Multiples Myelom

Multiples Myelom: Dr. Hans Salwender, Sektionsleiter der Hämatologie

Das Multiple Myelom ist eine Knochenmarkserkrankung, die durch entartete Plasmazellen entsteht. Die Vermehrung dieser bösartigen (malignen) Plasmazellen führt

  • zu einer Verdrängung der normalen Blutbildung  im Knochenmark
  • zur Zerstörung von Knochen
  • zur Herstellung großer Mengen von krankhaftem Eiweiß (Protein)

Diese krankhaften Eiweißstoffe (Proteine) stecken im Blut und im Urin. Im Blut werden sie auch als M-Gradient, Paraprotein oder als monoklonales Protein bezeichnet. Im Urin heißen sie Bence Jones Eiweiß oder Bence Jones Protein.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

In den letzten Jahren hat die Medizin bei der Behandlung des Multiplen Myeloms große Fortschritte erzielt. Viele neue Medikamente haben die Therapielandschaft deutlich verändert. Heute haben wir neben den klassischen Chemotherapeutika inklusive der Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation, mit den Proteasominhibitoren (die Aktivität des sogenannten Proteasoms hemmende Substanzen) und den immunmodulatorischen (das Immunsystem stärkenden) Medikamenten eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten. Entscheidend ist es heute, unter den verschiedenen therapeutischen Optionen die für Sie optimale Behandlung zu finden. Unsere Hämatologische Abteilung hat sich in den letzten Jahren vor allem der Therapie des Multiplen Myeloms verschrieben. Viele Patienten haben wir im Rahmen von klinischen Studien behandelt. Einige der untersuchten Medikamente sind jetzt bereits zugelassen, andere stehen kurz davor. Daneben arbeiten wir eng mit der Selbsthilfegruppe Multiples Myelom zusammen.

Gerne können Sie sich in unserer Myelomsprechstunde vorstellen. Sie dürfen uns selbstverständlich auch für eine Zweitmeinung oder eine mögliche Studienteilnahme kontaktieren. Termine bekommen Sie unter der Rufnummer (040) 18 18 81-1270.

Knochenmarkkrebs | Januar 2024

Knochenmarkkrebs, auch Multiples Myelom genannt, ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks. Hierbei kommt es zu Infektionen, Blutarmut, Knochenschäden und/oder Nierenversagen. Etwa 7.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich daran. Vor 20 Jahren führte diese Erkrankung häufig innerhalb weniger Jahre zum Tod. In den letzten Jahren gab es nun spektakuläre Weiterentwicklungen, die dazu führten, dass zunehmend mehr Patient:innen eine normale Lebenserwartung erreichen, auch wenn die Erkrankung für die meisten noch unheilbar ist. Zusätzlich erfreulich ist, dass hierbei in großem Maße die Lebensqualität geschont, oftmals sogar verbessert, werden kann.

Publikationen

Salwender et al. (2021): Hochdosistherapie beim multiplen Myelom; erschienen in Trillium Krebsmedizin - Band 30, Heft 2

Salwender & Brockhoff (2021): Aktuelle Daten zum multiplen Myelom; erschienen in ärztliches journal onkologie 2021, Heft 1

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