liegt bei Dr. Tim Reese sowie Dr. Mohammad-Hossein Fard-Aghaie, der an diesem Samstag die Gesprächsleitung übernimmt. Er begrüßt seine jungen Kolleginnen und Kollegen mit den Worten: „Diese Veranstaltung hier ist betont interdisziplinär. Es geht uns allen nur um eins: die Wissenschaft.“ Den Studierenden, die an einer Diplomarbeit in einem anderen Fachgebiet als der Onkologischen Chirurgie arbeiten, ermutigt er daher, bei einem künftigen Treffen ebenfalls ihre Ergebnisse vorzutragen. „Dabei können wir zwar methodische Hilfestellungen leisten, aber für die inhaltlichen Fragen macht es Sinn, dass dann der jeweilige Betreuer der Diplomarbeit einfach an dieser Runde teilnimmt.“ Die Studierenden sind für dieses Angebot ausgesprochen dankbar: David Niederstraßer (11. Jahrgang) fasst es stellvertretend so zusammen: „Trotz der angebotenen Kurse am ACH zur Erstellung der Diplomarbeit haben wir Studierenden doch noch wenig Ahnung, worauf es wirklich ankommt. Von einem so renommierten Wissenschaftler wie Prof. Oldhafer im Rahmen der WSK Tipps für die Diplomarbeit zu bekommen, ist daher extrem hilfreich.“

Vertreter in allen Hamburger Asklepios Kliniken

Dr. Stang
Vorsitzender des Rates der Wissenschaftlichen Studentenkreise ist Dr. med. habil. Axel Stang

Ziele und Aufgaben der Wissenschaftlichen Studentenkreise sind klar definiert: Sie dienen grundsätzlich der Förderung der wissenschaftlichen Aktivitäten von engagierten Studenten am ACH, dem Erlernen von wissenschaftlichen Methoden, dem Erwerb einer besonderen Expertise in einem speziellen Forschungsgebiet und der wissenschaftlichen Netzwerkbildung. Zum Aufbau der ACH-WSK wurde 2018 ein Rat der Wissenschaftlichen Studentenkreise (RWS) gegründet. Im RWS ist jede Hamburger Asklepios Klinik durch einen wissenschaftlich aktiven Dozenten vertreten, der als WSK-Standortbeauftragter die klinikbezogene WSK-Bildung unterstützt. Der RWS koordiniert standortübergreifende WSK-Aktivitäten und fördert insgesamt die Weiterentwicklung der WSK am ACH. Vorsitzender der RWS ist Dr. med. habil. Axel Stang, Chefarzt der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am AK Barmbek.

Plattform für wissenschaftlichen Austauch

20190611_B7_WSK
Im WSK werden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert

Den Kern eines WSK bildet eine drei- bis fünfköpfige Studentengruppe (Voraussetzung ist die Prüfungsnote „gut“ oder besser in dem entsprechenden Forschungsgebiet), die durch einen Tutor betreut wird und gemeinsam unterschiedliche Aspekte eines wissenschaftlichen Themas bearbeitet. Themengebiete sind z.B. eine Krankheitsentität, die Erhebung und Analyse von klinisch-pathologischen Daten, innovative und/oder interdisziplinäre Methoden oder Projekte, und perspektivisch auch experimentelle Arbeiten. Der WSK bietet eine Plattform für den wissenschaftlichen Austausch - zwischen Studenten und deren Tutoren, Dozenten und Ärzten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen, sowie Naturwissenschaftlern. In monatlichen Treffen stellen die einzelnen WSK-Mitglieder ihre jeweiligen aktuellen Daten aus Forschungsprojekten oder Ergebnisse aus Diplom- oder Doktorarbeiten vor. Danach folgt die kritische Diskussion der Daten und Ergebnisse, um neue Fragestellungen und/oder Schlussfolgerungen abzuleiten, aber auch um Anregungen für neue Projekt-Ideen und Verbesserungsvorschläge einzubringen.

In der Asklepios Klinik Barmbek wurden im Dezember 2018 neben dem WSK von Prof. Oldhafer (Thema: Onkologische Chirurgie) ein zweiter in der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin von Dr. Stang (Thema: micro-RNA und Krebs) gegründet. In beiden WSK stellen Studenten seither in monatlichen Treffen ihre Daten und Ergebnisse aus laufenden Forschungsprojekten vor, die intensiv diskutiert werden. Ein wichtiger Aspekt der WSK ist auch die Teilnahme von ACH-Studenten an der International Students Conference der Semmelweis-Universität in Budapest. Hier treffen sich jährlich mehrere Hundert Studenten aus allen Ländern Europas, um ihre experimentellen und/oder klinischen Forschungsergebnisse vorzustellen, auszutauschen und kritisch zu diskutieren. Im Februar 2019 nahm erstmals ein Student des ACH an dieser Konferenz teil und sammelte hier wertvolle Erfahrungen in einem internationalen wissenschaftlichen Umfeld. (Link: ACH Student präsentiert Forschungsergebnisse)

Semmelweis Universität begrüsst die Gründung von WSK am ACH

Prof. Dr. Peter Bucsky
Ihm verdankt der ACH und seine Studierenden die Etablierung der WSK: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter Buscky

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter Bucsky begrüßt als Repräsentant des Rektors der Semmelweis Universität am ACH und Mitglied des RWS die Arbeit der bestehenden WSK: „Die Leitung der Semmelweis Universität hat schon länger darauf gedrängt, dass auch an ihrem Hamburger Campus Wissenschaftlichen Studentenkreise gebildet werden. Daher freue ich mich sehr, wie gut mittlerweile die ersten beiden WSK angelaufen sind. Auf Sicht hoffe ich, dass dieser Erfolg Schule macht und die jeweiligen Beauftragten an den anderen Asklepios Standorten weitere WSK gründen.“

Seite teilen: