Therapie des Spontanpneumothorax

Die operative Therapie des Spontanpneumothorax orientiert sich an folgenden Kriterien:
1. Schwere der Atemnot
2. Ausdehnung/Größe des Pneumothorax
3. Ursache des Pneumothorax (primärer vs. sekundärer Spontanpneumothorax)
4. Erstereignis oder wiederkehrender Pneumothorax (Rezidivpneumothorax)
5. Patientenwunsch

Nicht-operative/konservative Therapie
Die Therapie kann beim Erstereignis eines sehr kleinen Pneumothorax und asymptomatischen Patienten konservativ ohne Operation oder Anlage einer Thoraxdrainage erfolgen. Hier werden radiologische Verlaufskontrollen mit einem Röntgen des Thorax durchgeführt. Im Falle einer Wiederausdehnung des Lungenflügels ist keine weitere Therapie notwendig.

Anlage einer Thoraxdrainage
Bei einem ausgeprägtem Pneumothorax oder symptomatischen Patienten besteht der erste therapeutische Schritt in der Anlage einer Thoraxdrainage mit mehrtägiger Sogtherapie, um die kollabierte Lunge wieder zur Ausdehnung zu bringen. Durch das Anlegen der Lunge an die Brustwand können sich ursächliche Leckagen wieder verschließen.
Die Anlage der Thoraxdrainage erfolgt über einen kleinen Hautschnitt unter lokaler Betäubung sowie zusätzlicher Sedation (Dämmerschlaf). 

Minimal-invasive Operation
Sollte es zu keiner ausreichenden Ausdehnung der Lunge kommen bzw. eine Luftleckage trotz mehrtägiger Sogtherapie fortbestehen, so ist eine operative Therapie ebenso wie bei jedem wiederholten Pneumothoraxereignis (Rezidivpneumothorax) angezeigt.
Die operative Versorgung erfolgt hierbei minimal-invasiv in Schlüssellochtechnik (per VATS/Videothorakoskopie) und hat folgende Ziele:

  1. Gewebesparende Entfernung des ursächlichen Lungenareals (meist Leckage durch rupturierte Bulla/Blebs).
  2. Rezidivprophylaxe durch Entfernung Rippenfells (Pleurektomie) oder chemischer Pleurodese (mit z.B. Talkum, Doxycyclin). Dies führt zu einer Verklebung der Lunge mit dem Brustkorb und verhindert einen erneuten Lungenkollaps.

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