Spontanpneumothorax

Unter einem Spontanpneumothorax versteht man den akut auftretenden Kollaps eines Lungenflügels aufgrund einer Luftansammlung im Brustkorb. Häufig wird diese durch eine geplatzte Blase (Bulla) in der Lunge verursacht. Aufgrund der kollabierten Lunge kommt es zur Atemnot (Dyspnoe) und/oder Schmerzen im Brustkorb.

Ursachen

Ein primärer Spontanpneumothorax entsteht aufgrund des Platzens von blasigen Veränderungen der Lunge (sog. Bullae/Blebs) bei lungengesunden Menschen. Dies betrifft in ca. 80% schlanke, hochgewachsene Männer im Alter von 15 bis 30 Jahren, junge Frauen sind nur in 20% der Fälle betroffen.
Bei einem sekundären Pneumothorax kommt es bei Patienten mit vorbestehender Lungenerkrankung aufgrund von z.B. Lungengerüsterkrankungen, Infektionen und bösartigen Erkrankungen zu einem Lungenkollaps.
Aktive Raucher haben ein zehnfach erhöhtes Risiko einen Spontanpneumothorax zu erleiden.

Symptomatik

Die meisten Patienten mit einem primären Spontanpneumothorax sind relativ symptomarm. Zumeist besteht eine Atemnot lediglich bei Belastung, ein Hustenreiz und diskrete Brustschmerzen im Bereich der betroffenen Brustkorbhälfte.
Bei einem sekundären Spontanpneumothorax ist das Symptom der Atemnot aufgrund der vorbestehenden Lungenerkrankungen und möglichen Begleiterkrankungen ausgeprägter und es tritt mitunter eine Sauerstoffpflichtigkeit auf.
Die Sonderform des Spannungspneumothorax ist ein lebensbedrohliches Krankheitsbild. Durch einen Ventilmechanismus kommt es zum Eintritt von Luft in die Brusthöhle, welche dann nicht mehr entweichen kann. In der Folge kommt es zu einem Druckanstieg in der betroffenen Thoraxhälfte mit Kompression der Blutgefäße als auch der Lunge auf der Gegenseite. Dies kann zum Herzstillstand und Reanimationspflichtigkeit führen.

Diagnose

Die Verdachtsdiagnose eines Pneumothorax wird durch ein Röntgen des Thorax bestätigt. In bestimmten Fällen ist ein zusätzliches CT-Thorax für die Ursachensuche (Nachweis von Bullae/Blebs) und ggf. weiteren OP-Planung notwendig.

Therapie

Handelt es sich um ein Erstereignis, kann je nach Ausdehnung zugewartet oder eine Thoradrainage eingelegt werden. Die Sogtherapie im Anschluss bringt die Lunge wieder zur Ausdehnung. Nach Beendigung der Sogtherapie kann die Drainage meist am nächsten Tag entfernt werden und der Patient nach einer Röntgenkontrolle am Folgetag entlassen werden. Das Risiko, dass ein Pneumothorax wieder auftritt, liegt nach Drainagetherapie bei ca. 30%. Zum Wohle des Patienten und Schonung der Ressourcen achten wir auf eine möglichst schonende Therapie. Eine Operationsindikation besteht bei jedem wiederkehrenden Pneumothorax (Rezidivpneumothorax). Dehnt sich die Lunge unter der Sogtherapie nicht aus oder fällt nach Entfernung des Soges wieder zusammen, besteht ebenfalls eine Indikation zur Operation. Da das Risiko des Wiederauftretens des Pneumothorax nach Operation nur bei ca. 5% liegt, empfehlen Ihnen unsere Chirurgen  in bestimmten Fällen die Operation auch beim Erstereignis als Therapieoption. Welche Therapie in Ihrem individuellen Fall angebracht ist, besprechen wir ausführlich mit Ihnen.

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