5. Vernissage am ACH „The Great Apes”

Im Rahmen einer Vernissage am 22. Oktober wurde die 5. Ausstellung am Asklepios Campus Hamburg (ACH) eröffnet. Mit „The Great Apes“ („Menschenaffen“) verleiht dieses Mal der Künstler Clement Loisel dem Campus Galerie-Charakter.

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„The Great Apes – Selected Works on Paper” ist die zweite Veranstaltung innerhalb einer Woche in der Reihe „out-of-the-box-events“ am ACH. Am 22. Oktober wurde die Ausstellung des in Frankreich geborenen, in Kanada aufgewachsenen und in Berlin lebenden Künstlers Clement Loisel eröffnet. Dr. Christoph Jermann, Geschäftsführer der Asklepios Medical School (AMS), drückte bei seiner Begrüßung seine Freude darüber aus, dass auch in diesem Semester wieder ein junger Künstler dafür gewonnen werden konnte, seine Werke (hauptsächlich Kohle auf Papier) nach diversen nationalen und internationalen Ausstellungen nun am Campus auszustellen.

Namensgeber der Ausstellung musste leider in Berlin bleiben

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Künstler Clement Loisel und Geschäftsführer Dr. Christoph Jermann vor "Gregor"

„Das bietet uns zum fünften Mal seit 2016 die Gelegenheit, den Studierenden auch durch das Programm Kunst am Campus den - von uns und ihnen - gewünschten Blick über den Tellerrand des Medizinstudiums hinaus zu bieten. Und ich finde es persönlich auch einfach schön und wichtig, das wir uns in unserem Alltag im Campus-Gebäude nicht nur im Funktionsmodus in funktionsbetonten Räumen bewegen, sondern hier durch junge, authentische zeitgenössische Kunst immer wieder an Anderes erinnert werden,“ betonte Dr. Jermann. Leider habe das Werk, das der Ausstellung ihren Namen gegeben habe, nicht den Weg von Berlin nach Hamburg gefunden: Gregor, der Gorilla, habe einfach nicht mehr in den Transporter gepasst. Dafür war das eindrucksvolle Bild mit dem Menschenaffen aber immer wieder in der Bilderschleife in Hörsaal 3 zu sehen, wo er sowohl Herrn Dr. Jermann und dem Künstler streng über die Schulter als auch den Studierenden direkt in die Augen zu blicken schien.

Unwohlfühlen als Programm

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Titel der drei Überwachungskameras im Konferenzraum: "Printemps-été 1-3"

„I want to produce discomfort“ und „We spend so much time to care about the wrong things“ stellte Clement Loisel einführend fest. Er wolle in seinen Bildern immer wieder Dinge in Frage stellen, die im Alltag einfach so akzeptiert werden. Sinnbild dafür sind unter anderem seine floral verzierten Überwachungskameras; in den kommenden Monaten werden sie im Konferenzraum am ACH für dieses gewollte „Unwohlsein“ sorgen. Lange Erläuterungen zu seinen Werken sparte sich der Künstler mit folgender Erklärung: „Ich sage Euch nicht, was ich bei meinen Bildern gedacht habe, sonst beeinflusse ich zu sehr Eure Wahrnehmung.“ Auf ein Bild lenkte er dennoch die Aufmerksamkeit: auf die Rückenansicht der amerikanischen Schriftstellerin Helen Keller. Mit diesem Portrait wolle er der berühmten taubblinden Frau, die ihn schon immer fasziniert habe, ein besonderes Andenken bewahren.

Ausstellung noch bis März 2020

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Noch lange diskutierten Studierende vom ACH mit Clement Loisel.

Die bewusst offen gehaltene Einführung von Loisel verfehlte ihre Wirkung bei den Studierenden nicht: Zum einen strömten sie nach der Einführung aus, blieben zu zweit oder in kleinen Grüppchen vor den Bildern im Erdgeschoss, im Treppenhaus und auch im Obergeschoss stehen und diskutierten ihre Eindrücke. Zum anderen suchten sie bei Brezeln und Wein noch lange das Gespräch mit dem Künstler, dem der Austausch mit den Studierenden sichtlich Freude bereitete und der im Einzelgespräch auch nicht zurückhielt mit Gedanken, die er selber sich zu einzelnen Werken gemacht hatte.

Clement Loisels Bilder können noch bis zum März 2020 Asklepios Campus Hamburg, Lohmühlenstraße 5, Haus P. von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr (am Wochenende nur mit Termin) besichtigt werden.

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