Myokarditis (Herzmuskelentzündung)

Entzündungen des Herzmuskels können durch Virusinfekte ähnlich einer Grippe ausgelöst werden und zu einer Herzschwäche führen. Auch ohne einen Infekt und ohne Nachweis von Viren kann eine Herzmuskelentzündung entstehen (sog. Virus-negative Myokarditis). Diskutiert wird dann ein Autoimmunmechanismus. Selten sind Bakterien Ursache einer Herzmuskelentzündung (z. B. nach einem Zeckenbiß).

Symptome

Die Symptome können ähnlich denen einer Herzschwäche sein.

  • Luftnot in Ruhe oder bei Belastung,
  • Schmerzen oder Druckgefühl in der Brust (Angina pectoris),
  • Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag oder Herzstolpern)
  • Wassereinlagerungen in den Beinen (sog. Ödeme) oder in der Lunge
  • Ohnmachtsanfälle (durch Schädigung des Reizleitungssytems im Herzen)

Diagnostik

Nach Befragung über den Beginn und Ablauf der Beschwerden und einer gründlichen körperlichen Untersuchung gehören die Elektrokardiographie (EKG), Laboruntersuchungen und die Ultraschalluntersuchung des Herzens zur Basisdiagnostik. Sollte nach diesen Untersuchungen Unklarheit über das Krankheitsbild bestehen oder sich in der Echokardiografie eine Herzschwäche zeigen, kann eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Herzkatheteruntersuchung erforderlich sein. Ggf. werden dann im Rahmen der Herzkatheteruntersuchung kleinste Gewebeproben aus dem Herzmuskel entnommen und mikroskopisch sowie molekularbiologisch untersucht.

Behandlung

In Abhängigkeit der Symptome und erhobenen Befunde kann die Behandlung einer Herzmuskelentzündung ganz unterschiedlich sein. Neben der Therapie der Schmerzen und der Herzschwäche kann beispielsweise eine ganz spezielle medikamentöse Behandlung, die sich aus den Ergebnissen der Gewebeprobenuntersuchung ergibt, erforderlich sein. Dies können z. B. immunhemmende („immunsupressive“), antivirale oder antibakterielle Medikamente sein, die dann in der Regel auch ambulant weiter eingenommen werden können. Grundsätzlich ist bei einer gesicherten Herzmuskelentzündung zusätzlich eine körperliche Schonung für 4 bis 8 Wochen wichtig für den Heilungsprozeß.

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