Minimal-invasive bildgesteuerte Eingriffe

In unserer Abteilung führen wir regelmäßig ein breites Spektrum minimal-invasiver Eingriffe für Sie durch.

Durch unsere technischen Möglichkeiten haben wir bei diesen Prozeduren eine stetige Bildkontrolle (Computertomographie, Durchleuchtung, Ultraschall), sodass wir ein Höchstmaß an Patientensicherheit gewährleisten. Die Eingriffe können durch das gezielte Vorgehen in lokaler Betäubung durchgeführt werden. Sollte eine Sedierung oder Narkose notwendig sein, geschieht dies in Kooperation mit unseren klinischen Fachabteilungen.

Mögliche Eingriffe / Analysen

Diagnostische Biopsien

Um die optimale Therapie für Sie einleiten, ist eine gesicherte Diagnose von höchster Wichtigkeit. Viele Krankheitsbilder sind nicht nur komplex, sondern zudem schwer zu differenzieren. In diesen schwierigen Fällen haben wir die Möglichkeit, unter Bildkontrolle in allen Regionen des Körpers Proben zu gewinnen, welche wir an unsere Mikrobiologie oder Pathologie weiterleiten.

Drainagen

Im Körper des Menschen können sich unter Umständen Flüssigkeitsverhalte ausbilden, die zu einer Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes führen. Wenn oral oder intravenös gegebene Medikamente keine Abhilfe schaffen, haben wir die Möglichkeit schmale Schlauchsysteme in die Flüssigkeit einzubringen, über welche die Flüssigkeit ablaufen oder abgesaugt werden kann.

Lokale Schmerztherapie

PRT (periradikuläre Therapie)

Viele Schmerzsyndrome nehmen ihren Ursprung im Bereich des Rückens. Wenn die Schmerzen von hier in andere Körperregionen, wie z.B. Arme oder Beine, ausstrahlen, ist häufig eine irritierte Nervenwurzel die Ursache. Mit schmalen Hohlnadeln spritzen wir gezielt ein Medikamentengemisch mit entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkung rund um die gereizte Nervenwurzel.

Facettengelenksinfiltration

Die kleinen Wirbelgelenke sind Regionen des Körpers, welche durch altersbedingten Verschleiß in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Veränderungen rufen lokale, nicht ausstrahlende, Schmerzen hervor. Analog zur PRT applizieren wir Ihnen über eine schmale Hohlnadel ein Medikamentengemisch mit entzündungshemmender und schmerzlindernder Wirkung.

ISG-Infiltration (Iliosakralgelenksinfiltration)

Die gelenkige Verbindung zwischen dem Kreuzbein (Os sacrum) und dem Darmbein (Os ilium) ist aufgrund seiner exponierten Lage am hinteren Anteil des Beckenringes großen Belastungen ausgesetzt. Der auftretende Gelenkverschleiß führt zu Schmerzen der Glutealregion. Wir behandeln die Schmerzen, analog zur PRT und Facettengelenksinfiltration, mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten, welche wir in das Gelenk applizieren.

Neurolysen

Sympathikolysen
Durchblutungsstörungen können vielfältige Ursachen haben und auf verschiedene Arten therapiert werden. Insbesondere bei stark fortgeschrittenen Verengungen der arteriellen Blutgefäße, ist ein Zielort der Therapie der sogenannte „Eingeweidenerv“ (Nervus sympathikus). Er sorgt unter anderem dafür, dass die Gefäße enggestellt werden, was die Durchblutung noch weiter verschlechtert. Wir platzieren eine schmale Hohlnadel an den Nervenstrang und setzen ihn mit einer Mischung aus konzentriertem Alkohol und einem Betäubungsmittel außer Gefecht.

In unserer Abteilung werden sowohl thorakale (für die obere Extremität) als auch lumbale (für die untere Extremität) Sympathikolysen regelmäßig durchgeführt.

Plexusblockaden (u.a. Plexus coeliacus, Plexus hypogastricus superior)
Tumorerkrankungen der Bauchorgane führen oftmals zu dumpfen Eingeweideschmerzen. Die Reizweiterleitung dieser Schmerzen erfolgt über Nervengeflechte (Plexus), die wir mit unseren technischen Geräten darstellen können. Um den Schmerzkreis zu unterbrechen, spritzen wir sichtgesteuert in erster Sitzung ein lokales Betäubungsmittel um den Plexus. Wenn unsere Patienten von dieser Maßnahme profitieren, veröden wir den Plexus in zweiter Sitzung mit einer Mischung aus einem lokalen Betäubungsmittel und konzentriertem Alkohol.

Interkostalnervenblockaden
Tumorerkrankungen können schmerzhafte Irritationen derjenigen Nerven hervorrufen, welche zwischen den Rippen verlaufen. Am anatomischen Beginn dieser Nerven nahe der Wirbelkörper, führen wir analog zur Plexusblockade, in erster Sitzung eine Probeblockade mit einem lokalen Betäubungsmittel, und bei relevanter Schmerzreduktion, eine Verödung der betroffenen Nerven mit lokalem Betäubungsmittel und konzentriertem Alkohol durch.

Vertebroplastie, Sakroplastie

Schmerzhafte Einbrüche von Wirbelkörpern (Vertebrae) und Kreuzbein (Os sacrum) sind in den meisten Fällen ein Resultat von Knochenschwund (Osteoporose), seltener von Tumorerkrankungen. Wir behandeln das Krankheitsbild durch Abdichtung der Bruchspalten und Aufrichtung der Einbrüche mit Knochenzement, welchen wir über eine schmale Hohlnadel einbringen. Unsere Patienten profitieren durch dieses Verfahren von einer Schmerzreduktion und einer wiederhergestellten korrekten Mechanik der Wirbelsäule.

Lokale Tumortherapie

Lokale Tumortherapie

RFA (Radiofrequenzablation)

Wir haben die Möglichkeit, Tumorerkrankungen sicher und gezielt mit Hilfe von hochfrequentem elektrischem Strom zu behandeln. Hierfür wird eine spezielle Sonde unter Sichtkontrolle in das erkrankte Gewebe eingeführt (z.B. Leber, Knochen). Durch den Strom wird das Gewebe über einen Zeitraum von ca. 10 min erhitzt und infolgedessen zerstört. Jeder Fall wird im Rahmen unserer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen und nach den aktuellen Leitlinien behandelt.

Gallenwegsentlastungen

PTCD (Perkutane transhepatische Cholangiodrainage)

Die einwandfreie Zirkulation der Galle ist wichtig für das Funktionieren unseres Organismus. Sowohl gutartige (z.B. Gallesteine) als auch bösartige (z.B. Pankreaskrebs) Erkrankungen können den Galleabfluss behindern und sich als Gelbsucht (Ikterus) äußern. Wir punktieren die aufgestauten Gallewege unter Durchleuchtung und bringen über einen Führungsdraht einen Schlauch ein, der den Galleabfluss in den Dünndarm wiederherstellt. Wenn der Weg in den Dünndarm unwiderruflich verlegt ist, können wir den Gallefluss auch nach außen zur Bauchdecke ableiten.

Bildbeispiele: CT-Bildbeispiel einer Lungenbiopsie, Durchleuchtungs-Bildbeispiel einer PTCD, CT-Bildbeispiel einer PRT, CT-Bildbeispiel einer Lymphknotenbiopsie  

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