Hochdosischemotherapie mit Stammzelltransplantation

Wir sind spezialisiert auf die Transplantation von blutzellbildenden (hämatopoetischen) Stammzellen. Seit über 20 Jahre sind Experten on der Transplantation patienteneigener Stammzellen, der sogenannten autologen Stammzelltransplantation.

Bei der Behandlung des Mutiplen Myeloms stellt die Therapie mit Hochdosischemotherapie und anschließender autologer Stammzelltransplantation die Standardtherapie für biologisch jüngere Patienten dar und wird in unserer Abteilung in großem Umfang durchgeführt (ca. 50 – 60 Transplantationen pro Jahr). Ebenso kommt dieses Therapieprinzip für Rezidive, also Krankheitsrückfälle bei schnell wachsenden Lymphomen und auch bei Keimzelltumoren oder Sarkomen zum Einsatz.

Das Verfahren im Überblick – so könnte Ihre Behandlung aussehen

Es wird zunächst eine sogenannte Mobilisierungs-Chemotherapie durchgeführt, welche zum einen die zu behandelnde Krankheit direkt angreift, zum anderen auch die vermehrte Nachbildung von Stammzellen aus dem Knochenmark anregt. Zur weiteren Steigerung dieses Effekts werden dann über mehrere Tage spezielle Wachstumsfaktoren in Form von Bauchspritzen verabreicht.

Nach ausreichender Stimulation werden dann einige Tage nach der Chemotherapie die Stammzellen in unserer Aphereseeinheit gesammelt. Bei diesem Prozess wird das Blut entnommen, durch Zentrifugation in seine Bestandteile aufgetrennt und dann die Stammzellen gesammelt, während die restlichen Bestandteile wieder zurückgeführt werden. Dieses mehrstündige Verfahren wird in aller Regel unproblematisch vertragen und durch unser hervorragend geschultes Apherese-Personal über die gesamte Dauer begleitet.

Die gesammelten Stammzellen werden schließlich in unserem Stammzelllabor präpariert und kryokonserviert, d. h. bei extrem niedriger Temperatur eingefroren. Wenige Tage nach der folgenden Hochdosischemotherapie werden die Stammzellen dann vorbereitet und Ihnen über einen speziellen zentralen Gefäßzugang zurückgegeben. Da es sich um patienteneigene Stammzellen handelt, sind keine Abstoßungs- oder Unverträglichkeitsreaktionen zu befürchten.

Die Hochdosistherapie selbst besteht aus einer sehr starken Chemotherapie, bei welcher neben den Tumorzellen auch das Knochenmark zerstört wird. Aus diesem Grund ist die Rückführung der zuvor gesammelten Stammzellen notwendig. Nach einigen Tagen sind die Stammzellen im Knochenmark „angewachsen“ (sogenanntes „engraftment“) und beginnen wieder mit der Bildung von rote und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen.

Die Tage der Hochdosistherapie sind verbunden mit Nebenwirkungen, die einen stationären Aufenthalt über zweieinhalb bis drei Wochen unabdingbar machen. Alle auftretenden Nebenwirkungen wie etwa Übelkeit, Appetitlosigkeit, Durchfälle und Mundschleimhautentzündung werden von uns bestmöglich behandelt. Insbesondere auch unsere Pflegeprofis auf der Station 4A sind in der Betreuung unserer Hochdosistherapie-Patientinnen und -Patienten sehr erfahren und gut geschult.

Gerne beraten wir Sie hinsichtlich einer möglichen geplanten Hochdosistherapie und Stammzelllsammlung. Auch bieten wir selbstverständlich den koordinierten Prozess aus Mobilisierung, Apherese, Hochdosischemotherapie und autologer Stammzelltransplantation für unsere Einweiser aus Stadt und Umland an.

Unsere Transplantations-Sprechstunde erreichen Sie unter (040) 1818 81-1270.

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